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FACE.Buck

FACE.Buck im Gespräch mit Benno Lees:
Wer wird den gleich in die Luft gehen...
... greif lieber zu HB! Nein ich mache keine
Schleichwerbung, sondern greife lieber zum

H-örer um B-enno Lees, den fliegenden
Spengler aus der Schweiz anzurufen.

 

Mir fällt ein, dass Benno ja auf Facebook sehr aktiv ist.
Die Kontaktaufnahme via Facebuck sollte also
mindestens eben sogut klappen: Benno, wie
sieht für Dich die internationale Spenglerszene
aus, wenn Du sie von oben betrachtest?

 

BENNO LEES: Ich mag die Spenglerszene nicht von oben betrachten, höchstens deren ausgeführte Arbeiten und das sind in den Gleitschirm-Fluggebieten viele. Gerade im deutschsprachigen Raum fällt auf, dass der gesamte Raum mit denselben Problemen zu kämpfen hat. Der Berufsnachwuchs und das Image unseres wunderschönen Berufes lässt derzeit zu wünschen übrig. Unser Verband hat hierzu die Kampagne „WIR, DIE GEBÄUDETECHNIKER“ lanciert. Es erfüllt mich mit Stolz, diese Kampagne mit meinem Gleitschirm in die weite Welt zu tragen. Doch auch international gibt es Anstrengungen, unsere Anliegen, Wünsche, Gedanken und Forderungen zu verbreiten hierzu wurden zwei Organisationen ins Leben gerufen. Der internationale Interessenbund Baumetall (iib) wie auch die von den Landesverbänden und Landesinnungen gegründete DACHS-Gruppe versuchen die Kräfte zu bündeln und sich abzustimmen.

 

 

Das ist tierisch! Bleiben wir beim Dachs:

das als Grimbart bezeichnete Fabeltier gilt als

bedächtig und ruhig. Kann man das auch von

der DACHS-Gruppe behaupten?

© baumetall/Lees
Ich würde behaupten, bedächtig und ruhig geht es in der DACHS-Gruppe, (steht für D -Deutschland A -Österreich CH -Schweiz und S -Südtirol) nicht zu. Wobei ich zur Zeit ein gewisses Mass an konzentrierter oder besser gesagt strukturierter Arbeit vermisse. Es ist interessant, sich über die Vielfalt unserer länderspezifischen Normen zu unterhalten und auszutauschen. Doch am Ende bleibt ein Falz ein Falz und eine Lötnaht eben was sie ist. Wir kämpfen überregional mit den gleichen Fragen und Problemstellungen, wie schon erwähnt und wir schaffen es doch nur immer an der Schale zu kratzen ohne an das gute Fleisch darunter heranzukommen. Die Gleichwertigkeit der Spenglerausbildung und den spezifischen Weiterbildungen wirft nach wie vor entsprechende Fragen auf. Doch es geht nicht darum in welchem Land die beste oder effektivste Ausbildung stattfindet, sondern darum, die regionalen Gepflogenheiten und Eigenheiten, die überall berechtigt sind, an auswärtige Fach-Mitarbeiter weiterzugeben. Es ist doch interessant, auch mal über die Landesgrenzen hinweg zu „spenglern“ und allenfalls gute und interessante Techniken wieder nach Hause zu bringen. Zudem kann ein Personalbedarf am einen Ort an einem anderen Ort z.B. die Jugendarbeitslosigkeit ein wenig lindern. Ich für meinen Teil würde das heute mit meinem Sport verbinden, denn es gibt in allen Ländern äusserst interessante Fluggebiete mit hervorragenden Möglichkeiten und so wie ich meine deutschsprachigen Kollegen kennengelernt habe, zeigt sich klar: Wir sind eine Familie... die Spengler- und Klempner-Familie! Übrigens die Begriffe Spenglerdach, Spenglerfassade und Entwässerung in Spenglertechnik wurde anlässlich des Österreicher Dachkongresses in Salzburg von der DACHS-Gruppe kreiert.

 

 

Wie ist das für Dich, wenn Du ohne Bodenhaftung

am Schirm hängst?

Der Mensch ist nicht zum fliegen geboren worden und doch zieht das fliegen viele in ihren Bann. Fliegen ist für uns eine technische wie auch emotionale Herausforderung. Der emotionale Hochgenuss findet sich durch fundierte Ausbildung, üben und begreifen.  Wer die Ausbildung und Festigung der Techniken vernachlässigt, gefährdet sich und andere in ihrem Umfeld. Fliegen erfordert ein hohes Mass an Konzentration. Wenn ich diese aufbringe, die gelernten Techniken und Handgriffe anwende, die Dynamik von Luftmassen begreife, erfüllt sich für mich die grosse Freiheit zu schweben wie ein Vogel, in thermischen und dynamischen Aufwinden aufzudrehen und die Welt mit ihrer riesigen Vielfalt eben aus der Vogelperspektive zu betrachten. Diese Freiheit bedeutet nicht, dass ich tun und lassen kann was ich möchte, aber ich bin in eine weitere Dimension, nämlich sprichwörtlich in die Höhe oder in die Luft gegangen.

 

 

 

Ist dieses Freiheitsgefühl auch auf Deinen Beruf

übertragbar und was hat die Juni 2012 vorgestellte

suissetec-Kampagne „Wir, die Gebäudetechniker“

damit zu tun?

© suisetec
Das selbe Freiheitsgefühl mit Sicherheit nicht und doch findet man diverse Parallelen. Einerseits ermöglicht mir die selbständige Arbeit als Unternehmer, Spengler und Planer ein gewisses freies Agieren am Markt. Aber in Bezug auf Verantwortung für sich und andere findet man die nötigen Wege wiederum bei der Ausbildung, dem Üben und begreifen. Gerade der Bereich Arbeitssicherheit unterliegt den selben Mustern. Für den Bereich Ausbildung sind unsere Gesetze und Verordnungen verbindlich. Vor allem für die Bildungsverordnungen und Bildungspläne der Gebäudetechnikberufe ist unser Schweizerischer Verband zuständig und massgebend. Die Kampagne "Wir die Gebäudetechniker" zeigt unserer konsumorientierten Gesellschaft auf woher überhaupt die Behaglichkeit in den heutigen Wohnbauten oder anderen Gebäuden kommt. Ohne uns Gebäudetechniker würden Gebäude schlicht nicht funktionieren. So gehört auch die technisch korrekte Erstellung von Gebäudehüllen ganz klar in den Bereich der Gebäudetechnik. Denn wer, wenn nicht wir, sorgt schlussendlich dafür, dass Gebäudehüllen dicht sind, dicht bleiben und das angefallene Regenwasser technisch einwandfrei abgeführt und sogar weiterverwendet werden kann? Für mich ganz persönlich schliesst sich der Kreis indem ich ganz bewusst und mit Überzeugung diese Botschaft in die weite Welt trage. Ganz auf meine Art, mit einem beschrifteten Gleitschirm. (übrigens Made in Austria).

Link zur Kampagne

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