Man muss nicht zwingend architekturverliebt sein

21.04.2010 | Veröffentlicht in Ausgabe Sonderausgaben BAUMETALL 25

Man mu ss nicht zwingend archite ktu rverliebt sein, um das breite Spektrum moderner Metallfassaden schätzen. Es reicht aus zu wissen, dass mit Metall realisierbare Gestaltungsmöglichkeiten nahezu uneingeschränkt sind und die Ergebnisse überzeugen.

Am Beispiel eines schlichten Einfamilienhauses wird deutlich, wie die Umsetzung eines perfekten Architekturdesigns mit funktionaler Sachlichkeit im Einklang stehen kann. Das im österreichischen Bundesland Vorarlberg errichtete Wohnhaus profitiert in hohem Maße von einer hinterlüfteten Metallfassadenkon-struktion. Das kubische Bauwerk verfügt über einen mehrschichtigen Außenwandaufbau – die Fassadenkonstruktion erfüllt alle bauphysikalischen Aufgaben, und das bei dauerhafter Funktionstüchtigkeit. Dabei schützt die eloxierte und gebürstete Aluminiumhülle das Tragwerk vor Witterungseinflüssen und überzeugt zugleich mit schlichter Eleganz.

Durch die konsequente Trennung von Wetterhaut und Dämmung bleiben sowohl die Wärmedämmschicht als auch die darunter liegenden und in Holzrahmenbauweise erstellten Außenwände dauerhaft trocken. Und sollte durch kleine Fugen eventuell Schlagregen oder Flugschnee eindringen, trocknet die unerwünschte Feuchtigkeit durch die Luftzirkulation im Hinterlüftungsraum schnell und zuverlässig wieder aus. Zudem schützt die vorgehängte und hinterlüftete Metallfassade das Haus vor starken Temperaturbelastungen. Wärmeverluste im Winter sowie das Aufheizen in den Sommermonaten werden effektiv verhindert. Ein gesundes und baubiologisch wertvolles Raumklima ist somit nachhaltig gewährleistet. Doch das Beste ist: Aufwändige Fassadenpflege oder Maler- und Anstricharbeiten gehören der Vergangenheit an, denn schließlich sind Metallfassaden wartungsfrei und das Jahrzehnte lang.

Profile mit Format

Das Vorarlberger Handelshaus Battisti, ein leistungsstarkes Dienstleistungszentrum rund um Metalle und Zubehör, deckt ein überaus breites Lieferspektrum ab. Das Battisti-Fassadensystem mit der Bezeichnung „La Linea“ wurde von den Vorarlberger Metallprofis als Antwort auf weitläufig eingesetzte Fassaden aus Holzwerkstoff- oder Faserzementplatten entwickelt. Es überzeugt Anwender und Planer unter anderem durch unterschiedliche Profilformate, welche auf werkseitig gängige Produktionsgrößen optimiert wurden. Die Fassadenpaneele stehen in drei Produktgruppen zur Verfügung und weisen jeweils unterschiedliche Standard-Achsmaße sowie Deckbreiten auf. Die Kombination verschiedener Deckbreiten verleiht La-Linea-Fassaden das typische Aussehen.

Verbindung mit Profil

Die direkte Befestigung der einzelnen Fassadenpaneele erfolgt in der Schattenfuge und ist somit nahezu nicht wahrnehmbar. Als bewährtes Befestigungsmittel kommen je nach Unterkonstruktion Bohrschrauben oder Nieten zum Einsatz. Dazu empfiehlt Battisti beispielsweise mit Dichtscheiben versehene Befestigungsmittel zur Montage auf Holzunterkon-struktionen, oder geeignete Nieten mit Edelstahlstift beim Einsatz von Metallunterkonstruktionen. Hersteller wie der Befestigungsspezialist Ejot bieten geeignete Schrauben und Nieten sogar farbbeschichtet und somit zur jeweiligen Profil-oberfläche passend an.

La-Linea-Paneele werden gemäß Fassadenplan und ohne Befestigungslöcher angefertigt, wodurch die Elemente sehr flexibel einsetzbar sind. Bei der Montage ist jedoch die Beachtung von Festpunkt- und Gleitbereichen überaus wichtig. Um die temperaturbedingte Längenausdehnung des Materials zu berücksichtigen, empfiehlt der Hersteller ausreichend dimensionierte Bohrungen, sogenannte Gleitpunktlöcher, anzubringen. Wichtig ist, dass die Befestigungsmittel bohrlochmittig gesetzt werden, denn nur dann können sich die Profile spannungsfrei ausdehnen und wieder zusammen ziehen. Zur Nietbefestigung kann eine Nietvorsatzlehre oder ein Nietaufsatz eingesetzt werden.

Profil(falt)

„La Linea“ eröffnet größtmöglichen Gestaltungsfreiraum. Neben diversen Deckbreiten und Profilierungen stehen eine Vielzahl von Metallen, Oberflächen und Farbtönen zur Verfügung. Ob unbehandeltes Metall, bandeloxiertes Aluminium oder unterschiedlich vorbewittertes Titanzink – die enorme Bandbreite kommt der individuellen Fassadengestaltung entgegen, und das bei maximalem kreativem Freiraum. Besonders ansprechende Varianten sind beispielsweise mit geprägten, gebürsteten oder farbbeschichteten Oberflächen möglich. Außerdem sorgen über 200 Farbmöglichkeiten bei der Pulver- und Bandbeschichtung, zahlreiche Glanzgrade und über 50 Farbgebungsmöglichkeiten bei der Eloxierung für die Qual der Wahl.

Fazit

Durch die hauseigene Fertigung steht selbst ausgefallenen Kundenwünschen nichts im Wege. So verfügt die „La Linea“-Fassade des Einfamilienkubus über direkt in die Aluminiumpaneele integrierte Be- und Entlüftungsöffnungen. Sonst übliche Sockeldetails oder zur Hinterlüftung erforderliche Mindestabstände sind somit nicht nötig – die Fassade kann ohne störenden Absatz bis zum Boden geführt werden. Ebenso ist ein absolut exakter Fassadenabschluss ohne unschöne Hinterlüftungsfuge an der Attika möglich.

Durch die große Auswahl unterschiedlicher Paneelformate, der nahezu uneingeschränkten Kombinationsmöglichkeiten und der einfachen und dennoch sicheren Verbindungstechnik ist das Fassadensystem für vielfältige Gebäudetypen und Bauaufgaben geeignet. Wohnwürfel, Giebelhäuser und Carports können einfach und effektiv in Szene gesetzt werden und das optisch ansprechend und wartungsfrei.