Ein großer Publikumserfolg war das Münster-Mapping zur 900-Jahr-Feier der Stadt Freiburg. Im Rahmen der beeindruckenden Veranstaltung wurde das Freiburger Wahrzeichen zu einer riesigen 3D-Leinwand. Ganz konkret fand das Münster Mapping vom 15. bis 24. Oktober an der 100 m langen Südfassade des Freiburger Münsters statt. In jeweils drei Abendvorstellungen und bei nächtlichem Himmel wurde ein 15-minütiger Film projiziert, in welchem die vergangenen 900 Jahre Stadtgeschichte seit der Gründung Freiburgs und dem Bau des Münsters durch die beiden Münsterpfleger Johann Sigismund von Reinach und Jakob Bur, die als Steinfiguren im Münster stehen, erzählt wird. Ursprünglich handelte es sich bei dem Bau um die Vergrößerung der bestehenden Klara-Kirche, die dem Zähringer-Herzog Berthold V., dessen Geschlecht im 13. und 14. Jahrhundert über Freiburg herrschte, nicht gut genug war, um seine Grabkirche zu werden. Die Hosanna-Glocke wurde bezeichnenderweise schon gegossen, bevor mit dem Bau des Westturms (Fertigstellung 1340), in dem sie untergebracht ist, überhaupt begonnen war. Die Grundsteinlegung des Chors erfolgte 1354, jedoch vergingen weitere 100 Jahre wechselhafter Geschichte mit unzähligen Kriegen, bevor weitergebaut wurde. Erst nach dem Aufstieg der Zünfte und Handwerksmeister wurde der Chor 1536 weitestgehend fertiggestellt. Wetter und vor allem Blitzschäden zwangen zur ständigen Reparatur. 1620 wurde die Renaissance-Vorhalle vor dem Querhaus fertig. Erst 1827 wurde dieser Bau zur Bischofskirche, also zum Dom, und konnte in der Folge zu seiner heutigen Pracht innen wie außen ausgeschmückt werden.
Mediale Informationen zur Stadtgeschichte
Imposante Farben, prächtige Bilder, beeindruckende Filmsequenzen, gesprochener Text sowie dazu passende Musik und Geräusche zogen weit mehr als 75 000 begeisterte Zuschauer in ihren Bann. Das Münster-Mapping ließ somit weit mehr als nur die Geschichte auf eindrucksvolle Weise lebendig werden. Die Besucher nahmen oft eine mehr als einstündige Wartezeit in Kauf, um dieses mediale Meisterwerk sehen zu können. Der Eintritt war kostenfrei, jedoch nur mit einer vorherigen Online-Registrierung unter Wahrung der 3G-Regeln und mit Mund-Nasen-Bedeckung möglich. Als Veranstalter konnte der bereits 1890 gegründete Freiburger Münsterbauverein e. V. das Projekt zur 900-Jahr-Feier der Stadt Freiburg umsetzen. Ebenfalls beachtlich: Die hohen sechsstelligen Projektkosten wurden lediglich durch Sponsoren und Unterstützer finanziert. Entsprechende Filmsequenzen sind inzwischen auf YouTube unter dem Stichwort Freiburger Münster-Mapping zu sehen.