Ergänzend zum Artikel aus BAUMETALL 5/2009 , Seite 38 ff., werden konstruktive Hinweise gegeben und die Themen Dachentwässerung, Dachzubehör sowie Blitzschutz und Brandschutz behandelt. Darüber hinaus vermitteln weitere Fotos technische Details – etwa bei der Variante rollnahtgeschweißte Winkelfalztechnik.
Konstruktive Hinweise
Beim belüfteten Flachdach werden die Schiebehafte je nach Unterkonstruktion genagelt, geschraubt oder genietet. Die Anzahl der Hafte und der Abstand untereinander hängt von der Gebäudehöhe und den Scharenabmessungen ab und unterscheidet sich in den Randbereichen von der Haftanordnung in der Dachmitte. Leistungsstarke Haftsysteme ermöglichen große Scharenlängen. Die Verwendung einer entsprechenden Schiebehafte sollte nach Ermittlung der thermischen Längenänderung festgelegt werden.
Bei nicht belüfteten Edelstahl-Flachdächern kann die Befestigung direkt auf der Wärmedämmung erfolgen. Diese muss druckbelastet, chloridfrei, halogenfrei und anorganisch sein. Zwischen Dämmung und Metall kann eine Trennlage verlegt werden, um beispielsweise durch vorstehende Dämmstoffpartikel schädigende Einflüsse beim Schweißvorgang zu vermeiden.
Anschlüsse und Dehnung
Längs- und Quernähte werden mit T-Punkten verbunden, indem die Längsnaht über 80 mm (bis 120 mm) bis auf die Schweißnaht heruntergeschnitten, aufgestellt an die Quernaht angepaßt und mit dieser verschweißt sowie mit der Punktschweißzange nachgepunktet wird.
Überschreitet die Dachfläche in der Eindeckrichtung 30 m, muss die Scharenlänge durch eine Dehnfuge unterbrochen werden, die sich in ihrer Breite nach der Dehnung der verbundenen Bleche richtet. Bei vertikalen Einkleidungen für alle Arten von Dachdurchdringungen gilt ein Dehnbereich von ca. 15 mm. Auch der Übergang der Dachfläche zur Mauer oder Wand muss zwar dicht sein, aber grundsätzlich Raum für zu erwartende Dehnung haben und die Möglichkeit zur Diffusion der Dachfläche bieten, ohne dass das Material gezwängt oder gestaucht wird.
Dachentwässerung/Dachzubehör
Die Rollennahtschweißtechnik schafft auch besonders günstige Voraussetzungen für die Dachentwässerung. Diese kann über Dachabläufe, außenliegende Rinnen oder innenliegende Rinnen mit parallel oder quer verlaufenden Scharen erfolgen. Das ganze Dach nimmt aufstauende Wassermengen gefahrlos auf, weshalb innenliegende Dachrinnen kein Gefälle benötigen. Für die Bemessung der Dachentwässerung gilt die DIN EN 12056-3. Bei der Anordnung der Dachabläufe ist die thermische Längenänderung der Dachfläche zu berücksichtigen.
Für Dachentwässerung und Dachzubehör stehen zahlreiche Systeme und Komponenten aus Edelstahl Rostfrei zur Verfügung.
Blitzschutz und Brandschutz
Bei einer Banddicke von 0,5 mm macht die durchgehende, elektrisch leitende Dachhaut eines Edelstahldachs einen zusätzlichen Blitzschutz oft überflüssig; bei 0,4 mm dünnen Bändern wird der Blitzschutz sehr erleichtert. Das Dach muss sorgfältig geerdet werden. Da nichtrostende Stähle erst ab ca. 1.500 °C ihren Schmelzpunkt haben, sind sie gegenüber anderen Metallen deutlich feuerresistenter. 
Flachdächer aus Edelstahl Rostfrei zeichnen sich durch kostengünstige Verlegung, besonders im Sanierungsfall, absolute und dauerhafte Wasserdichtigkeit auch bei lange stehendem Wasser, jahrzehntelange Lebensdauer, große Robustheit und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit aus und vermitteln ein beständiges Gefühl von Sicherheit.
Edelstahl-Flachdächer sind sehr oft die technisch-wirtschaftlich optimale Lösung und besitzen ein beträchtliches Wertschöpfungspotential. Mit wachsendem Umwelt- und Qualitätsbewußtsein gewinnen sie auch durch ihre ökologischen und architektonischen Möglichkeiten stetig an Bedeutung.
Weitere Informationen:
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei
Sohnstraße 65
40237 Düsseldorf
www.edelstahl-rostfrei.de
Tel.: (02 11) 67 07 - 8 35
