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Klempnerarbeiten vom Dachdecker?

Ich bin der Meinung, dass der Klempner durchaus in den Zentralverband der Dachdecker eingegliedert werden könnte. Er wird dadurch präsenter und kann stärker wahrgenommen werden. Eine weitere Entfaltung sowie die Einbindung neuer Tätigkeiten der Klempnerbranche könnten dann stattfinden. In BAUMETALL berichten viele große Klempnerbetriebe über ihre Betriebe, Baustellen und Meinungen. Doch nach meiner Erfahrung sind die Fachbetriebe größtenteils nur zwei bis drei Mann stark – vielleicht ist es in Baden-Württemberg oder Bayern anders. Bereits bei meiner früheren Tätigkeit als Außendienstfachmann der Firma Laurich bemerkte ich, wie begrenzt ­meine Möglichkeiten waren. Besonders wenn es darum ging, meinen Kunden neue Produkte vorzustellen, stieß ich oft an Grenzen, denn ich kannte nur Blech und das seit 20 Jahren! Heute arbeite ich im Bedachungshandel und bin mit ganz neuen Aufgaben betraut. Jeden Tag lerne ich dabei Neues dazu. Ich bin natürlich für Metall und entsprechende Sonderanfertigungen zuständig, doch fallen auch die Bereiche Flüssigkunststoff, Trapez- und Sandwichelemente, Fassaden aus Eternit oder Trespa sowie Flachdachfolien in mein Aufgabengebiet.

Großer Aufgabenbereich

Wenn wir überlegen, wie groß der heutige Aufgaben- und Tätigkeitsbereich der Dachdecker ist, stellen wir fest, dass kleine Dachdeckerbetriebe diese bei Weitem nicht abdecken können – Dacheindeckungen aus Ziegel und Schiefer, Flachdächer, Holzarbeiten, Flüssigkunststoffe, Balkonbeschichtungen, einfache Klempnerarbeiten sowie Fassaden in den verschiedenen Materialien sind nur ein Teil des Portfolios. Das dazu erforder­liche Wissen gleicht einem Fachhochschulstudium. Warum kann der Klempner nicht einen dieser Bereiche zukünftig abdecken? Warum nimmt er die Chance nicht wahr, auch einmal Fassaden mit Trespa oder Eternit zu bekleiden? Was ist mit dem großen Bereich der Flachdächer? Ein Außendienstfachmann für Flachdachfolien sagte einmal zu mir, er arbeitet sehr gern mit Klempnerbetrieben zusammen, denn diese arbeiten filigraner, sind genauer in den Details und kontrollieren alles doppelt auf Dichtigkeit – genau darüber wünsche ich mir mehr Fachbeiträge in BAUMETALL. Ich habe auch Beiträge über Alucobond oder Reynobond in BAUMETALL vermisst. Der Dachdecker baut diese Materialien bereits ein. Zwar nur in kleinem Rahmen, aber er nimmt auch diesen Markt für sich ein. Ich kenne einen Hersteller, der deutschlandweit liefert, einen sehr guten Außendienst hat und Dachdecker sowie Außendienst-Mitarbeiter schult.

Vor 150 Jahren hatten Klempner genügend zu tun. Sie bauten Eimer und Badewannen, verlegten Bleileitungen und natürlich Blechdächer. Doch zwei Drittel dieser Arbeiten sind seit dieser Zeit weggefallen! Mein Kundenklientel besteht zu fast 90% aus Dachdeckerbetrieben und ich frage mich, warum sich die Klempner-Branche nicht wandeln kann? Vor Kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Klempnerbetrieb, der Interesse an der Verlegung von Foliendächern hat. Dieser für das Rhein-Main-Gebiet beispielhafte Betrieb findet immer weniger Arbeit und findet durch die gute Präsenz der Dachdecker fast keine Klempnerarbeit mehr. Inzwischen ist er als Subunternehmer für einen Dachdeckerbetrieb tätig. Mein Ziel ist es, Betriebe wie diesen aus der Abhängigkeit herauszubringen. Es wäre eine gute Zeit, die Arbeit liegt wahrlich auf der Straße und man kann gutes Geld damit verdienen. Vielleicht liege ich mit meinen Ansichten und Meinungen falsch, aber ich möchte unterstützen und helfen. Mich würde auch Ihre Meinung zu diesem Thema interessieren.

Antwort der Redaktion:

Auch beim Klempner wächst das Aufgabengebiet ständig. Die neueste Entwicklung rund um den Studiengang Gebäudehülle belegt eindeutig, wie groß der Bedarf an tiefgreifender und umfassender Aus- und Weiterbildung ist. Der Stu­dien­gang Gebäudehülle (Infos beispielsweise auf nachfolgender Seite 9 oder in Ausgabe 4/2011) deckt neben den Bereichen Statik und Bauphysik alle von Ihnen genannten Bereiche rund um die Gebäudehülle ab und viele mehr. Mit Ihrer Aufforderung, neue Geschäftsbereiche zu erkennen und diese zu nutzen, haben Sie natürlich recht. Aus diesem Grund berichtet BAUMETALL immer wieder über Nischenprodukte oder neue Tätigkeits- und Geschäftsfelder für Klempnerfachbetriebe. Das Fußboden-Extra aus BAUMETALL 7/2011 oder die Beiträge zum Thema Verbundplatten- und Metallfassaden in den Ausgaben 3 und 4/2011 sind ebensolche Beispiele, wie die Beitragsserien zum Schnappfalz oder die häufigen Anwenderreportagen zum Einsatz von Flüssigkunststoff. Ihre Anregung, zeitnah wieder über den Einsatz von Flachdachfolien zu berichten, greifen wir gerne auf.

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