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Doppelt hält besser

Verbindendes Gespräch

Die Tatsache, dass alle Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner in einem Boot sitzen ist bezeichnend – auch für den Südtiroler Spengler Peter Trenkwalder. Derzeit macht der 37-jährige im Internet von sich reden. In seinem Doppelblog auf der Internetplattform https://www.baumetall.de äußert er sich zu genau dem, was Klempner heute bewegt: Dem angekratzten Image und der Tatsache, dass in der Öffentlichkeit so gut wie niemand weiß, wozu Klempner in der Lage sind…!

Peter Trenkwalder: Seit ich denken kann befasst sich mein Vater mit der Frage, warum so gut wie kein Südtiroler erklären kann, was der Spengler macht. Als Landesobmann der Südtiroler Spengler organisierte er zum Beispiel Albhornbläser, die mit ihren kupfernen Albhörnern auf Prefa-Dächern stehend musizierten und dabei im Südtiroler Fernsehen übertragen wurden. Immer wieder sorgte er dafür, dass in der Regionalpresse über unseren Beruf berichtet wurde und verbesserte auf diese Weise auch die Qualität unserer Ausbildung. Diese Bemühungen müssen nicht nur fortgesetzt, sondern weiter verstärkt werden!

BAUMETALL: Apropos – ich erinnere mich gut an die wunderbaren Südtiroler Meisterstücke, die beim zurückliegenden Wettbewerb „Meisterstück des Jahres“ für Aufsehen sorgten.

Ja, und dass wir verdient unter den Erstplazierten waren haben wir auch mit Erfolgen bei den Berufsweltmeisterschaften bewiesen. Aber es geht hier nicht ums besser sein, sondern darum, dass wir dieselben Probleme haben wie unsere Kollegen in Österreich, der Schweiz und in Deutschland.

Und das wären?

Der Schuh drückt an mehreren Stellen, doch das Hauptproblem ist noch immer die Tatsache, dass so gut wie kein Mensch etwas über die Werkkünste unserer Zunft weiß.

Das ist insofern interessant, als dass auch in Deutschland seit geraumer Zeit über genau dieses Thema diskutiert wird. Ich erinnere mich beispielsweise an den BAUMETALL-XXL-Treff. Auch die von Johannes Binder initiierten Bemühungen um die Schaffung eines „Studienganges Gebäudehülle“ gehen in diese Richtung. Und auch der VDSS-Wettbewerb „goldene Spenglerarbeit“ soll letztendlich das Interesse der Öffentlichkeit wecken…

… und es gibt weitere Bemühungen. Als ich vor wenigen Wochen die „Bau 2011“ in München besuchte, beherrschte ein ähnliches Thema viele Diskussionen. Zahlreiche Aussteller versuchten die Aufmerksamkeit der Architekten und Planer mit innovativen Produkten zu erregen. Für uns Handwerker hat diese Strategie einen großen Vorteil. Wir kommen in den Genuss, unseren Kunden innovative Produkte anzubieten und diese zu installieren.

So gesehen ist innovative Technik auch eine Art der Öffentlichkeitsarbeit. Wer heute moderne Lösungen anbietet, unterscheidet sich vom Wettbewerb und zeigt einmal mehr, was Klempner können.

Genau! Und dass auch die „Spenglerei“ mit zum Teil sehr interessanten Produkten auf der Messe vertreten war zeigt auf wohin die Reise geht. Mit meiner Meinung stehe ich übrigens nicht alleine da. Wenn ich auf internationalen Veranstaltungen Freunde und Berufskollegen treffe, geht es immer wieder um den grenzübergreifenden Gedankenaustausch.

Und wohin kann oder sollte die Reise gehen?

Es ist zwingend nötig, neue Ideen zu entwickeln. Einiges ist mir schon eingefallen, doch wie immer sind brachliegende Ideen keinen Cent wert. Wenn aber nur eine einzige Idee umgesetzt werden kann hat sich die Mühe bereits gelohnt. Bei meinen Gesprächen und auch beim Lesen der Kommentare auf meine Blogeinträge stelle ich fest, dass der Drang da ist, etwas zu bewegen. Ich kann nicht sagen was es ist. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass die Zeit reif ist, eine Veränderung herbeizuführen. Ich hoffe sehr, dass ich richtig liege und freue mich auf unsere gemeinsame Klempnerzukunft.

Buch-Tipp

Architektur in Südtirol

Südtirol ist inzwischen zu einem Eldorado moderner Architektur mit einem ganz eigenen regionalen Stil herangewachsen. In 52 ausgewählten Projekten wird die neue Architektur Südtirols anhand von professionellen Bildern und Plänen sowie einem erläuternden Text vorgestellt. Die gezeigten Beispiele vermitteln einen repräsentativen Querschnitt sowie einen umfassenden Eindruck der Architektur-Szene Südtirols. Einige der vorbildlichen Projekte beweisen zudem, dass Südtiroler-Spenglertechnik den international hervorragenden Ruf zurecht genießt.

  • Autor Andreas Gottlieb Hempel ist Architekturprofessor und Journalist
  • Gebundene Ausgabe mit 159 Seiten
  • Erschienen im Callwey-Verlag

INFO

Doppelblog

In regelmäßigen Abständen berichtet Peter Trenkwalder im Internet aus seinem Berufsalltag. Dabei schreibt er über technische Themen ebenso, wie über innovative Ideen oder perfekte Öffentlichkeitsarbeit.

https://www.baumetall.de

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