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Blei bleibt für die Ewigkeit!

Wartungsfreie Fugen gibt es nur beim Spengler

Baumetall-Workshop - Buck - © Buck
Baumetall-Workshop - Buck
Mit dem flapsig formulierten Spruch „Was des Spenglers Kunst nicht ziert, wird mit Silikon verschmiert“, machen sich qualitätsbewusste Spengler gerne über schlampig ausgeführte Arbeiten lustig. Tatsächlich stehen Bauwerksabdichtungen und Fugen, die mit moderner Bauchemie abgedichtet wurden im Ruf, nicht dauerhaft Dicht zu sein.

Während viele Fachleute von Wartungsfugen sprechen, die regelmäßig auf ihre Dichtheit überprüft werden müssen, fürchtet sich so mancher Hausbesitzer vor schleichendem und damit unkontrolliertem Wassereintritt. Zu Recht, denn tatsächlich verursachen gerissene Silikonfugen mitunter die größten Bauschäden. Erschwerend kommt hinzu, dass viele solcher Fugen auf dem Dach und somit außerhalb der täglich sichtbaren Gebäudebereiche liegen.

Im Rahmen der fünfteiligen „Workshopreihe im Museum“ veranstaltete die Fachzeitschrift BAUMETALL am 10. April 2015 einen Spezialworkshop im Karlstädter Klempner- und Kupferschmiede-Museum.

Dort erlernten die aus allen Teilen Deutschlands angereisten Teilnehmer, wie Bauwerksfugen ohne Bauchemie und dafür absolut wartungsfrei hergestellt werden können. Die Lösung heißt: Ausstopfen der Bauwerksfugen mit Bleiwolle. Freilich ist diese Technik nicht neu – im Gegenteil: Schon im Mittelalter wurden Mauerwerksfugen mit geschabter Bleiwolle verstemmt oder gestopft. Dabei werden die an Lametta erinnernden Bleifäden mit speziellen Meißeln in die Fugen gestemmt und derart verdichtet, dass Wasser keine Chance hat. „Sogar die Fugen des alten Elbtunnels in Hamburg sind auf diese Weise abgedichtet“, sagt Referent Jürgen Seifert vom Krefelder Bleihersteller Röhr + Stolberg.

Baumetall-Workshop - Buck - © Buck
Baumetall-Workshop - Buck
Die Krux ist jedoch, dass Bleifungen nur dann funktionieren, wenn sie vom Fachmann ausgeführt wurden. Und da die Technik des Bleifungenstemmens weder in der Ausbildung noch in Meisterkursen weitergegeben wird, war das Interesse an dem überaus seltenen Weiterbildungsangebot entsprechend groß.
 

Wer mehr über das Fugenstemmen erfahren möchte, findet auf www.baumetall.de/extra zwei kurze Videosequenzen sowie den entsprechenden Fachbericht zum Thema.

 

© Buck
Der nächste BAUMETALL-Workshop wird nicht weniger spannend:
Im September 2015 geht es im Museum um „Wartungs- und Kontrollflüge mit ferngesteuerten Foto- und Videodrohnen“. Wer die wendigen Fluggeräte fachmännisch einsetzt, kann auf den lästigen Einsatz von Gerüsten und Leitern zukünftig nahezu verzichten.

Dass sich die hohe Qualität der Workshopreihe unter Fachleuten inzwischen bis über die Landesgrenzen herumgesprochen hat, begrüßt der Vorstand des Museums außerordentlich. Schließlich ginge es darum, das Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum in ein Kompetenzzentrum umzuwandeln und dessen Bestehen auf diese Weise langfristig zu sichern.
 

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