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Wilde 13

Zwei Dinge verbinden die aus dem Kinderbuch „Jim Knopf und die Wilde 13“ bekannte Piratenbande mit dem Klempner- und Spenglerberuf, oder genauer gesagt mit dem jüngsten Ableger des BAUMETALL-Treffs – den wilden 13: erstens die Mannschaftsstärke von exakt 13 Mann und zweitens die Berufsbekleidung. Wer sich an die Wilde 13 der Augsburger Puppenkiste erinnert, erkennt es: Die Uniform der Piraten weist eine gewisse Ähnlichkeit mit der als Hamburger Streifen bekannten Zunftkleidung der Klempner auf. Und weil Kleider Leute und Leute Mode machen, sind wir spätestens jetzt mitten im Thema. Warum? Weil Klempner Gebäudehüllen aus Metall herstellen und diese immer öfter mit fantasievollen Lochmustern versehen.

Zur Herstellung dieser immer aufwendiger gestalteten Stanzungen werden Maschinen wie solche aus der TruPunch-Reihe von Trumpf eingesetzt. Moderne Stanzmaschinen ermöglichen neben dem Stanzen die Möglichkeit, Blechteile umzuformen oder Gewinde einzubringen. Der Stanzkopf kann das entsprechende Werkzeug in jede beliebige Winkellage drehen. Das wiederum minimiert Rüstzeiten und steigert die Produktivität. Intelligente Automatisierungsmöglichkeiten entlasten den Bediener und steigern den Durchsatz, und kombinierte Stanz-Laser-Maschinen steigern das herstellbare Teilespektrum abermals – zum Beispiel indem hochwertige Außenkonturen oder filigrane Innenkonturen mit einem Laser geschnitten werden. Stanz-Laser-Maschinen können darüber hinaus auf bereits eingebrachten Umformungen Ausschnitte anbringen, was weitere Einsatzmöglichkeiten bietet.

Kommen. Lernen. Staunen.

Die im Rahmen der BAUMETALL-Workshopreihe als offener BAUMETALL-Treff angekündigte Veranstaltung weckte großes Interesse. Mehr noch: Die 13 Teilnehmer gründeten spontan eine Erfa-Gruppe um zukünftig Erfahrungen rund um das Thema Stanzen auszutauschen und sich bei Problemen gegenseitig zu helfen. Das Besondere: Uwe Krauß, technischer Verkaufsberater bei Trumpf, sagte zu, die Gruppe als Fachmann zu betreuen, und das unabhängig davon, welche Maschinentypen oder Marken von den Gruppenmitgliedern eingesetzt würden. Netzwerker Krauß verfügt nicht nur über langjährige Erfahrung, sondern darüber hinaus über wertvolle Kontakte – etwa wenn es darum geht, gebrauchte Maschinen zu finden, zu bewerten oder zu verkaufen. Aber der Reihe nach: Nachdem BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck die Vortragsreihe mit einem Ausflug in die Welt gelochter Fassaden sowie im 3D-Druckverfahren hergestellter Fassadenelemente eröffnete, informierte Catharina Daum über die aktuellen Entwicklungen bei Trumpf. Sie verwies dabei darauf, dass Trumpf als Familienunternehmen weltweit rund 3,11 Mrd. Euro Umsatz erzielt. 10,3 % davon investiert der Innovationstreiber Trumpf in die Entwicklung neuer Technologien und neuer Maschinen. Anschließend ermöglichte Philipp Herwerth (Leiter Vertrieb und Marketing Elektrowerkzeuge) einen Blick in die Historie des Unternehmens, das sich vom Hersteller handgeführter Elektro-Blechscheren zum Spezialisten für Stanzautomaten und Lasertechnologie entwickelte.

Im Anschluss ermöglichte BAUMETALL-Treff-Mitglied Michael Messerschmidt im Rahmen seiner Präsentation tiefe Einblicke in die Arbeitsabläufe der Firmen Messerschmidt und Nakra. Dabei berichtete er, wie sich sein 2002 gegründeter Fachbetrieb von der „normalen Klempnerei“ zum einem Betrieb, der vorwiegend CNC-Technik einsetzt, entwickelte. Außerdem gab Messerschmidt Erfahrungen weiter, die er durch das neue BAUMETALL-Austauschformat Unser Betrieb/Euer Betrieb gesammelt hatte, und er berichtete, dass seither die Digitalisierung in seinem Betrieb Einzug gehalten habe. Messerschmidt sprach über den Einsatz seiner Trumpf-Elektrowerkzeuge und über die Vorteile, die Trumpf-Stanzmaschinen böten. Er zeigte auch, wie mit AutoCAD erstellte Profilskizzen in das Programm der Trumpf-Stanzmaschine übertragen werden und dass entsprechende Fertigungsdateien die Fehlerquote im Betrieb deutlich senken würden.

Im Anschluss berichtete Uwe Krauß (Trumpf-Verkaufsberater) von Kunden im Handwerk, die sich durch den Einsatz moderner Maschinentechnologie weiterentwickelt haben. Nicht wenige davon seien inzwischen im Bereich Kleinindustrie angesiedelt und erwirtschafteten einen Großteil des Umsatzes mit dem Verkauf von „Löchern“, so Krauß. Dann berichtete er von kleinen Unternehmen, die riesige gelochte Metallfassaden realisieren, wobei der erfahrene Maschinenprofi auch zahlreiche Tipps weitergab: Beispielsweise empfahl er, sich vor dem Kauf gebrauchter oder generalüberholter Maschinen unbedingt die Maschinennummer geben zu lassen. Nur so könne im sogenannten Maschinenlebenslauf der Zustand der entsprechenden Maschine rückverfolgt werden. Außerdem empfahl Krauß das Trumpf-Workshop- und -Schulungsangebot sowie damit zusammenhängende Weiterbildungsangebote zu Themen wie Prozessoptimierung oder Digitalisierung.

Besuch in der Welt von Trumpf

Direkt im Anschluss an die informativen Impulsvorträge folgte die Präsentation neuester Trumpf-Elektrowerkzeuge durch Joachim Bürklen. Aktuelle Nibbler, Schlitzscheren oder Akkuschrauber wurden dabei ausgiebig getestet. Beim nächsten Programmpunkt führte Philipp Herwerth die „Baumetaller“ durch das Trumpf-Vorführcenter. Natürlich war es kein Zufall, dass der BAUMETALL-Treff am Freitag, den 13. April 2018, und somit zeitgleich mit der Trumpf-Hausmesse Intec stattfand. Für die Teilnehmer bedeutete dies, dass nahezu alle Maschinentypen in ständigem Einsatz waren. Neben diversen Stanzmaschinen konnten auch Laserschneidanlagen, Beschriftungslaser, 3D-Drucker oder kombinierte Maschinen wie zum Beispiel eine Einheit aus Laserschweißanlage und Stanz-Laser-Maschine in Aktion erlebt werden.

Besonderes Interesse weckte die als Laserauftragsschweißen (Laser Metal Fusion) bezeichnete Zukunftstechnologie. Das Verfahren wird auch als „metallischer 3D-Druck“ bezeichnet. Dabei baut ein Laser das Werkstück Schicht um Schicht aus einem Metallpulverbett heraus auf. Den Bauplan liefert ein CAD-Modell. Werkzeug wird nicht benötigt. Das Metallpulver wird auf eine Bauplattform aufgetragen. Der Laserstrahl schmilzt das Pulver gemäß CAD-Daten punktgenau auf und verbindet definierte Stellen mit der darunterliegenden Schicht. Diesen Vorgang wiederholt der Laser so lange, bis das Metallteil fertig ist. Das Werkstück besitzt die Eigenschaften des in Pulverform eingesetzten Materials. Nutzbar ist eine große Zahl metallischer Materialien in Pulverform, wie z. B. Stahl, Aluminium oder Titan.

Beginn einer neuen Freundschaft

Für die aus allen Regionen zwischen Münster und Regensburg angereisten „Baumetaller“ hat sich die Workshopteilnahme mehr als gelohnt: einerseits weil Einblicke in das innovative Familienunternehmen immer spannend sind, andererseits weil die rasante Entwicklung des Unternehmens vom Hersteller handgeführter Blechscheren zum Global Player im Bereich Stanzmaschinen und kombinierte Stanzmaschinen mit Lasertechnik beeindruckt. Eindrucksvoll waren auch die Kurzvorträge.

Typisch für BAUMETALL ist die spontane Gründung einer Erfa-Gruppe im Rahmen der Veranstaltung. Inzwischen sind die Wilden 13 miteinander vernetzt und erste Tipps, Fotos oder Ratschläge werden bereits eifrig ausgetauscht. Übrigens: Fragen zur Wilden 13 können auch direkt an die BAUMETALL-Redaktion gestellt werden.

redaktion@baumetall.de

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