Anfang Februar 2019 versammelten sich über 100 Fachleute zum 23. Klempnertreff Baden-Württemberg in Titisee. Klempner aus Baden-Württemberg treffen sich dort traditionell am Jahresanfang beim Klempnertreff, um ihr Fachwissen auf den neuesten Stand zu bringen und vor allem um Kontakt zu pflegen. Auf der Tagungsagenda der zweitägigen Veranstaltung standen unter anderem folgende Referate:
- Optimierung der Schnittstelle Ziegeldeckung/Bauklempnerarbeiten
- Bewertung optischer Mängel und Vorstellung des entsprechenden ZVSHK-Merkblatts
- OSB-Holzwerkstoffplatten – Fluch oder Segen?
- Mitarbeitergewinnung und -bindung
- Tragverhalten von Haften in Doppelstehfalzdächern
- Vorstellung besonderer Klempnerarbeiten
Erwartungsgemäß sorgte der Fachvortrag zur Thematik der Holzwerkstoffplatten für Diskussionen. Dipl. Holzwirt Klaus Goecke spannte einen weiten Bogen um den nachwachsenden Rohstoff. Er ging auf die frühgeschichtliche Verwendung und auf damit verbundene Bearbeitungsmethoden ebenso ein wie auf Fachträgerwerke im Mittelalter. Dann leitete er geschickt zum modernen Holzbau über und gab den Anwesenden zahlreiche Informationen zu modernen Holzbaustoffen und deren Einsatz in der Architektur an die Hand. Ebenso interessant waren die Ausführungen von Prof. Jörn P. Lass, der die Ergebnisse des Forschungsvorhabens der Hochschule in Rosenheim vorstellte. Konkret ging es um die Darstellung exakter Versagensmomente von Haftbefestigungen unter mechanischer Belastung.
Michael Kober (ZVSHK-Referent Klempnertechnik) beleuchtete den Sachverhalt um technisch perfekte, aber mit optischen Einschränkungen behaftete Arbeitsergebnisse. Bei der Vorstellung des ZVSHK-Merkblatts „Hinweise für die optische Bewertung von Metalldächern und -fassaden“ gab er entsprechende Tipps und Definitionen weiter. Zum Beispiel verstehe man unter dem optischen Gesamteindruck exakt die Gesamtfläche, die ohne weitere Kopfbewegung erfasst werden könne. Dabei sei es unerheblich, wie weit entfernt sich der Betrachter vom zu bewertenden Objekt befinde. Der angemessene Betrachtungsabstand ergebe sich vielmehr aus Lage und Größe der entsprechenden Fläche. Ein Beispiel: Bei der Bewertung einer Fassade als gesamten Bauteils ist ein direkt angrenzender Gehweg ungeeignet. Wesentlich besser eignet sich ein Standpunkt mit größerem Betrachtungsabstand, etwa der Gehweg auf der anderen Straßenseite.
Den Schlusspunkt setzte Spenglermeister Michael Leib aus Moorenweis. Er stellte die Metallfassade des neuen Innungsgebäudes in München vor. Einen entsprechenden Fachbeitrag mit der Überschrift „Fassade mit Wow-Effekt“ veröffentlichte BAUMETALL in Ausgabe 5/2018 ab Seite 14.