Das Firmenleitbild des Fachbetriebs Flaschnerei Stelzer aus Ellwangen ist geprägt von Verlässlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Vertrauen und Neugierde. Firmeninhaber Peter Stelzer legt darin großen Wert auf entsprechendes Auftreten seiner Mitarbeiter in der Öffentlichkeit. Dadurch, so ist der leidenschaftliche Handwerker überzeugt, entstehe ein positives Image, das speziell Ausbildungsplatzsuchende reizt in seinem Team dabei zu sein. Der Erfolg gibt ihm Recht, denn bis auf eine Ausnahme wurden alle 15 Mitarbeiter im eigenen Betrieb ausgebildet. Fünf Mitarbeiter haben sogar die Ausbildung zum Meister absolviert – zwei davon sind noch immer im Betrieb tätig. Ein weiteres Indiz für die gute Ausbildungsqualität des schwäbischen Fachbetriebes ist die Tatsache, dass viele Kollegen ihre Söhne von Peter Stelzer ausbilden lassen. „Ich lege großen Wert darauf, meine Ziele schriftlich festzuhalten“, sagt Peter Stelzer und verweist auf seine auch optisch ansprechende Firmenleitbild-Broschüre. Diese ermöglicht, Unternehmensziele nach außen zu kommunizieren und auch gegenüber den Mitarbeitern auf klar definierte Ziele hinzudeuten. Übrigens ist auch die Ausbildung fest im Stelzer-Leitbild verankert.
Stelzer-Ausbildung weicht vom Standard ab
Die Ausbildung erfolgt gezielt nach einem betrieblichen Ausbildungsplan, der alle Anforderungen und Tätigkeiten des Berufsbildes berücksichtigt. Geeigneten Nachwuchs findet Peter Stelzer auch durch das entsprechend geschulte Auftreten und Verhalten seiner Mitarbeiter bei den Kunden. Auf diese Weise schafft er nicht nur ein positives Image für seinen Betrieb, sondern für die gesamte Branche. Für Peter Stelzer ist klar: Nur durch eine gewissenhafte Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ist es möglich, den zukünftigen Fachkräftebedarf und somit das Fortbestehen des Betriebs und des gesamten Flaschnerhandwerks zu sichern.
Wettbewerbskriterien der Flaschnerei Stelzer aus Ellwangen
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Teilnahme an Ausbildungsmessen oder dem Girls-Day, intensiver Kontakt zu Ellwanger Schulen, Angebot diverser Praktika oder Schnupperlehren, Regelmäßige Präsenz in der Regionalpresse durch Anzeigen und Redaktionelle Beiträge, Teilnahme an regionalen Handwerkermessen, Imagebroschüre und Internetseite, Erwähnung in der Wirtschaftsbroschüre der Stadt Ellwangen, Veranstaltung einer „lebenden Werkstatt“ auf dem Ellwanger Markt
Schulische/theoretische Unterstützung der Azubis
Es besteht enger Kontakt zur Berufsschule: Der Ausbildungsmeister ist Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss und jederzeit für die Azubis ansprechbar
Technische Sondermaßnahmen
Schulungen durch diverse Hersteller
Extra-Maßnahmen zur Ausbildungsoptimierung
Schulungen im Bereich Kommunikation und Marketing durch externe Berater im Betrieb. Seitenblicke eröffnen zum Beispiel Kochkurse für gesunde Ernährung sowie Fitness und Gesundheitsprogramme
Freizeit-Angebote
Regelmäßige Weihnachts- und Sommerfeste sowie Ausflüge in Kletterparks und Paddeltouren oder Besuche in Schützenhäusern, Museen oder Bergwerken
Motivationsprogramme
Schulung durch externe Trainer im Bereich Kundenorientierung
Besonderheiten im Unternehmen
Informationsabende informieren die Eltern bei Lehrzeitbeginn und Ausbildungspaten kümmern sich um die Lernenden sowie die Einhaltung des Ausbildungsplans. Dabei erteilen sie Übungsaufgaben zu allen Bereichen von der Planung bis zur Ausführung
Auszeichnungen
Drei Landessieger beim Leistungswettbewerb sowie die Belegung des 4. Platzes bei der Schweizer Meisterschaft der Suissetec zur Vorbereitung auf die WM in England https://www.stelzer-ellwangen.de/
Steinseifers Kolumne
Was vorher war interessiert mich nicht!
Diese Aussage erinnert mich an einen Handwerksmeister, dessen Geschichte ich vor einiger Zeit bei Facebook gelesen habe: Dieser Handwerker sagt klipp und klar, dass ihn nicht interessiert, was sich vorher im Leben des jungen Menschen ereignete, für den er jetzt die Verantwortung trägt. Mit dem Ausbildungsbeginn fühlt er sich verantwortlich dafür, seine Azubis auf den richtigen Weg zu bringen – nicht nur fachlich, sondern vielmehr auch persönlich. Er ist als Mentor, Freund und manchmal auch als „Vater“ im weitesten Sinne für alles zuständig. Er unterstützt täglich im Beruf und gibt Hilfestellung bei den großen und kleinen Sorgen des Alltags. Und er ist da wenn es in der Berufsschule klemmt. Auch wenn es nur ein paar Minuten sind: täglicher Austausch schafft Klarheit über Wissen und Nichtwissen und über die Dinge, die fehlen oder solche, bei denen der Chef Unterstützung geben kann. Um die Auszubildenden auf den richtigen Weg zu bringen, fehlt oft nur eine Kleinigkeit – ein Fingerschnipp für den Chef. So funktioniert es, werden Ihre Azubis zu Fachkräften Ihres Unternehmens der Zukunft.
Ich höre Sie jetzt sagen: „Tja, wenn wir da schon angekommen wären. Wenn wir tatsächlich einen Auszubildenden finden oder eine Bewerbung bekommen würden!“ Auch da gibt es viele Möglichkeiten, die Sie anwenden und deren Chancen Sie ergreifen können: Informieren Sie in Schulen, Bildungseinrichtungen, bei Veranstaltungen und Info-Tagen Ihrer Branche. Laden Sie die jungen Menschen in Ihr Unternehmen ein, bieten Sie Praktika an und zeigen Sie Ihren zukünftigen Azubis, wie toll Ihr Beruf ist und was man daraus machen kann. Ich erinnere mich an einen Handwerksmeister, der bereits Kindergarten-Kinder in sein Unternehmen einlädt. Ich denke, das ist vorausschauend gedacht. Und seit wann wissen wir vom Nachwuchsmangel? Sehen Sie, wenn wir vor zwanzig Jahren in die richtige Richtung gedacht hätten könnten wir uns heute mit unserem Arbeitgeberimage zurücklehnen und wären auch hier dem Wettbewerb wieder die entscheidende Nasenlänge voraus. Vorausschauend planen und handeln ist gelebte Unternehmenskultur.
Klaus Steinseifer referierte auf dem XXL-Treff zu diesem Thema, das er u.a. in seinen Handwerker-Seminaren vertieft.