Es ging wirklich mit rechten Dingen zu. Aber es war unvermeidlich, dass auch dieses Jahr Architekten aus der Schweiz mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden. Mehr noch: dass die Eidgenossen auch auf die Folgeplätze drängten. Vielleicht liegt es an der schwierigen Topografie der Alpen, die dort die Baukultur freistehender Wohnhäuser zu einem genuinen Thema hat werden lassen. Freilich scheint auch die Bauherrschaft ihren Architekten mit wenig Vorbehalt zu begegnen, beispielsweise schreckt es sie nicht, mit Sichtbeton zu bauen. Und der Einsatz von Metallfassaden und -dächer gehören ebenfalls dazu.
Trotzdem ist die Dokumentation der 50 besten Einfamilienhäuser keine Festveranstaltung über Schweizer Wohnhäuser. Vielmehr hat die Jury wieder die unvergleichbaren Voraussetzungen für die eingereichten 220 Arbeiten respektiert und eine breite Übersicht bemerkenswerter Häuser ausgesucht: sehr kleine, sehr große, auf jeden Fall sehr gute, alles Einzelanfertigungen in der Landschaft, am Stadtrand, in der Baulücke, auch Umbauten, Anbauten, Wiederherstellungen, für das Wohnen allein, mit der Familie oder in der Gemeinschaft, Häuser aus Beton, Ziegel, Naturstein und Holz und eben solche mit bemerkenswerten Metallbedachungen. Übrigens: Den mit 10000 Euro dotierten ersten Preis gewann das Schweizer Architektenteam HHF Architekten aus Basel mit seinem metallbedachten Haus über der Landschaft in Nuglar. Das Besondere dabei ist die radikale Zonierung des von außen zunächst simpel wirkenden, zweigeschossigen Giebeldachhauses in oberen Schlafbereich, mittleren Wohnbereich und den im Keller liegenden „Funktions“-Bereich. Weitere Infos sind unter haeuser-des-jahres.com abrufbar.
Hubertus Adam/Wolfgang Bachmann
Häuser des Jahres
Die besten Einfamilienhäuser 2013
272 Seiten, 631 farbige Abbildungen und Pläne
ISBN 978-3-7667-2037-5
