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Nichtbelüftete Metalldächer - Teil 2

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Geeignete Trennschichten sollen die Gleitfähigkeit der Scharen bei thermisch bedingten Längenänderungen, bei strukturierten Trennschichten auch die Schalldämpfung gegenüber Prall- und Trommelgeräuschen verbessern. Es sollen keine Feuchtigkeit aufsaugenden und speichernden Materialien verwendet werden.

Diese Schichten haben aber nicht nur trennende Eigenschaften; das Merkblatt des ZVDH Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen gibt erläuternde Hinweise zur den Aufgaben und Ausführungen der Unterdachkonstruktionen.

Im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen sind strukturierte Trennlagen vorteilhaft. Sie sind wie z. B. die strukturierte Trennlage Klöber Permo sec® SK in mehreren Lagen aufgebaut (Vlies-Dichthaut-Gitter-Vlies-Monofilamentgelege) und übernehmen über die Sicherstellung der Regensicherheit hinaus weitere Aufgaben.

Funktionale Vorteile
In der Regel werden strukturierte Trennlagen bei Titanzink-Dächern im Regelbereich von 3-15 ° Dachneigung eingesetzt um die Sicherheit gegen Korrosionsschäden zu erhöhen. Strukturierte Trennlagen bewirken einen Abstand von der Unterkonstruktion und der Metalldeckung mit einer Ablaufebene, die anfallendes Wasser sicher zur Traufe ableitet und so die Korrosion des Metalls verhindert. In der Ebene einer strukturierten Trennlage wird ausreichend Sauerstoff unter die Metalldeckung geführt und somit quasi be- und entlüftet.

Dabei beschränkt sich der Einsatzbereich nicht auf Holzschalung, sondern wird auch grundsätzlich bei Holzwerkstoffplatten (OSB- oder BFU-Platten) , Auf-Dach-Dämmsystemen sowie anderen großflächigen Unterkonstruktionen wegen der besonderen Anfälligkeit dieser Werkstoffe gegenüber Durchfeuchtung gefordert.

Sicherheit einer Trennlage heißt, dass einerseits bei Sonderkonstruktionen im Regelbereich die Dachneigung von 3° nicht unterschritten wird und andererseits im Traufbereich bei einer Dachneigung von 3°-7° kein Gegengefälle oder Hochpunkt auftreten darf (z.B. durch nicht sorgfältig eingelassene Rinneisen usw.).

Als Montagedeckung (Behelfsdeckung) können strukturierte Trennlagen für einen definierten Zeitraum der Freibewitterung ausgesetzt sein, ohne ihre zugesicherten Produkteigenschaften zu verlieren.

Gemäß ihrer Fügetechnik sind Falzdeckungen nur regensicher; an Anschlüssen und Durchdringungen kann durch Wind Nässe eingetrieben werden. Strukturierte Trennlagen erhöhen die geforderte Regensicherheit als Zusatzmaßnahme zur Deckung.

Zu den technischen Vorteilen kommen weitere praktische und optische Vorteile, die den Einsatzbereich dieser Trennlagen auch für andere Baumetalle erweitern. Sie gleichen Unebenheiten in der Unterkonstruktion durch Holzschüsselungen und Toleranzen wie auch hervorstehende Nägel aus. Mit abgestimmten Haften ist auch eine ordnungsgemäße Lagesicherung der Schare möglich.

Wissenswertes über Diffusion

Diffusion: Die Bewegung von Wassermolekülen in einem Gasgemisch wie z. B. der Luft, zum Ausgleich des Dampfgehaltes oder des Dampfteildruckes bei gleichbleibendem Gesamtdruck bezeichnet man als Diffusion.

Diese Diffusion entsteht in Abhängigkeit der dampfsperrenden Eigenschaften eines Bauteils immer aufgrund eines Gefälles des Wasserdampfteildruckes oder der Temperatur von Innen und Außenseite eines Bauteils.

So erfolgt z.B. im Winter durch einen gegenüber dem Außenklima höheren Wasserdampfteildruck im beheizten Innenraum eine Wasserdampfdiffusion von innen nach außen.Eine Berechnung findet nach DIN 4108 Teil 5 statt. Bei dieser Berechnung wird festgestellt, ob in Folge von Diffusion in die Konstruktion eingedrungen Feuchtigkeit (dies erfolgt aufgrund der höheren Temperatur und des höheren Wasserdampfsättigungsdruckes im Winter von innen nach außen) auch wieder aus der Konstruktion in der Trocknungsperiode, also im Sommer wieder auswandern kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Austrocknung nach Innen oder nach Außen erfolgt.

Dampfsperre, Dampfdicht
Dampfsperrende oder Dampfdichte Schichten werden nach DIN 4108-3 entsprechend ihrer Diffusionseigenschaften eingeordnet:
• diffusionsoffene Schicht :
Bauteilschicht mit sd < 0,5 m

• Diffusionshemmende Schicht:
Bauteilschicht mit 0,5 < sd < 1.500 m

• Diffusionsdichte Schicht:
Bauteilschicht mit sd > 1.500 m.

Häufig kommt der sd -Wert 100 m als Wert für eine Dampfsperre ins Spiel. Allein die Aussage: Es ist eine Dampfsperre anzuordnen reicht nicht aus, denn dies können Bauteile mit einem sd -Wert von 0,5 m bis 1.500 m diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sein. Für die Praxis des Klempners ist dies zu unpräzise:

Die dampfhemmenden oder – sperrenden Eigenschaften einzelner Funktionsschichten einer Konstruktion sowohl in der Sanierung wie im Neubau müssen genau bezeichnet und aufeinander abgestimmt werden.

Die Wasserdampfdiffusions-Widerstandszahl µ ist dabei die den Baustoff charakterisierende Größe nach DIN 4108-4. Sie gibt an, um welchen Faktor der Wasserdampf- Diffusionswiderstand des betrachteten Materials größer ist als der einer gleich dicken, ruhenden Luftschicht mit gleicher Temperatur. Aus der Bauteildicke und der Wasserdampfdiffusions-Widerstandszahl µ ergibt sich der sd –Wert
sd = µ x Schichtdicke (d)

Wissenswertes über Konvektion:
Bei einem nicht fachgerechten und sorgfältigen Anschluss der Luftdichtigkeitsebene (kann auch die Dampfsperre sein) an z.B. eine Giebelwand kann Konvektion stattfinden. Dabei dringt dann durch Luftströmung feuchte warme Innenluft in die Konstruktion ein, kondensiert an den kalten Bauteilen. In der Folge reichert sich das Kondenswasser in der Konstruktion an und kann zu erheblichen Schäden führen.

Also nicht nur durch Diffusion gelangt Wasserdampf in die Konstruktion, sondern insbesondere durch Konvektion, also der Strömung von feuchter warmer Raumluft kann es zu Tauwasseranfall kommen.

Durch Konvektion gelangt im Vergleich zu Diffusionsvorgängen ein Vielfaches an Wasserdampf in die Konstruktion.

Die Verlegung der Luftdichtheitsschicht erfolgt mit einer Schlaufe, damit die Verbindung zur Giebelwand nicht unter Spannung steht.

Eine Alternative ist das Einputzen mit Putzträger, bei geeigneten Untergründen kann auch mit einem pastösen Kleb-/Dichtstoff luftdichtend angeschlossen werden

Bildnachweis: Klöber
Alle Durchdringungen der Luftdichtheitsebene sind anzuschließen. Flexible Manschetten haben sich hier bewährt.

Mit dem Blower-Door-Test hat der Verarbeiter auch die Chance, eine Leistung abnahmefähig zu belegen

Bildnachweis Klöber
Die hochdiffusionsoffene strukturierte Trennlage erleichtert unter allen Baumetallen die Verlegung.
Durch Diffusion eingedrungene Feuchtigkeit wird zur kalten Bauteilseite verlagert und kann dort kondensieren

Durch Leckagen und Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht gelangt eine wesentlich größere Menge Feuchtigkeit in die Konstruktion als dies durch Diffusion erfolgen würde.

Die Konsequenzen für unbelüftete Dachkonstruktionen auf einen Blick:

Einbau von trockenem Bauholz und trockener Schalung
Keine Durchfeuchtung auf der Baustelle durch Regen, Schnee usw.
Dampfbremsen mit moderaten Sperrwerten einbauen, die eine Rücktrocknung nach Innen ermöglichen
100% luftdichte Verklebungen der Überlappungen und Anschlüsse mit abgestimmten Klebmaterialien
Zur Sicherheit Überprüfung mit dem Blower-Door-Verfahren
Kein Einsatz bei z.B. Schwimmbädern
 

 

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