Flachdächer liegen im Trend – obwohl sie nicht überall den besten Ruf genießen. Falls Wasser in die Dachkonstruktion eindringt, dauert es sehr lange, bis dies bemerkt wird. Oft tritt das Wasser dann irgendwo im Gebäude an einer weit vom Leck entfernten Stelle auf. Bleibt die Dampfsperre lange dicht, staut sich das Wasser in der Wärmedämmung. Die Dämmung versagt und teure Sanierungen sind die Folge. Optische Dachkontrollen bieten keinen effektiven Schutz gegen solche Schäden. Ein neues Dachkontrollsystem schafft Abhilfe und bietet 100-prozentige Sicherheit.
HUM-ID-Dachkontrollsystem mit Scanner und RFID-Sensoren
Die Flachdacharchitektur ist weiter auf dem Vormarsch. Nicht nur Industrie- oder Infrastrukturbauten, sondern auch Bauobjekte im privaten Bereich werden oft in Flachdacharchitektur realisiert. Die beliebteste und einfachste Dachkonstruktion dafür ist das begrünte Warmdach. Dabei wird die Dampfsperre meist hochwertig als Bauzeitabdichtung ausgeführt. Die Aufbordungen der Dampfsperre sowie Anschlüsse an Durchbrüche sind bis über die Wärmedämmung hochgezogen. Die einzelnen Dachflächen werden in Felder unterteilt und abgeschottet.
Nachdem das Flachdach in der Vergangenheit einen etwas zweifelhaften Ruf erhalten hat, wurden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung eingeleitet. In den letzten Jahren wurde die Qualität der Flachdachbaustoffe, aber auch die der Verarbeitung konstant verbessert. Zudem wurde der Unterhalt mit Dachkontrollen intensiviert. Gerade diese Kontrollen sind im Zusammenhang mit verlängerten Garantiezeiten unumgänglich. Dabei werden die Wartungs-Kontrollgänge „optisch“ – also auf dem Dach – durchgeführt. Eine echte Aussage zur Dichtheit der Dachfläche lässt sich heute nur mit eingebautem Kontrollrohr oder durch eine Dachöffnung treffen. Kontrollrohre sind aber besonders bei Terrassen oder Verkehrsflächen unerwünscht und mit Dachproben wird die Abdichtung zusätzlich verletzt. Kontrollrohre mit Glasindikatoren nach unten sind nicht überall möglich, sehr aufwendig und wohl eher eine exotische Lösung. Tatsache ist: Falls Wasser in die Dachkonstruktion eindringt, dauert es sehr lange, bis dies bemerkt wird. Oft tritt das Wasser dann irgendwo im Gebäude, an einer weit vom Leck entfernten Stelle auf. Bleibt die Dampfsperre lange dicht, staut sich das Wasser in der Wärmedämmung. Dies führt zum Versagen der Dämmung und zieht teure Sanierungen nach sich. Optische Sichtprüfungen sind somit keine echte Dachkontrolle.
Neue Technologie
Ein neuartiges System ermöglicht es, Feuchtigkeit im Dach zu detektieren. Das Dachkontrollsystem mit Scanner und Sensoren basiert auf der RFID-Technologie. RFID steht für die englische Bezeichnung „radio-frequency identification“. Das RFID-System dient normalerweise zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und deren Eigenschaften. Ein RFID-System besteht üblicherweise aus einem batterie- und kabellosen Transponder sowie einem Lesegerät zum Auslesen der Kennungsdaten. Bekannt ist diese Technologie heute vor allem bei Kreditkarten oder Pässen.
Ein auf dieser Technologie basierendes Dachkontrollsystem mit Scanner und RFID-Sensoren hilft weiter, indem entsprechende Sensoren in den Dachaufbau integriert werden. Im Regelfall werden diese oberhalb der Dampfsperre in die Wärmedämmung eingebaut. Zum Einbau der flachen Sensoren wird einfach ein ca. 3 × 10 cm langer Schnitt in die Dämmung gemacht. Der Sensor wird anschließend in die Dämmung eingeschoben. Der kabel- und batterielose Sensor liegt somit nach dem Verlegen der Dämmplatte auf der Dampfsperre auf. Sobald der Dachaufbau fertiggestellt wurde, erfolgt direkt das erste Einlesen und Aktivieren der Sensoren. Das Auslesen der Sensoren erfolgt mit einem kleinen Handgerät. Nach der Aktivierung kann jederzeit geprüft werden, ob das Dach nass oder trocken ist.
Eine Dachüberprüfung ist jederzeit, zum Beispiel bei jeder halbjährlichen Dachwartung, möglich. Die Ergebnisse können einfach auf dem Lesegerät dokumentiert oder auf einen PC übertragen werden. Mit jedem Kontrollgang wird die Objektdatei weitergeschrieben und aktualisiert. Damit macht Dachwartung echten Sinn.
Zeitgemäße Dachkontrolle
Das Bestechende an diesem Dachkontrollsystem ist, dass nicht nur „optisch“ auf dem Dach, sondern auch im Dach mit Sensoren nach Schwachstellen gesucht wird. Kein anderes Dachkontrollsystem ist vergleichbar, einfacher oder günstiger. Ein Sensordach kann fast überall eingesetzt werden. Einzig durchlaufende Metallschichten, wie eine Alukaschierung auf der Dämmung oder ein Blechdach, stören die Funkwellen des Systems. In diesem Fall sind vor dem Systemeinbau besondere Vorkehrungen zu treffen.
Ein Sensordach bietet viele Vorteile und sollte in Zukunft zum Standard-Flachdach werden. Auf Kontrollrohre und Dachproben kann dabei gänzlich verzichtet werden. Wird ein Dach in Etappen eingebaut oder kommen andere Handwerker auf die Dachfläche, ist ein Überprüfen der Abdichtung zu jedem Zeitpunkt einfach umsetzbar. Sobald das Bauobjekt erhöhte Anforderungen stellt, ist das Sensordach erst recht die richtige Lösung. Dies kann bei Rechenzentren, Reinräumen, Spitälern, aber auch auf Dachflächen über Hightech-Produktionsstätten der Fall sein.
Im Vergleich zum Bauvolumen, aber auch zum Schadenspotenzial sind die Kosten für ein Sensordach geradezu unbedeutend. Ein Sensor kostet wenige Franken und das Lesegerät, welches nur einmal zu beschaffen ist, kostet einige Tausend Franken. Das Lesegerät kann jedoch beliebig viele Objekte auslesen und verwalten. Das System funktioniert übrigens auch bei Fassaden oder bei Innenbereichen – wie Installationsvorwänden – und wird dort zur Lecküberwachung eingesetzt. Weiter ist ein Sensor mit speziellem Vlies erhältlich, um Doppelböden oder andere Hohlräume zu überwachen. Das Kontrollsystem wird in Deutschland durch HUM-ID und in der Schweiz exklusiv durch Gabs AG vertrieben.
Der Flachdachtrend hält voraussichtlich weiter an. Dies ist für die Gebäudehüllenbranche eine große Chance. Weil optische Dachkontrollen keinen effektiven Schutz gegen Leckstellen bieten, sollten Sanierungen und Neubauten in Flachdacharchitektur als Sensordächer geplant und ausgeführt werden. Ein Dachkontrollsystem mit Scanner und RFID-Sensoren bietet 100-prozentige Sicherheit. Dieses System ist vermutlich erst der Anfang der Gebäudehüllen-Digitalisierung. Steigen Sie jetzt ein.