Sonnenstrom vom eigenen Dach bleibt trotz Kürzung der Einspeisevergütung attraktiv.
Hausbesitzer bekommen auch eine Vergütung, wenn sie den Strom selbst verbrauchen. So lassen sich Kosten sparen und sogar höhere Renditen erzielen.
Die reduzierte Vergütung und steigende Strompreise machen den Eigenverbrauch zu einer interessanten Variante. „Das lohnt sich, sobald der Strompreis höher ist als die Differenz zwischen Einspeise- und Eigenverbrauchsvergütung“, erklärt Günther Kasper vom Solarspezialisten Solvis. Für Strom aus einer Anlage, die nach dem 1. Oktober 2010 ans Netz gegangen ist, gibt es bei Einspeisung 32,88 Cent pro Kilowattstunde. Sofern die Eigenverbrauchsquote über 30 Prozent liegt, wird die Selbstnutzung mit 20,88 Cent pro kWh vergütet – und lohnt sich damit ab einem Netto-Strompreis von 12 Cent pro kWh (14,28 Cent/kWh brutto).
Zähler in zwei Richtungen
Die technischen Voraussetzungen für den Eigenverbrauch werden idealerweise schon bei der Installation eingerichtet. Auch eine nachträgliche Änderung ist – aus technischer wie rechtlicher Sicht – unproblematisch. Dazu wird ein Zweirichtungszähler am Netzanschluss eingebaut. Ein zweiter Zähler erfasst den Verbrauch im Haushalt. Die Differenz zeigt an, wie viel Solarstrom selbst genutzt wird und abgerechnet werden kann.
Gutes Timing für optimalen Verbrauch
Entwicklungspotenzial besteht noch bei den Speichermöglichkeiten im Haus. Die meiste Energie wird morgens und abends benötigt – doch das Maximum der Stromerzeugung liegt in den Mittagsstunden. Die Herausforderung: den Verbrauch optimal auf den Sonnenstand abzustimmen. Hier helfen intelligente Geräte, die Selbstnutzungsquote zu erhöhen. Spezielle Zähler messen den Bedarf und stellen ihn den Erträgen aus der Solaranlage gegenüber. So erkennt der Verbraucher, wann er Stromfresser wie Wasch- und Spülmaschine nutzen sollte. Neue Systeme aktivieren sogar automatisch elektrische Geräte. Experte Günther Kasper kennt noch einen einfachen Trick: „Viele moderne Haushaltsgeräte haben eine Zeitschaltfunktion. Man kann sie so programmieren, dass sie mittags anspringen, wenn die Solaranlage kräftig Energie liefert.“