Goldene Spenglerarbeit 2024

15.05.2024 | Veröffentlicht in Ausgabe 03-2024

Kurz vor Druckschluss hat der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) seinen prestigeträchtigen Preis „Goldene Spenglerarbeit“ zum neunten Mal verliehen. Eingereicht wurden 22 herausragende Spenglerarbeiten – Gewinner ist das Kempinski Palace Engelberg. Die Vorveröffentlichung ist auf www.baumetall.de abrufbar

Der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) vergibt seinen prestigeträchtigen Preis „Goldene Spenglerarbeit“ in diesem Jahr an das Kempinski Palace Engelberg. Das prächtige Dach des traditionsreichen Grandhotels besticht durch seine handwerkliche Qualität. Die Jury des VDSS zeigte sich tief beeindruckt: „Die Tatsache, dass alle Arbeiten, egal ob traditionelle oder moderne Spenglerei, in herausragender handwerklicher Präzision geplant, rekonstruiert, selbst gefertigt und montiert wurden, verdient besondere Anerkennung“, so die Jury.

Seit über einem Jahrhundert empfängt das Kempinski Palace Engelberg Gäste aus aller Welt mit herzlicher Gastfreundschaft und unvergleichlichem Luxus. In den Jahren 2016 bis 2020 wurde das Hotel umfassend saniert und renoviert, wobei besonderer Wert auf die Erhaltung des ursprünglichen Charmes gelegt wurde. Ein besonderes Augenmerk galt dabei dem Dach, das in enger Zusammenarbeit mit dem renommierten Spenglermeister Josef Wey erneuert wurde. Fremdenverkehrsorte haben geradezu die Pflicht, Träume Realität werden zu lassen. Die Gäste erwarten ein schönes Ambiente, und sie möchten fürstlich behandelt werden. Diese Ansprüche erfüllt der historische Palast des Hotels Kempinski Palace in Engelberg in traditioneller und zeitgemäßer Weise. Sein sorgfältig saniertes Dach setzt diesem Luxushotel eine Krone auf, die das verdeutlicht. Es ziert die Silhouette von Engelberg und prägt so den ganzen Ort mit.

Aluminiumdach der Superlative

Das Hotel Kempinski Palace Engelberg wurde es von einer alteingesessenen Engelberger Familie errichtet. Der mit dem Entwurf beauftragte, im ganzen Schweizer Alpenraum tätige Hotelarchitekt Arnold Cattani war der Bruder des Bauherrn, Hotelier Eduard Cattani. 1904 wurde der palastartige Bau als Grandhotel Winterhaus eröffnet.

Ein Mansardendach vereint die historische Partie des Hotels mit der nördlich anschließenden Erweiterung, welche den historischen, 1902 eröffneten Kursaal ins Gesamtvolumen integriert. Die neuen Bauteile sollen sich an den Bestand anpassen, diesen aber nicht bis ins kleinste Detail imitieren. Die gesamte Fläche des Hauptdachs sowie die ausspringende Dachfläche der Metalldeckung bestehen aus einem Doppelstehfalzdach aus Aluminium in 0,7 mm Materialstärke in Grau. Die aufaddierte Länge aller Stehfalze beträgt 5035 m, 1083 Falzabschlüsse waren auf über 2900 m² Dachfläche vorzunehmen. Um entsprechenden Schallschutz zu gewährleisten, wurde unter der Metalldeckung ein Akustikvlies verlegt.

Ochsenaugen und Ornamente

Besondere Aufmerksamkeit verdienen Dachdetails, welche dazu beitragen, dem Gebäude seinen ursprünglichen Glanz zurückzugeben. Mit viel Liebe wurden diverse Elemente entwickelt und realisiert, welche als Nachbildungen des Originals die Formenvielfalt aus der Entstehungszeit des Hotels in Erinnerung rufen. Besonders bei den 56 Gauben und den 21 Ochsenaugen konnte das beauftragte Unternehmen mit den selbst gefertigten Nachbauten brillieren. Außerdem konnte es auch zahlreiche Ornamente herstellen – so etwa Blumen oder Blätter, welche die „Krone“ des Hotels schmücken. Auch die Spitze des Eingangsturms wurde rekonstruiert und diesem feierlich aufgesetzt. Alle Ornamente, Ochsenaugen, Lukarnen, Verzierungen und Turmspitzen wurden handwerklich in traditionellen Arbeitsweisen in Aluminium mit einer Dicke von 1 bis 3 mm rekonstruiert, zusammengeschweißt und im Anschluss einbrennlackiert.

Glückwunsch der Redaktion und Online-Extra

Das BAUMETALL-Team beglückwünscht die Teilnehmer des VDSS-Wettbewerbs „Goldene Spenglerarbeit“. Zwei sehenswerte Videos zum Wettbewerb präsentieren alle 22 Projekte sowie das beeindruckende Siegerobjekt. Besondere Glückwünsche gehen, verbunden mit kollegialem Respekt, an das Team des ausführenden und verantwortlichen Fachmanns Josef Wey. Der Eidg. dipl. Spenglermeister hat die renommierte Auszeichnung für das Objekt Kempinski Palace Engelberg absolut verdient gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Weitere Informationen sowie die Links zu den genannten Videos sind ab sofort online abrufbar. Die ausführliche Berichterstattung über den wichtigen Branchenwettbewerb „Goldene Spenglerarbeit“ folgt in BAUMETALL-Ausgabe 4/2024.

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