Ihr Meisterstück hat Klempnerin Franziska Dangel unter dem Motto gestaltet, worüber sie sich aktuell viele Gedanken macht: Zeit. Aus Kupfer hat sie eine moderne Kaminuhr gefertigt. Auf der 12-teiligen strahlenförmigen Front sind die zwölf Ziffern als minimalistische Kreise dargestellt. Parallel zur Entwicklung des Meisterstücks lief auch schon der Prozess der Übernahme des Familienbetriebs an, zusammen mit ihrer Schwester Elena. Für die 27-Jährige aus Lenningen bedeutete das viele neue Aufgaben und Herausforderungen. „In so stressigen Phasen lernt man Zeit viel mehr zu schätzen. Ein guter Umgang mit Zeit ist entscheidend, um eine Struktur im Arbeitsalltag zu haben – dabei dürfen aber die anderen wichtigen Dinge im Leben nicht vernachlässigt werden“, sagt die Klempnermeisterin.
Franziska Dangels Herzensaufgabe ist es, den vielfältigen Klempnerberuf bekannter zu machen: „Viele wissen gar nicht, was wir überhaupt machen“, betont die Klempnermeisterin. Als Handwerkschwestern werben sie und ihre Schwester Elena deshalb auf Social Media für den Beruf. Authentisch geben sie Einblicke aus dem Betrieb und von den Baustellen – und das mit Erfolg: über 35.000 User folgen den Handwerkerinnen schon auf Instagram. „Wir wollen etwas gegen den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel tun und auch mehr Frauen für den Beruf begeistern. Wenn man etwas wirklich machen möchte, sollte man es einfach ausprobieren und sich nicht davon abhalten lassen, was Freunde, Bekannte oder auch die Eltern sagen“, resümiert die Meisterin.
Am Freitag, den 18. Oktober, erhalten 624 Meisterinnen und Meister aus 29 Gewerken ihre Meisterbriefe im feierlichen Rahmen unter dem Motto „Level up! Mission Meister:in“ im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS). Von den 624 Meisterinnen und Meistern sind 508 Männer und 116 Frauen. Die älteste Person unter den Absolventinnen und Absolventen ist 53, die jüngste 19 Jahre alt. Die meisten Handwerks-Meisterprüfungen wurden in der Region Stuttgart in der Kraftfahrzeugtechnik (103) abgelegt. Auf Platz zwei liegen die Installateure und Heizungsbauer (52) und auf Platz drei die Maler und Lackierer (46). Sechs Frauen und acht Männer erhielten in diesem Jahr außerdem eine Auszeichnung als Bestmeister/Bestmeisterin.