Bei Demografie denkt man an die Höhe der gesetzlichen Rentenleistungen und deren Nachlassen ab dem Jahr 2030. In den Betrieben ist der demografische Wandel jedoch heute schon angekommen. Die fehlenden Beitragszahler von übermorgen sind die Auszubildenden von heute – und davon gibt es zu wenige. Was bedeutet das?
Es gibt immer weniger junge Menschen und dementsprechend immer weniger Menschen, die sich für ein Leben im Handwerk entscheiden. Bereits heute ist absehbar, dass es zu wenige Fachkräfte im Bauhandwerk gibt, die unsere anspruchsvolle Arbeit entsprechend gewissenhaft erledigen können. Entscheidende Fragen sind:
- Wie bekommt man junge Menschen dazu, ein Handwerk zu ergreifen?
- Wie halte ich Gesellen davon ab, in einen vermeintlich angenehmeren (und eventuell besser bezahlten) Job in die Industrie zu gehen?
- Gibt es Instrumente, mit denen man junge Menschen gewinnen und an das Unternehmen binden kann?
- Womit rekrutiert man junge Menschen?
- 2020 wird jeder dritte Arbeitnehmer über 50 Jahre alt sein!
- 2040 werden 37 % der Bevölkerung älter als 60 sein!
- 2050 wird jeder Dritte über 60 und jeder Siebte älter als 80 sein!
Betriebliche Altersversorgung oder andere Extras
Traditionell wird die betriebliche Altersversorgung als Instrument angesehen. Doch welcher 22-Jährige lässt sich von Betriebsrente locken? Welcher 30-Jährige bleibt nur aufgrund eines fernen Rentenversprechens? Neben einem attraktiven Arbeitsplatz, an dem die tägliche Arbeit Spaß macht und eine Herausforderung darstellt, sollten Leistungen gewährt werden, die kurz- und mittelfristigen Ertrag bringen – und zwar für beide Seiten.
Aus- und Weiterbildung dient sowohl den betrieblichen Interessen als auch den persönlichen Interessen des Mitarbeiters. Alle reden über Bildung – Sie können etwas dafür unternehmen!
Bildung hilft Unternehmen und Mitarbeitern:
- <b>Unternehmen…</b><br>… brauchen qualifizierte Mitarbeiter <br>… brauchen Meister, um ihre Arbeit erledigen zu dürfen
- <b>Mitarbeiter...</b> <br>… brauchen eine gute Ausbildung, um weiterzukommen <br>… danken ihrem Arbeitgeber durch Betriebstreue, dass er Bildung ermöglicht
Und wie bindet man Mitarbeiter?
Natürlich ist es ein Irrglaube, dass die durch Bildung rekrutierten Mitarbeiter ewig dankbar sind. Zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers müssen zielgerichtet sein, denn jede Generation im Unternehmen hat ihre eigenen Bedürfnisse. Ergänzende Sozialleistungen motivieren den (nun auch langsam älter werdenden) Mitarbeiter. Jetzt ist es an der Zeit, über Vorsorge nachzudenken. Eine Ergänzung der gesetzlichen Rente ist unabdingbar. Der Arbeitgeber kann ohne zusätzliche Kosten Zuschüsse an seine Mitarbeiter leisten. Insbesondere in gewerblichen Berufen kann man sich nicht vorstellen, bis 67 oder noch länger zu arbeiten. Mit einem Vorruhestandskonto kann man dem entgegenwirken und einen sozialverträglichen Übergang in einen vorzeitigen Ruhestand schaffen.
Kann das ein Handwerksbetrieb leisten?
Vorab: Ja, die Verwaltung ist kein Hexenwerk. Das Zukunftskonto ist mit den üblichen Bordmitteln eines Handwerkers und seines Steuerberaters gut zu handhaben – wenn es richtig eingerichtet ist. Die Komplexität in der Verwaltung ist ein großes Thema in unserer täglichen Beratung. Die Verwaltungssysteme der Banken und Versicherer sind sicherlich nicht auf die einfachen Strukturen in einem Handwerksbetrieb ausgerichtet – von der Verwaltung eines Zukunftskontos ganz zu schweigen.
* Rüdiger Zielke berät seit vielen Jahren bundesweit kleine und mittelständische Unternehmen bei der Gestaltung intelligenter Vergütungssysteme. Mit seinem Unternehmen, der PensionCapital GmbH, legt er besonderen Wert auf die individuelle Behandlung seiner Firmenkunden. „Eine Werft ist halt anders als eine Werbeagentur - und ein Klempnerbetrieb erst recht!“
Lernzeitkonto — ein praktisches Beispiel
Ein Geselle möchte Meister werden. Die Ausbildung dauert 12 Monate und beginnt in einem halben Jahr. Wie Firmeninhaber aus dieser Grundsituation eine Win-win-Situation für beide Parteien herbeiführen können, zeigt das Online-Extra mit einer praxisnahen Vergleichsrechnung. Wo? Wie immer auf https://www.baumetall.de/.
PensionCapital GmbH
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