Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

XXL-Center

XXL-Center bei SCHRAG: Nun auch 8-Meter lang ...
Die SCHRAG-Gruppe hat eine lange Tradition. Das 1892 gegründete Familienunternehmen befindet sich heute in der vierten Generation. Bereits in den 60er Jahren begann die Spezialisierung auf die Herstellung und den Vertrieb von Kantprofilen für den Industriebau. Um die selbst gesteckten Ziele wie Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Qualität dauerhaft erreichen zu können, investiert die Schrag-Gruppe ständig in modernste Fertigungsanlagen. Hierzu zählt auch das Langbiegezentrum RAS XXL-Center mit der automatischen Programmierung der Biegeteile.

Das XXL-Center RAS 75.08-2 war aber beileibe nicht das erste RAS XXL-Center innerhalb der SCHRAG Kantprofile GmbH. Das im Februar 2012 nach Hilchenbach geliefert Langbiegezentrum war vielmehr schon die vierte Maschine dieses Modells. Weitere XXL-Center arbeiten in den SCHRAG Niederlassungen in Heilbronn, Hamburg und Krostitz. Einen besonderen Status hat die zuletzt gelieferte Maschine dennoch. Während die anderen Modelle eine Biegelänge von 6.400 mm aufweisen, besticht das neue XXL-Center in Hilchenbach mit einer Arbeitslänge von 8.480 mm.

© RAS
Der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Goswin erklärt hierzu: "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den RAS XXL-Centern und anderen RAS-Maschinen gemacht. Immer wieder gibt es jedoch Aufträge, bei denen zum Beispiel in einer Kundenbestellung die überwiegende Zahl der Positionen Teilelängen bis zu 6 Meter aufweisen, darüber hinaus aber auch einzelne Positionen größere Längen haben. Bislang mussten wir diese Kommissionen trennen und die überlangen Bleche dann auf den Pressen biegen. Der Auftrag wurde also gesplittet und nach dem Biegen wieder zusammengeführt. Mit dem neuen XXL-Center vermeiden wir diesen logistischen Zusatzaufwand." Bei kritischen Sichtteilen hat SCHRAG einen Auftrag oft auch nicht gesplittet und alle Teile auf der Presse gebogen. Grund dafür war, dass die Biegeradien bei den Pressen und dem XXL-Center geringfügig variieren können. Werden überlange und kürzere Biegeteilen auf der Baustelle aneinander gereiht, sieht das kritische Auge die unterschiedlichen Radien.

Das neue XXL der zweiten Generation von RAS Langbiegezentren verwendet viele bekannte Leistungsmerkmale der bisherigen Maschinen. So biegt die Maschine die Bleche automatisch nach oben und nach unten, wodurch fast alle Handhabungszeiten entfallen. Das ständige Drehen der Bleche entfällt komplett. Das XXL-Center zieht das Blech automatisch ein und richtet es automatisch aus. Greiferzangen halten das Blech und positionieren es automatisch für jede Biegung. Auch die Tischbleche, die beim Programmstart aus der Maschine herausfahren, um das Einlegen der Zuschnitte zu erleichtern, hat RAS in die zweite Maschinengeneration übernommen.

Völlig neu ist hingegen die Steuerung der Maschine. Schichtführer Hans-Georg Haschke erzählt: "Wir zeichnen das Profil auf dem MultiTouch-Monitor. Wir können auch die Schenkelmaße und Winkel in eine Tabelle eingeben und sehen wie das Profil am Bildschirm entsteht." Dann braucht es nur noch einen Knopfdruck und das Biegeteil ist automatisch programmiert. Gibt es mehrere Biegestrategien, bewertet die Steuerung die Alternativen und schlägt eine Biegefolge vor. Am Bildschirm kann sich der Bediener den Ablauf in einer 2D oder 3D Simulation ansehen. Nach dem Programmstart legt der Bediener den Blechstreifen bequem auf die ausgefahrenen Einlegetische und startet den Programmablauf mit dem Fußschalter. Die Werkzeuge rollen auf der Blechoberfläche ab und biegen vorbeschichtete Materialien ohne deren Oberfläche zu beschädigen.

© RAS
Ein entscheidender Vorteil des XXL-Centers ist für SCHRAG die Biegegeschwindigkeit. Bernd Wurmbach, Technischer Leiter der SCHRAG Kantprofile GmbH, vergleicht: "Wenn wir ein 0,75 mm in 5 Meter Länge mit sechs bis sieben Kantungen biegen ist das XXL-Center sicher um 50% schneller als unsere anderen Biegemaschinen. Das XXL-Center spielt seinen Geschwindigkeitsvorteil schon ab drei Biegungen aus und auch wenn die Biegeteile häufig gedreht oder gewendet werden müssen." Bei dem rein servo-mechanisch arbeitenden XXL-Center sind die Biegebedingungen über den Tag hinweg immer konstant. In Sachen Energieeffizienz zeigen sich Kostenvorteile, da nur dann Energie benötigt wird, wenn die Maschine auch tatsächlich Bleche biegt.

© RAS
Neben der Geschwindigkeit schätzt Schrag an den XXL-Centern besonders die großen Freibereiche vor den Biegewangen. Bernd Wurmbach meint hierzu: "Mehr Freibereich bedeutet mehr Biegemöglichkeiten. Durch die 300 Grad Freibereich können wir mit dem XXL-Center Profile biegen, bei denen wir mit unseren anderen Biegemaschinen scheitern oder sehr viel größere Aufwendungen haben." Die eng an die Spannwangen anliegenden Biegewangen erlauben es einerseits, dass Biegeschenkel elastisch gegen diese Wangen stoßen. Viel entscheidender ist jedoch, dass die Biegewangen für Folgebiegungen schon im Profil stehen oder nahezu keinen Platz benötigen, um in Biegeprofile einzutauchen.

SCHRAG verarbeitet auf dem XXL-Center hauptsächlich Stahlblech und Aluminium von 0,75 bis 1 mm. Die Materialoberfläche ist entweder verzinkt, vorab farbbeschichtet oder die Sichtseiten werden nach dem Biegen pulverbeschichtet. Die Biegelängen bewegen sich zwischen 800 bis 8.000 mm. Serien von gleichartigen Kantteilen gibt es nur sehr selten. Georg Haschke erklärt: "Bei Standardprofilen wie Innen- und Außenecken können schon einmal 30 Gleichteile zusammen kommen. Normalerweise reden wir jedoch von ein bis zehn Gleichteilen ehe die Profilgeometrie wieder wechselt." Damit die Maschinenbediener die Programme schnell abarbeiten können erstellen sie eine Jobliste. Darin sind alle Biegegeometrien mit ihren Stückzahlen aufgelistet, die zu einem Fertigungsauftrag gehören. Solch eine Jobliste lässt sich dann an einem Stück abarbeiten. Hat die Steuerung die benötigte Stückzahl eines Kantprofils erreicht, wechselt sie automatisch zum nächsten Biegeprogramm.

Schichtführer Haschke erläutert: "Einfache Teile sind so schnell eingegeben, dass wir sie gar nicht abspeichern. Komplexere Biegegeometrien legen wir hingegen im Profilkatalog ab. So können wir später das Programm wieder aufrufen und auch Maße oder Winkel verändern." Durch die automatische Programmierung ist ein verändertes Programm sofort wieder einsatzbereit. Die intelligente Programmierung berücksichtigt dabei nicht nur das Biegen alleine, sondern auch das Positionieren der Werkstücke durch die Greiferzangen und eventuell notwendige Freifahrbewegungen.

© RAS
Bei der zweiten Generation der XXL Langbiegezentren mit 4.240 mm, 6.400 mm und 8.480 mm Biegelänge setzt RAS auf digitale Regelungstechnik. Die Möglichkeiten dieser Technik spielt speziell das längste Modell aus. Die 8-Meter Biegelänge ergibt sich indem zwei 4-Meter-Maschinen in Reihe gestellt und elektronisch synchronisiert arbeiten. Diese Synchronisierung erfolgt derart exakt, dass der Übergang der Wangen am gebogenen Blech nicht sichtbar ist. Da jede der beiden 4-Meter Maschinen ihren eigenen Antrieb mitbringt, steht der 8-Meter-Maschinen mehr Kraft zur Verfügung. Das zeigt sich etwa beim Biegen von dickeren Materialien bis 1,0 mm Stahlblech.

© RAS
"Die Kraftreserven kommen uns auch beim Zudrücken von Umschlägen zugute", ergänzt Bernd Wurmbach. Das Zudrücken von Umschlägen läuft beim XXL-Center automatisch ab. Die Maschine biegt den Schenkel zuerst auf 135 Grad vor. Die Zangen schieben das Blech nach vorne, so dass die Oberwange öffnen kann. Danach ziehen die Zangen den Umschlag zurück unter das Oberwangenwerkzeug. Durch das Schließen der Oberwange wird der Umschlag entweder auf ein programmiertes Maß zugedrückt oder ganz geschlossen. Diesen Ablauf führt die Maschine für nach oben und für nach unten gebogene Umschläge durch. Sonderwerkzeuge zum Zudrücken der Umschläge, wie häufig bei Pressen verwendet, sind beim XXL-Center nicht erforderlich.

SCHRAG nutzt die 8-Meter Biegelänge des XXL-Centers aber auch in anderer Hinsicht. Wenn Blech zur Einfassung von Lichtkuppeln oder Lichtbänder zur Fertigung anstehen sind die Zuschnitte oft kürzer als 4 Meter. In solchen Fällen biegen die Maschinenbediener auch schon einmal zwei Teile gleichzeitig und verdoppeln damit die Produktivität. Während die Maschine die nächsten beiden Teile des Auftrags biegt, haben die Mitarbeiter Zeit, die beiden gerade fertig gebogenen Lichtkuppelzargen abzustapeln.

© RAS
Die Kunden von SCHRAG verlassen sich auf Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Qualität. Die Baubranche ist ein saisonal geprägtes Geschäft. Während die Wintermonate ruhiger verlaufen herrscht von Frühjahr bis Herbst Hochbetrieb. Bernd Wurmbach verkündet stolz: "An einem guten Freitag verlassen schon einmal 100 Tonnen Kantteile unser Werk. Dann stehen 6 bis 8 LkW Schlange und warten auf das Beladen." In solchen Spitzenzeiten haben die Mitarbeiter der SCHRAG-Gruppe alle Hände voll zu tun. Dann sind die Maschinen täglich 2 bis 3 Schichten im Einsatz. Der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Goswin fasst zusammen: "Ohne einen leistungsfähigen und produktiven Maschinenpark sowie sehr motivierte Mitarbeiter könnten wir die Aufträge nicht bewältigen. Das 8-Meter XXL-Center von RAS bestätigt die guten Erfahrungen, die wir mit den 6-Meter-Maschinen gemacht hatten."