Ob Franz und Carlo Zambelli Sopalù 1957 geahnt haben, wie sich ihr damals gegründeter Spengler-Fachbetrieb entwickeln würde? Sicher nicht – zumindest nicht in dieser Größenordnung. Was die beiden Vor- und Querdenker jedoch damals schon sicher wussten, ist die Tatsache, dass solide Handwerksleistung zeitlose und beständige Werte schafft. Daran hat sich bei Zambelli bis heute nichts geändert. Das über 1000 Mitarbeiter starke Unternehmen hat sich in den vergangenen 63 Jahren einen internationalen Ruf als zuverlässiger Partner erarbeitet – übrigens nicht nur im Handwerk. Heute besteht die Zambelli-Gruppe mit Hauptsitz in Grafenau aus der Zambelli-Holding und mehreren Tochtergesellschaften. Gesellschafterinnen sind Marietta und Regina Zambelli, Töchter des 2015 verstorbenen Firmengründers Franz Zambelli Sopalù, sowie Senior-Chefin Ursula Zambelli Sopalù. Geleitet wird die Unternehmensgruppe von den Geschäftsführern Andreas von Langsdorff und Dr. Martin Dvořák.
Das Engagement der Zambelli-Gruppe umfasst neben den Sparten Dachentwässerung und Gebäudehülle auch die Bereiche Regalsysteme und Zulieferung. Dazu gehört beispielsweise die industrielle Metallbearbeitung für Möbel-, Caravan-, Heiz- oder Landwirtschaftstechnik. In allen Geschäftsfeldern bilden der Werkstoff Metall und damit verbunden die hochspezialisierte Metallbearbeitung sowie das Zambelli-Motto „Mach’s einfach aus Metall“ eine imaginäre Klammer. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer beeindruckenden Erfolgsgeschichte ist es der Zambelli GmbH & Co. KG gelungen, die Nähe zum Handwerk bis heute zu bewahren. Über neue Produkte, Hintergründe und Geheimrezepte sprach BAUMETALL mit den Zambelli-Managern Andreas von Langsdorff und Frank Anders.
Bild: Zambelli
Bild: Zambelli
Herr von Langsdorff, Zambelli hat sich seit der Gründung im Jahre 1957 zu einer beachtlichen Unternehmensgruppe entwickelt. Gibt es so etwas wie eine konstante Zambelli-Größe, die bis heute erhalten blieb?
Andreas von Langsdorff: Durchaus: Das technische Denken und die damit verbundene praktikable Umsetzung spiegeln sich in allen Zambelli-Produkten wider. Möglichst einfache Lösungen aus Metall waren schon bei der Firmengründung als Spenglerfachbetrieb mit Schwerpunkt der Kirchturmsanierung gefragt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?
Das ist aufgrund der enormen Produktvielfalt nicht gerade leicht. Im Bereich Dachentwässerung gehört unser Meisterbogen unbedingt dazu. Der Bogen wird einfach auf den Stutzen gesteckt, rastet an drei Punkten ein und ist danach ohne Kraftaufwand in jede gewünschte Position drehbar. Ösen, Drähte oder andere Fixierungen werden somit überflüssig.
Da haben die Zambelli-Produktentwickler ganze Arbeit geleistet …
… Vorarbeit. Unsere Prototypen haben wir damals den Kollegen der Bayrischen Spenglermeister-Vereinigung SMV bei einem Besuch in unserem Werk gezeigt und gemeinsam letzte Details ausgefeilt. Was ich damit aufzeigen möchte ist, wie partnerschaftlich Zambelli mit dem Handwerk zusammenarbeitet.
Macht es Sinn, in diesem Zusammenhang über die Zambelli-Gipfelstürmer zu sprechen?
Durchaus. Wie gesagt liegen Zambellis Ursprünge im Spenglerhandwerk. Wir kennen die Mentalität – Teamgeist ist in unserer Firmenphilosophie fest verankert. Mit unserem Partnerprogramm bieten wir Fachhandwerkern aktive und laufende Unterstützung. Wir statten sie mit effektivem Gepäck aus; nehmen sie in die Zambelli-Handwerkerkartei auf; leisten kostenlosen technischen Support; ermöglichen die Teilnahme an Praxisseminaren; stellen Gratis-Werbematerial bereit oder sprechen VIP-Einladungen aus.
Bei unserem Treffen auf der Dach + Holz sprachen Sie von Neuigkeiten rund um die Zambelli-Marke Rib-Roof. Unter anderem haben Sie angedeutet, dass Zambelli die werkseigenen Montagetätigkeiten einstellt. Können Sie das genauer erläutern?
Ja, das stimmt. Die entsprechende Entscheidung wurde bereits 2018 gefällt. Inzwischen sind alle Bauvorhaben abgeschlossen, wir haben keine Montageteams mehr. Unsere Kunden profitieren somit von einer klaren Linie. Jetzt freuen wir uns darauf, neue Ideen und Strategien aufzubauen und diese gemeinsam mit Handel und Handwerk weiterzuentwickeln. Darf ich in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass unser internationales Vertriebsnetz weiter ausgebaut werden soll und wir in unbesetzten Märkten auf Partnersuche sind?
Das dürfen Sie, Herr von Langsdorff. Gibt es auch in technischer Hinsicht Neues bei Rib-Roof?
Diese Frage gebe ich gerne an Frank Anders weiter, der den Geschäftsbereich Rib-Roof zusammen mit Thomas Gößwein verantwortet.
Wissen, wie der Hase läuft Frank Anders über das Gleitfalz-Profildach-System:
Durch die jahrzehntelange Erfahrung bei der Rib-Roof-Montage ist Zambelli in der glücklichen Lage, alle dabei gesammelten Erfahrungen in die Weiterentwicklung entsprechender Produkte stecken zu können. Für den Anwender zahlt sich die Verarbeitung von Rib-Roof folglich durch die Minimierung der Fehlerquellen bei der Montage sowie ein Höchstmaß an technischer Sicherheit aus. Das effektive Zusammenspiel von ressourcenschonendem Material und dem geringen Einsatz von Montagepersonal schafft weitere Vorteile und unter dem Strich ein perfektes Ergebnis …
… nur bei Großprojekten? Ab welcher Dachgröße kann ein Handwerker in Rib-Roof denken?
Immer! Der Einsatz des durchdachten Systems lohnt sich bereits bei einem herkömmlichen Carport. Unsere dazu passenden Profile und Formteile erleichtern die Arbeit an allen Ab- und Anschlüssen sowie bei der Herstellung fachgerechter Durchbrüche. Umfangreiches Zubehör wie Trittstufen, Solar- und Schneefanghalter, Aufsatzkränze oder das systemeigene Rib-Roof-Sicherheitszubehör vervollständigen
das System.
Bilder: Zambelli
Auf der Dach + Holz hat Zambelli das neue Thermo-Z-Distanzprofil vorgestellt. Welche Vorteile sind damit verbunden?
Unser neues Thermo-Z-Distanzprofil ist ein perforiertes Aluminiumprofil, das mit einem speziellen Schlitzmuster ausgestattet ist. Auf den Punkt gebracht wird der Wärmedurchgangskoeffizient von Rib-Roof-Unterkonstruktionen aus Metall damit drastisch reduziert. In der Praxis können durch den Einsatz des Thermo-Z-Distanzprofils entsprechende Wärmedämmschichten entweder reduziert oder der Wärmeschutz deutlich verbessert werden.
Damit trifft Zambelli den Nerv der Zeit. Energiespareffekte und andere ökologisch sinnvolle Argumente sind schließlich beim Verkauf nicht mehr von der Hand zu weisen …
Da gebe ich Ihnen absolut recht, Herr Buck. Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen und Sie im Nachgang zu diesem Gespräch über die Vorteile grüner Rib-Roof-Bedachungen informieren?
Grün im Sinne von farbbeschichtet? ;-)
… im Sinne von begrünt. Ich glaube das wird Sie und Ihre Leser interessieren …
… Fortsetzung folgt 
