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Die Brandgefahr wird oft unterschätzt

Maßeinheiten
Die Wärmeleitfähigkeit ist ein Maß dafür, wie gut ein Material dämmt. Gemessen wird sie in Watt pro Meter (Dämmstoffdicke) und pro Grad Kelvin (Temperaturdifferenz zwischen außen und innen). Das heißt, je kleiner dieser Lambda-Wert ist, desto besser ist das Material als Dämmstoff. Sie finden diese Angabe als Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) mit drei Ziffern auf der Verpackung. Übliche Werte für Fassadendämmung sind WLG 035 und WLG 040, das heißt λ = 0,035 W/mK beziehungsweise λ= 0,04 W/mK. Folglich reicht bei einem kleineren WLG-Wert eine geringere Dämmstärke für den gewünschten Dämmstandard aus.
Aus der Anzahl und Art der kombinierten Baustoffe, deren Dicke und Wärmeleitfähigkeit lässt sich der Wärmedurchgangskoeffizient errechnen. Dieser U-Wert gibt den Wärmeverlust eines Bauteils wie Wand oder Fenster in Watt pro Quadratmeter und Grad Kelvin an. Das U steht für „Unit of Heat Transfer“. Früher hieß dieser Wert „k-Wert“. Je niedriger der U-Wert, desto schlechter leitet das Bauteil Wärme und umso besser ist die Wärmedämmung des Bauteils.
Bei einem für unsanierte Gebäude üblichen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 2 verliert eine Wand mit zehn Quadratmetern bei 21 °C Innen- und 1 °C Außentemperatur 2 x 10 x 20 = 400 Watt, multipliziert mit 24 Stunden sind das pro Tag fast 10 Kilowattstunden.

Vakuum-Isolations-Paneele
Um beim Neubau den Passivhausstandard zu erreichen, ist dafür eine 15 bis 30 Zentimeter dicke Dämmung erforderlich, was dann zu bunkerartigen Wandstärken führt. Jedoch bieten zwei Hersteller bauaufsichtlich zugelassene Dämmstoffe an, die bei gleicher Dämmwirkung sechs- bis zehnmal dünner sind als herkömmliche Materialien: va-Q-tec aus Würzburg und Porextherm aus Kempten. Bei ihren Produkten handelt es sich um die sogenannte Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP), die aus fünf bis zehn Mikrometer kleinen Kieselsäure-Partikeln bestehen. Diese werden zu festen Platten gepresst und in einer Vakuumkammer in Folie eingeschweißt. Nur zehn Prozent der kleinen Partikel bestehen aus Feststoff, der Rest sind Hohlräume.
Zwar lässt das Vakuum im Lauf der Zeit nach, da immer etwas Luft ihren Weg durch die Folie findet. Aber die Hersteller versprechen für ihr Produkt eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Und selbst ohne Vakuum soll das Material bessere Dämmwerte bieten als konventionelle Stoffe. Es kostet allerdings fünf- bis zehnmal mehr als diese, so dass es bisher normalerweise nur dort angewendet wird, wo es nicht anders geht.

Schaltbare Wärmedämmung
Das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung experimentiert mit schaltbaren Vakuumpaneelen, die mit elektrisch beheizbaren „Gettern“ verbunden sind. Ein Getter ist ein chemisch reaktives Material, durch das das Vakuum möglichst gehalten werden soll. Sobald eine Spannung angelegt wird, gast er Wasserstoff aus und erhöht dadurch die Wärmeleitfähigkeit des Materials. So kann bei Sonnenschein und Heizungsbedarf die Wärmebarriere auf Knopfdruck durchlässig gemacht werden und die auftreffende Energie der Sonnenstrahlung als nutzbare Wärme zum Rauminneren gelangen. Wenn der Strom abgeschaltet wird, binden sich die Wasserstoffmoleküle wieder an den Getter, damit entsteht wieder ein Vakuum und sorgt für eine gute Dämmung an kalten Wintertagen sowie an heißen Sommertagen