Seit mehr als 40 Jahren haben sich Aluminium-Fassaden am Markt behauptet und in jüngster Vergangenheit erlebt diese Fassadentechnik eine regelrechte Renaissance. Durch die Herstellung auf so genannten über 200 m langen Coil-Coating-Anlagen entstehen vorlackierte (beschichtete) Aluminium-Coils mit bis zu 10 t Gewicht. In Materialstärken von 0,7 bis 3,0 mm und Breiten von 2000 mm oder sogar darüber hinaus, bietet diese Aluminium-Fertigungsvariante eine Reihe von Vorteilen für Verarbeiter, Architekten und Bauherren. Durch beidseitige Lackierung und das Aufbringen einer Schutzfolie auf der Sichtseite wird eine gleich bleibende Qualität vom ersten bis zum letzten laufenden Meter erreicht. Hier ist beispielsweise die Optimierung der Verarbeitungsbedingungen des Halbzeuges beim Abkanten zu nennen. Besonders die Oberflächen in PVdF-Qualität sind für die Außenarchitektur geeignet und sogar in Metallic-Farben oder Effektlackierungen mit bis zu vierschichtigem Lackaufbau lieferbar.
Aluminium zeigt Größe
Auch hinterlüftete Großflächenfassaden werden aus vorlackiertem Aluminium hergestellt und montiert. Sie bieten einen ausgezeichneten Wetterschutz für das Gebäude und die direkt auf der Außenwand befestigte Wärmedämmschicht, beispielsweise aus Stein- oder Glaswolle. Konsolensysteme halten die Fassadenelemente auf Abstand und sorgen für den erforderlichen Hinterlüftungsquerschnitt zwischen vorgehängter Aluminiumfassade und Wärmedämmung. Die dadurch entstehende Luftzirkulation führt eventuell entstehende Feuchtigkeit sicher ab. Früher häufig verarbeitetes Aluminium in Eloxalqualität mit bis zu 4 mm Stärke wurde erst von stücklackierten und nun auch von bandlackierten Fassadenbauteilen zurückgedrängt. 2 bis 3 mm starkes, bandlackiertes Aluminium kann hier seine Vorteile, beispielsweise der Planheit und Spannbreite besonders zur Geltung bringen. Darüber hinaus bietet dieses Material, auch durch Einsparungen bei der Unterkonstruktion, eine optisch attraktive und dennoch sehr preisgünstige Alternative.
Nach dem Motto „bringing aircraft technology down to earth“, zu Deutsch: „Flugzeugtechnologie für den Einsatz am Boden“, wird dem Klempner ein neues Betätigungsfeld eröffnet, das die Beschäftigung am Metalldach mit Arbeiten an eleganten Metallfassaden verbindet.
*Fred-Roderich Pohl ist freier Fachjournalist und Fachberater bei Pohl Consult international im niedersächsischen Bovenden