Es ist ein Zeichen der Wertschätzung, wenn die Mitglieder eines Vereines zur Jahreshauptversammlung erscheinen, um die besten Auszubildenden des Jahres zu feiern. Am 23. März 2013 tagte die freie Spenglermeistervereinigung Bayern (SMV) im Landshuter Hotel zur Sonne. Vorstand Werner Fünfer begrüßte 40 Mitglieder, darunter auch den Gründungsvater Werner Klinger, der seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile in der Dominikanischen Republik gefunden hat. Unter den Gästen befanden sich auch Uli Leib (ZVSHK-Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik) sowie zehn Neumitglieder. Neben internen Belangen wurde dem Jahresrückblick besonderes Augenmerk geschenkt. Zu den Höhepunkten des ereignisreichen SMV-Jahrs 2012 gehörten das 25-jährige Vereinsjubiläum oder die erfolgreiche Beteiligung an der Kranich-Aktion, bei der der SMV 2500 Euro für die Opfer von Fukushima aufgebracht hat. Die Nachricht, dass der SMV dem Förderverein für die Studienrichtung Gebäudehülle innerhalb der nächsten fünf Jahre weitere 6000 Euro zur Verfügung stellt, verdient ebenfalls besondere Beachtung, denn der Mitgliedsbeitrag wurde eigens dafür entsprechend angehoben. Mit einem packenden Referat zum Themenbereich Schwarzarbeit, Subunternehmer, Kollegenhilfe und illegale Beschäftigung sorgte Oberregierungsrat Franz Josef Utler vom Hauptzollamt Landshut für so manche Verwunderung bzw. Überraschung. Es ergaben sich rege Diskussionen, die den geplanten Zeitrahmen deutlich überschritten.
Lernfest Schrobenhausen
Auch für dieses Jahr sind zahlreiche Aktivitäten geplant: So soll das Spenglerhandwerk beim Lernfest in Schrobenhausen einem breiten Publikum vorgestellt werden. Geplant ist die Anfertigung spezieller Spenglerpfeifen aus Aluminium der Marke Prefa. Diese sollen dem Beruf des Spenglers im wahrsten Sinne Gehör in der Öffentlichkeit verschaffen (Hintergrundinformationen gab SMV-Vorstand Werner Fünfer im BAUMETALL-Facebuck-Interview, Ausgabe 3/2013).
Die besten Auszubildenden
Höhepunkt der Versammlung stellte die Verleihung des Best-Azubi-Preises dar. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden die drei besten Auszubildenden mit ansehnlichen Geldpreisen sowie einem von BAUMETALL gespendeten Jahresabonnement bedacht. Stolz nahmen die Preisträger
- Alexander Pschörer (Ausbildungsbetrieb Max Pschörer, Pullenreuth),
- Christian Donauer (Ausbildungsbetrieb Konrad Pollinger, Jachenhausen),
- Patrick Stifter (Ausbildungsbetrieb Jürgen Stifter, Petersaurach)
die Auszeichnungen und Preise von Bundesfachgruppenleiter Uli Leib entgegen. Im Anschluss an das offizielle Programm trafen sich die SMV-Mitglieder zum gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde, redeten über Blech und die Welt und feierten mit den Preisträgern (wer den SMV kennt, weiß Bescheid) bis weit nach Mitternacht.
Reisen bildet
Die Klempnermeisterklasse der Stuttgarter Robert-Mayer-Schule besuchte die Werkzeug- und Maschinenprofis von Stockert in Hohenbrunn bei München. Die zweitägige Exkursion wurde von Uwe Volz (Klempnermeister und Außendienstmitarbeiter, Stockert) betreut. Als ehemaliger Schüler der Robert-Mayer-Schule ist er mit der Materie bestens vertraut und stellte gemeinsam mit Firmeninhaber Christian Stockert ein interessantes und praxisnahes Programm zusammen. Beispielsweise wurden im erst kürzlich eingeweihten Stockert-Neubau neue und gebrauchte Blechbearbeitungsmaschinen vorgeführt und getestet. Besonders beeindruckend für die Meisterschüler war der Blick in die Instandsetzungs- und Überarbeitungsabteilung für gebrauchte Maschinen sowie die gekonnte Präsentation unterschiedlicher Blechbiegegeräte der Marke Rau durch Christian Mayer. In einer anschließenden Praxiseinheit konnten die vorgestellten Rau-Geräte ausgiebig getestet werden. Was moderne Schwenkbiegemaschinen heute leisten können, erfuhren die Meisterschüler an einer 6-m-Schwenkbiegemaschine der Marke Jorns. Dabei bogen sie unterschiedliche Profile bis an die Grenzen des Machbaren und selbstverständlich in Verbindung mit ausgiebigen Tests der flexibel einsetzbaren Steuerung.
Nach einer für die Meisterschüler und Lehrer viel zu kurzen Nacht gab es am zweiten Tag eine Vorführung der FBU-Kaminschablonen aus dem Hause Maier & Sohn. Bei der praktischen Umsetzung entwickelten sich interessante Fachgespräche über die unterschiedlichsten Ausführungen und Techniken zur Herstellung von Kaminverwahrungen. Unbestritten ist die Arbeitserleichterung beim Falzen und die enorme Zeitersparnis beim Arbeiten mit den Kaminschablonen. Desweiteren standen umfassende Informationen über Forstner-Spaltanlagen zur Blechbearbeitung auf dem Programm. Exklusiv für die Meisterschüler informierte Stockert über unterschiedliche Spalt- und Richtanlagen. Beeindruckend waren vor allem die schnelle Umstellung auf verschiedene Zuschnittbreiten sowie die Präzision und Planheit der gespaltenen Bleche.