Der Inhaber der Flaschnerei Stelzer in Ellwangen weiß, wovon er spricht: „Wir hatten noch nie Probleme, unsere Ausbildungsplätze zu belegen.“ Hier werden sich jetzt viele verwundert die Augen reiben. Wie schafft er das? Schließlich ist der Fachkräftemangel das fast alles beherrschende Dauerbrennerthema in der Branche und für viele ein wunder Punkt! Peter Stelzer setzt auf ein positives Firmenimage und auf Verstärkung durch die Präsenz in lokalen und regionalen Medien. Denn genau die sind ausgezeichnete Multiplikatoren, die den Bekanntheitsgrad in der näheren Umgebung erheblich steigern und nicht nur potenzielle Kunden, sondern auch junge Leute (oder deren Eltern) erreichen. Wie aber kommt man in die Medien?
Am Anfang war eine lange Suche
Aller Anfang ist nicht ganz leicht und so hat auch für Peter Stelzer alles mit einem schwierigen Thema begonnen, mit dem sich immer mehr Familienbetriebe konfrontiert sehen: der Frage nach der Betriebsnachfolge. Gerade für Kleinunternehmer, die die Firma selber aufgebaut oder sie vom Vater übernommen und vorangebracht haben, ist die Zukunft von Betrieb und Mitarbeitern eine Herzensangelegenheit.
In jedem Fall ist sie aber unbedingt Chefsache, denn der künftige Unternehmenserfolg hängt entscheidend davon ab, in wessen Hände er gegeben wird. So beschäftigte sich auch Peter Stelzer etliche Jahre mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Seit 2009 läuft die Planung nun schon. Immerhin geht es um die Fortführung einer 80-jährigen Firmengeschichte! Ende 2020 steht nun tatsächlich die Übergabe an einen jungen Mitarbeiter an.
PR mit Regionalfernsehen und Handwerkskammer
In der langen Planungsphase wurde der Regionalsender SWR3 auf die Flaschnerei Stelzer aufmerksam. Der ca. dreiminütige Film, der daraufhin gedreht und an einem Samstagabend zur besten Sendezeit um 19:30 Uhr ausgestrahlt wurde, machte die Firma zum Stadtgespräch im heimischen Ellwangen.
Zur Popularität der Ellwanger Flaschnerei trugen auch andere Ereignisse bei, die für gute PR sorgten: Gleich zweimal wurde der Traditionsbetrieb mit dem Zukunftspreis der HWK Ulm geehrt. Zuerst 2017 und dann erneut 2019 mit dem dritten Platz. Der Preis belohnt das Zusammenspiel aus den Kategorien Innovationsfähigkeit, Digitalisierung, Nachfolge, Fachkräftesicherung, und Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen.
Drohnen und andere innovative Techniken
2017 überzeugte die Firma Stelzer mit innovativen Ideen zur Optimierung der Betriebsabläufe, 2019 beeindruckten die Jury neben der Dachinspektion mit Drohnen und der Vermessung von Fassaden mit Theodolit auch die firmeneigene PV-Anlage, LED-Beleuchtung und die Verwendung recyclingfähiger Werkstoffe. Im Februar 2017 schaffte es die Flaschnerei außerdem auf die Nominierungsliste für den „Großen Preis des Mittelstands“.
Ohne Fleiß kein Preis
Solche Auszeichnungen fallen freilich nicht vom Himmel. Sie setzen voraus, dass man auch tatsächlich etwas vorzuweisen hat und dass man sich die Mühe macht, eine Bewerbung einzureichen. Für Peter Stelzer hat sich die Mühe gelohnt: Die Auszeichnungen der Handwerkskammer bescherten dem umtriebigen Unternehmer einen Radiobeitrag. Hinzu kamen noch zahlreiche Berichte in der örtlichen Presse, die das erfolgreiche Marketing-Portfolio ergänzten.
„Mehr noch als dem einzelnen Betrieb helfen solche Maßnahmen, unseren tollen Beruf in der regionalen Öffentlichkeit bekannt zu machen“, meint der Flaschnermeister nicht ohne Stolz. „Und natürlich auch, potenzielle Azubis zu uns zu führen.“ Seine Erfahrungen bestätigen ihm immer wieder, dass sein Rezept funktioniert: „Das Gesamtpaket muss einfach stimmen!“ Dazu gehören für ihn als Chef:
Wir von BAUMETALL meinen: Von wem können Handwerker wohl besser lernen als von Branchenkollegen? Das Vorbild der Flaschnerei Stelzer ist unbedingt nachahmenswert. Wir wünschen dem tollen Betrieb eine reibungslose Übergabe und eine erfolgreiche Zukunft! 
Tipps zu Betriebsübergabe und Azubi-Suche
Was Sie über Unternehmensnachfolge wissen sollten, fasst unser Artikel „Hammerübergabe“ in BAUMETALL-Ausgabe 3/2018 zusammen.
Anregungen, wie man den Nachwuchsmangel angehen kann, geben Andreas Buck, Mirko Siegler und Jörg Mosler in einem
Podcast.