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Streitthema | Betrieb

Ablöse für Azubis - ein Weg aus dem Fachkräftemangel?

Die Ausbildung von Lehrlingen ist eine hohe Investition. Um so ärgerlicher ist es, wenn die Fachkraft nach der Lehre die Firma verlässt und womöglich zur Konkurrenz wechselt. Aber ist eine Ablöse für Azubis - wie für Fußballer - die Lösung?

Die Ausbildung von Lehrlingen stellt für den ausbildenden Betrieb einen Kostenfaktor dar, der sich nur rechnet, wenn er die Fachkraft anschließend im Team bleibt. Hinzu kommt noch das vom Bundeskabinett beschlossene Berufsbildungsmodernisierungsgesetz, das einen höheren Mindestlohn für Azubis vorsieht. Ab 2020 sollen Auszubildende im ersten Lehrjahr mindestens 515 Euro pro Monat verdienen, danach wird der Betrag jährlich erhöht. Für die weiteren Lehrjahre sind zudem Aufschläge geplant. Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH, befürchtet, dass künftig immer weniger Betriebe Lehrlinge ausbilden, weil sie sich die Ausbildung schlicht nicht mehr leisten können. Denn eine Mindestausbildungsvergütung stellt besonders kleine Handwerksbetriebe in strukturschwachen Regionen vor Probleme. Um zu verhindern, dass Lehrlinge nach abgeschlossener Lehre abgeworben werden und zur Konkurrenz bzw. in andere Wirtschaftsbereiche abwandern, schlägt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer eine Ablösesumme für Azubis vor. Konkret bedeutet dies, dass der neue Arbeitgeber einen Teil der Ausbildungskosten übernehmen soll. Ist dies eine wirksame Strategie gegen den Fachkräftemangel im Handwerk? Und warum eigentlich bekommen Industriefirmen ihre akademisch ausgebildeten Mitarbeiter umsonst von den Hochschulen geliefert, während kleine Handwerksunternehmen ihre Fachkräfte auf eigene Kosten ausbilden müssen? Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an redaktion@baumetall.de.

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