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Innung München wird Kompetenzzentrum für Spengler

Seit Mai 2017 hat Reinhold Katterloher die Fachbereichsleitung für die Spengler der SHK-Innung München inne. Damit ist er zuständig für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in diesem Gewerk sowie für die inhaltliche Konzeption von Berufsorientierungsworkshops. Über die künftige Ausrichtung des Spenglerhandwerks in der Innung und die Ziele für seinen Bereich sprach Reinhold Katterloher mit Julia Pelzer.

Modernisierung ist ein großes Wort. Was meinen Sie damit, wenn Sie sagen, dass der Fachbereich Spengler der SHK Innung München modernisiert werden muss?
Zum einen gehört eine moderne Ausstattung dazu. Hier hält unser Neubau in der Rupert-Mayer-Straße alle Möglichkeiten bereit, sowohl in den Werkstätten als auch in den Seminarräumen. Unter dieser Voraussetzung passen wir insbesondere in der Fort- und Weiterbildung die Lerninhalte an die heutige Zeit und den damit verbundenen Herausforderungen an. Das bedeutet, dass wir unter anderem digitale Lehr- und Lernmethoden viel mehr in unsere Kurse einbinden.Eine Kernaufgabe ist es für mich, den Teilnehmern die Programmierung oder Bedienung von Maschinen noch viel näher zu bringen, als wir es jetzt schon tun. Denn das Handwerk verändert sich, es entfernt sich vom reinen „Handbetrieb“ in Richtung automatisierte Arbeitsprozesse. Mir geht es darum, den Betrieben die Chancen dieser Veränderungen aufzuzeigen. Wir werden im Neubau deshalb einen Maschinenkurs für Facharbeiter anbieten, der sich rein um Funktionsweise und Handhabung von Maschinen dreht. Neue Techniken können den Betriebsalltag erleichtern. Das ist eine Tatsache, die wir sehr erfahrenen Spenglern, aber vor allem auch unseren Meisteranwärtern beibringen wollen.

Welche Rolle Spielt in diesem Zusammenhang der Meisterkurs der Spengler?
Der Meisterkurs ist die Königsklasse im Bereich Fort- und Weiterbildung. Deswegen stand und steht im Mittelpunkt meiner Bemühungen, den Kurs inhaltlich so zu überarbeiten, dass die Absolventen den Anforderungen eines modernen Handwerks gewachsen sind. Dabei legen wir mehr Augenmerk auf die praktische Betriebsführung. Im Stundenplan haben wir dann eine Dachwoche, eine Fassadenwoche oder ein Modul, das sich mit Arbeiten mit Drohnen befasst. Mit der Software MF Dach wollen wir den Meisterschülern zeigen, wie eine Auftragsbearbeitung und -abwicklung von Anfang bis Ende digital lösbar ist. Unsere Dozenten sind größtenteils selbst Betriebsinhaber und bringen viel Erfahrung mit. Gleich¬zeitig war es uns wichtig, dass sie selbst in ihren Betrieben mit neuen Maschinen und Softwarepaketen arbeiten. Nur so können wir die Inhalte auch glaubwürdig vermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt des Meisterkurses ist die Bauphysik. Die Überschneidungen zu anderen Gewerken wie zu den Zimmerern oder Dachdeckern machen es notwendig, einen Dachaufbau wirklich gut zu kennen. Wenn man diesen studiert, kann man Fehlerquellen frühzeitig erkennen und beseitigen. Unseren Meisterkurs verstehen wir also nicht als Ort der reinen Wissensvermittlung. Wir wollen ganz praktisch darauf hinarbeiten, die Kursteilnehmer zu sensibilisieren für alles, was da kommt.

Was hat sich in der Ausbildung getan?
Die Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen haben wir dahingehend überarbeitet, dass sie eine noch bessere Vorbereitung auf die Gesellenprüfung(en) darstellen. Es geht nun weniger um die Herstellung kleinteiliger Formstücke. Wichtiger ist uns die großflächige Bearbeitung von Fassaden und Dächern. Wir üben die korrekten An- und Abschlusstechniken intensiver. Die Auszubildenden müssen die Alltagsarbeiten auf der Baustelle beherrschen. Seit diesem Jahr haben wir auch eine Gesellenprüfungsvorbereitung extra für Spengler, die sehr gut angenommen wird. Hier wiederholen und üben wir mit den Lehrlingen nochmals alle prüfungsrelevanten Inhalte.

Was ist Ihre persönliche Vision für den Fachbereich Spengler als Teil der SHK Innung München?
Ich möchte, dass die Innung in fünf bis zehn Jahren technisch so gut aufgestellt und bundesweit im Spenglerhandwerk so gut vernetzt ist, dass wir uns mit Fug und Recht Kompetenzzentrum für Spengler nennen können. Wir wollen Vorreiter sein bei neuen Kurs- und Seminarangeboten, bei uns sollen die Fäden zusammenlaufen.

Wir danken für das Gespräch und freuen uns insbesondere auf die neuen Werkstätten und den Meisterkurs.

 

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