Das vorbewitterte Titanzink von VM-Zinc ist das Ergebnis eines speziell entwickelten Oberflächenbehandlungsverfahrens. Nach dem Walzen durchläuft das walzblanke Zink einen Vorbewitterungsprozess, in dem die kristalline Oberflächenbeschaffenheit des Metalls über eine Dicke von mehreren µm verändert wird. Die Oberflächenvarianten mit den Bezeichnungen Quartz-Zinc, Anthra-Zinc und Pigmento sind Zinklegierungen nach EN 988 mit geringen Bestandteilen von Titan und Kupfer.
Die vorbewitterten VM-Zinc Oberflächen müssen, wie walzblankes Zink, als metallische Werkstoffe betrachtet werden und wurden speziell für die Bedürfnisse des Bauwesens konzipiert. Sie lassen sich mit den gewohnten Handwerkstechniken für Titanzink verarbeiten, da die „zinktypischen Eigenschaften“ erhalten bleiben. Dies bedeutet, dass Umformprozesse wie Kanten, Biegen, Falzen, Runden und so weiter nach wie vor möglich sind. Stehfalz- und Leistensysteme lassen sich einwandfrei ausführen. Alle VM-Zinc-Systeme für Dach und für Fassade sowie Tafeln und Bänder sind in Quartz-Zinc, Anthra-Zinc und Pigmento in den Materialdicken 0,70, 0,80, 1,00 und 1,50 mm in unterschiedlichen Formaten lieferbar.
Lagerung
VM-Zinc muss unter trockenen Bedingungen transportiert und bei konstanten Temperaturen gelagert werden, um Weißrostbildung zu vermeiden. Wird die Zufuhr von Luftkohlendioxid durch Wasserbeaufschlagung verhindert (ohne dass die Möglichkeit des Abtrocknens besteht), bleibt die Patinaentwicklung im Stadium des Zinkhydroxids. Dieses baut sich durch die Nässeeinwirkung großvolumig auf und wird dann als weiße pulvrige Schicht sichtbar. Diese hellen Verfärbungen sind auch unter der Bezeichnung „Weißrost“ bekannt. Bei einer leichten Weißrostbildung ist die Entfernung der Oxidationsprodukte nicht erforderlich, lediglich intensivere Zinkhydroxidbildungen sind abrasiv zu entfernen und mit reinem Wasser nachzuspülen. Anschließend sollte die Oberfläche mit einem dünnen Ölfilm (Struböl) versehen werden, da die Oberfläche durch die abrasive Behandlung stark vergrößert wird und zu erneuter Weißrostbildung neigen kann. Vorgenannte Nachbehandlungen haben jedoch den Nachteil, dass sie über einen längeren Zeitraum sichtbar bleiben. Hat die Oberfläche jedoch schon eine Patina gebildet, besteht in der Regel keine Gefahr der nachträglichen Weißrostbildung. Titanzink muss daher unbedingt trocken und belüftet gelagert werden, dies gilt ebenso für Baustellenlager sowie für zwischengelagerte Schare direkt am Einbauort. Coils sind auf Paletten zu lagern, damit Feuchtigkeit nicht kapillar in die Windungen einziehen und spätere Wasserflecken verursachen kann.
Transport
Der Transport darf nur mit geschlossenen Fahrzeugen durchgeführt werden. Sind Titanzink-Flächen mit Folien abzudecken, so ist darauf zu achten, dass eine gute Belüftung der Flächen gewährleistet ist. Nasse Abdeckfolien dürfen keinen direkten Kontakt mit der abzudeckenden Titanzink-Flächen haben. Ebenso darf wasserbenetztes Titanzink nicht direkt abgedeckt werden.
Verschmutzungen und Oberflächenbeschädigungen
Wenn sich auf Zinkoberflächen während der Installation Verschmutzungen ansammeln, sollten diese sorgfältig entfernt werden. Gebäudereiniger dürfen dazu keine Reinigungsmittel verwenden. Die meisten Schmutzreste werden im Laufe der Zeit durch ablaufendes Niederschlagswasser abgespült. Sollten während der Montage kleinere Kratzer verursacht werden, so verschwinden diese durch natürliche Nachpatinierung mit der Zeit von selbst. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass die Patina eine selbstheilende Wirkung besitzt, die im Laufe der Zeit die bearbeitete Stelle weitestgehend optisch angleicht. Bei besonders großflächigen Kratzern muss das entsprechende Element eventuell ausgetauscht werden. Dies gilt vor allem für zerkratzte oder mechanisch und unsachgemäß gereinigte Stellen, die deutlicher und auch über einen langen Zeitraum sichtbar bleiben.
Löten
Zum Löten von Quartz-Zinc und Anthra-Zinc muss dass Flußmittel VMZ Deca verwendet werden. Beim Löten von Pigmento-Oberflächen muss die Pigmentschicht vorab abrasiv entfernt werden. Für Anthra-Zinc steht eine Retouchierfarbe zur Nachbehandlung der Lötnähte zur Verfügung.
Fingerabdrücke
Gelegentlich können auf Titanzinkoberflächen (walzblank und vorbewittert) Verarbeitungsspuren, u.a. auch Fingerabdrücke, beobachtet werden. Fingerabdrücke entstehen in Verbindung mit Handschweiß. Durch atmosphärische Einflüsse wie Wind, Regen und Feuchtigkeitsbeaufschlagung (Patinabildung) werden gewöhnliche Verarbeitungsspuren in der Regel abgetragen. Zur Entfernung von Fingerabdrücken kann ein von VM-Zinc vertriebenes Mineralöl (Struböl) eingesetzt werden. Achtung: Einige Mineralöle können auf Zinkoberflächen negativ reagieren. Daher sollten zwingend nur Mineralöle verwendet werden, die für VM-Zinc-Oberflächen empfohlen werden. Das Tragen von Schutzhandschuhen beugt unerwünschten Fingerabdrücken wirkungsvoll vor.
Schutzfolie
Die meisten VM-Zinc-Produkte werden mit einer Schutzfolie geliefert. Während der Montage sollte die Schutzfolie nicht entfernt werden, um Oberflächenbeschädigungen zu verhindern. Die Folie sollte aber sofort nach der Verlegung entfernt werden, da sie nur bedingt UV-beständig ist. Der Hersteller empfiehlt, die Schutzfolie nicht später als sechs Wochen nach der Verlegung zu entfernen. Wichtig ist, die Folie von der gesamten Oberfläche in einem Vorgang abzuziehen.
Planheit
Walzblanke Dünnbleche haben die Eigenschaft, im verlegten Zustand, kaum messbare Wellen im Material durch Reflexion des Lichtes hervortreten zu lassen. Diese Wellenbildungen sind jedoch optisch nicht mehr wahrzunehmen, sobald sich auf der Oberfläche die Schutzschicht (Patina) gebildet hat, denn mit der fortschreitenden Schutzschichtbildung wird die Oberfläche matt und die Wellen treten optisch zurück. Der Einsatz von vorbewittertem Quartz-Zinc, Anthra-Zinc und Pigmento vermindert den optischen Effekt der Reflexion von Anfang an.
BAUTAFEL
Einfamilienhaus, Octeville, Frankreich
Architektur: Pascal Desplanques et Anne Bettinger
Fachbetrieb: Berdeau Leroux
System: Stehfalzdeckung
Material: Vorbewittertes Titanzink, Pigmento rot
