In Köln sorgte die neueste Langabkantmaschine von Biegemaster für Aufsehen. Den wesentlichen Unterschied zu allen anderen auf dem Markt befindlichen Maschinen sieht man jedoch erst auf den zweiten Blick: Die „BM Bendtron“ kommt ohne hydraulischen Antrieb aus. „Im Bereich der klassischen Langabkantmaschinen gab es so etwas noch nie“, schwärmt Konstrukteur Siegmar Thieskes, der die neue Biegemaster gemeinsam mit seinem Team in knapp einem Jahr entwickelt hat. Alle Achsen und Gelenke der Maschine werden elektrokinematisch angetrieben. Um das zu erreichen, arbeitet die „BM Bendtron“ vollständig mit Elektromotoren. Die Maschine ist somit nicht nur flüsterleise, sondern auch sehr schnell. Zum Beispiel ist es dank elektrokinematischem Antrieb möglich, die Klemmwange bereits zu öffnen, während die Biegewange noch zurückfährt, was einen deutlichen Geschwindigkeitsgewinn mit sich bringt. Durch solche überschneidende Bewegungen erreicht die „BM Bendtron“ eine Prozessverkürzung von ca. einem Viertel der bisherigen Zykluszeit, sagt Vertriebsleiter Mario Traub. Flott unterwegs ist auch die am Maschinenkorpus geführte, elektrisch angetriebene Schneideinrichtung. Die per Zahnriemen bewegte Rollenschere kann über ein Fußpedal betätigt werden. Verglichen mit anderen Scheren befreit die stabile Schneideinrichtung der „BM Bendtron“ deren Biegewange von Störkonturen und verhindert darüber hinaus ungewollte Krafteinwirkung in die obere Maschinenstruktur.
Starke Gelenke, starke Maschine
Bei einer Maschinenlänge von 6 m verfügt die „BM Bendtron“ über sechs (!) Ständer. Der geringe Ständerabstand inklusive breitem Schild ist für das enorm steife Maschinenkonzept verantwortlich. Die vergleichsweise breiten Maschinengelenke werden mit einer durchgehenden Koppelwelle synchronisiert, wodurch die Krafteinleitung und somit das Biegeergebnis verbessert wird. Dabei gelingt das optimale Abrollen der Biegewange auf der Werkstückoberfläche hervorragend.
Ein weiterer Vorteil der Sechs-Ständer-Maschine ist ihre in Verbindung mit dem elektrokinematischen Antrieb extrem genaue Ansteuerung. Der drehmomentgeregelte Spanndruck stellt sich dabei stets auf das zu biegende Material ein – der Spannwangenantrieb ist gekoppelt, sodass die Spannarme absolut gleichlaufend bewegt werden. Kontrolliertes Zudrücken und formschöne Biegeradien gehören somit zu den Markenzeichen der „BM Bendtron“. Und weil die zum Biegen benötigte Energie nicht erst in hydraulische Energie umgewandelt werden muss, beträgt die Energieersparnis der elektrokinematisch angetriebenen Maschine bis zu 55 %.
Die „BM Bendtron“ ist in Längen ab 4 m und bis zu 15 m lieferbar. Die Biegeleistung des Einfachbiegers beträgt 1,5 mm bei Stahl. Die bewährte BMS-Multi-Touch-Steuerung ist mit einem großen und blendfreien Monitor ausgestattet. Außerdem ermöglichen computergesteuerte Anschlagfinger eine einfache und präzise Positionierung der Biegeteile. Zur Sicherheit informiert ein zwischen Rot und Weiß wechselndes und in die Klemmwange integriertes LED-Beleuchtungskonzept (Bild 3) den Maschinenbediener über den aktuellen Stand des Spannprozesses.
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Siegmar Thieskes im Beratungsgespräch
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Sperr & Lechner-Geschäftsführerin Bettina Wirth im Gespräch mit Frank Eberle vom TFV/Gentner Verlag
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„Bend“ wie Biegen und „Tron“ wie elek-Tron-isch
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Siegmar Thieskes und Martin Piontek
