Eins steht fest: Daniel Kohler setzte mit der Wahl seines Meisterstückes seinem persönlichen Weg im Spenglerhandwerk nicht nur im übertragenen Sinne die Krone auf. Mit seiner außergewöhnlichen Objektwahl begeisterte er auch beim BAUMETALL-Wettbewerb „Meisterstück des Jahres“. Zu Recht kann sich der 29-jährige Baden-Württemberger nun über den ersten Preis in der Kategorie „Bester Ziergegenstand“ freuen.
Herausforderung gesucht
Mit der Krone hatte sich Kohler bewusst für einen kreativen, aber auch schwierigen Weg entschieden. Sein Ziel war es, ein markantes und einzigartiges Stück zu bauen. Das erforderte einiges Planungsgeschick und Durchhaltevermögen. Der Vorbereitungskurs bei Team Kramer – Die Meistermacher, die Arbeit im Betrieb und der große Planungs- und Vorbereitungsaufwand, der mit solch einem kunsthandwerklichen Stück verbunden ist, mussten miteinander vereinbart werden. So verbrachte der junge Meister schon in der Planungsphase seine Abende über Zeichnungen und Abwicklungen, um dann am Wochenende oft bis spät in die Nacht Detaillösungen üben zu können. „Die Krone erfordert sehr viel Routine, jeder Handgriff muss sitzen“, weiß er heute zu berichten. Dies liegt vor allem daran, dass dieses Meisterstück mit vielen Details glänzt.
Technische Schwerpunkte
Kohlers Meisterkrone besteht aus einem Innenkörper aus Kupfer und einer äußeren gefalzten Struktur aus Messing. Der untere Abschluss wird von 14 Messingwulstsegmenten gebildet. Oben rundet ein aufgesetztes Messingkreuz aus Vollmaterial das Ensemble ab. Der Kronensockel besteht aus 14 symmetrischen Segmenten mit konkaver Rundung, die zusammen sieben Spitzen ergeben. 1,5 mm starke Kupferdrahteinlagen, die in jeder Spitze als Randabschluss verbaut sind, bilden eine durchlaufende Randaussteifung. Verbunden werden die Segmente mit einem filigranen Längsfalz.
Segmentierte Kugel zeigt wahre Größe
Der 14-teilige Innenkörper aus Kupfer bildet 7 Bögen die mit einem Längsfalz am unteren Ende verbunden sind. Ab einer Höhe von 53 mm laufen die Bögen, die aus zwei sich gegenseitig spiegelnden Segmenten bestehen, aus der Form heraus und fließen am oberen Ende wieder zu einer Einheit zusammen.
Die einzelnen Bogensegmente sind mit einem nach außen gesetzten Längsfalz miteinander verbunden. Auch hier sorgt eine Drahteinlage für einen optisch sauberen Randabschluss und entsprechende Aussteifung. Am oberen Ende bilden alle Teile eine beckenähnliche Rundung. An dieser Stelle wird der außenliegende Längsfalz nach innen gesetzt. Und jetzt kommt’s: Im letzten Schritt bildet jedes der 14 Elemente ein am Stück durchlaufendes, nach außen gefalztes Teilsegment der Abschlusskugel. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kugel nur einen Durchmesser von 8 cm aufweist. Die Jury hat die enorme Schwierigkeit dieses Meisterstückes mit der höchsten Punktzahl des Wettbewerbes honoriert.
Bewerbungsschluss nicht verpassen!
Junge Meisterinnen und Meister sollten sich diesen Termin rot im Kalender anstreichen! Am 26. August 2023 ist Einsendeschluss für die Meisterstücke der Jahrgänge 2022/23.
Bewerben können sich alle Klempnermeisterinnen und -meister, die ihre praktische Prüfung in den Jahren 2022 bzw. 2023 mit Erfolg abgelegt haben werden. Auch Sammelbewerbungen über die Vorbereitungsklasse der jeweiligen Meisterschule sind zulässig. Die Bewerbung für den Sonderpreis „Beste Abschlussnote“ kann ausschließlich von der jeweiligen Meisterschule eingereicht werden.
Zur Teilnahme wird folgendes benötigt:
- zwei bis vier hochwertige Fotos des Meisterstücks aus unterschiedlichen Blickrichtungen
- eine Kurzbeschreibung zu Material und Verbindungstechnik
- Name, Adresse und Telefonnummer des Meisters/der Meisterin
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Bewerbungen mit dem Stichwort „Meisterstück des Jahres“ nimmt das BAUMETALL-Team per E-Mail an redaktion@baumetall.de entgegen