Rund 100 Spengler kamen zur 53. VDSS-Generalversammlung (GV) am 29. / 30. April nach Loacarno im Tessin. Der Verein der diplomierten Spenglermeister der Schweiz zählt aktuell 444 Mitglieder und blickt optimitisch in die Zukunft: Die Aufnahme von 18 neuen, jungen Mitgliedern beweist, wie attraktiv unser Beruf ist. Sie sind Garant dafür, dass auch in Zukunft Qualitäts-Spenglerarbeiten entstehen werden.
Herausragende Spenglerarbeiten
Beim Rückblick auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres hob Präsident René Fasler besonders die Goldene Spenglerarbeit 2015 hervor, die zum sechsten Mal für die Präsenz des Berufes in den Medien sorgte. Die tollen Bauten wurden bisher in über 100 Einzelreportagen in über 30 Tages- und Fachzeitungen im In- und Ausland vorgestellt. Ein Sonderdruck ging auch diesmal in Deutsch und Französisch an rund 15 000 Empfänger. Der Vorstand dankte allen Mitwirkenden: den Teilnehmern, der Jury und wichtigen Partnern wie suissetec, Gebäudehülle Schweiz sowie Händlern, Lieferanten und Fabrikanten, die das Großprojekt finanziell und PR-technisch unterstützt und somit dazu beigetragen haben, das Bauen mit Blech bekannt zu machen und zu fördern. Für alle Interessierten: Die 7. Goldene Spenglerarbeit wird in der GV 2017 in Sankt Gallen ausgeschrieben. Beeindruckende Architekturbauten mit Blechbekleidungen werden auch beim Auslandsausflug 2017 in Norwegen zu bewundern sein.
Erfolgsfaktoren: Bildung und Kooperation
Damit Gebäudeabdichtungen im Steil- und im Flachdach sowie anspruchsvolle Fassadenbekleidungen so hochwertig und langlebig sind, wie Kunden sie sich wünschen, müssen Ausbildung und Arbeitsausführung aller beteiligten Berufe gut aufeinander abgestimmt und koordiniert sein, betonte René Fasler. Der Spenglermeister als Problemlöser sei prädestiniert dafür, koordinierte wirtschaftliche Lösungen für Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen in Dünnblech anzubieten. Dafür ist eine fundierte Berufsbildung unabdingbar.
Über die letzten Prüfungen zum eidgenössischen Spenglerpolier und zum eidgenössischen diplomierten Spenglermeister informierten die Ausbilder Stefan von Rotz und Peter Leu. Die wachsende Anzahl an Prüfungskandidaten zeigt, wie engagiert der Nachwuchs in unserer Branche ist: 2015 waren es 21 junge, hochmotivierte neue Spenglermeister. Der Kandidat mit der besten Note erhielt einen Sonderpreis, gestiftet von Fech Jet System und Panel Systemy Gebäudehüllen GmbH.
Claudio Cristina, Ehrenmitglied und Vertreter des Partnerverbands suissetec, informierte u. a. über eine Task-Force-Gruppe, die sich damit auseinandersetzen soll, wie die Betriebe und Bildungsträger künftig noch besser unterstützt werden können. Walter Bisig, Präsident von Gebäudehülle Schweiz, unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit der verschiedenen Verbände.
Applaus für Vorstand und Ehrenpräsident
Die Vorstandsmitglieder Tobias Sprecher, Stephan Fankhauser, Peter Gisler und Marc Hausheer wurden einstimmig im Amt bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Gregor Bless. Einige seiner tollen Baurealisationen waren Baujuwelen der letzten zwei Wettbewerbe 2011 und 2015. Glanzpunkt des Abends war die Überreichung des „Verdienstkreuzes für das Spenglerhandwerk“ an Ehrenpräsident Alex Zehnder, Gründer des Vereins vor 53 Jahren. Das Ehrenabzeichen wurde von VDSS-Ehrenmitglied Claudio Cristina aus Studen überreicht. Der diplomierte Spenglermeister ist ebenfalls Träger des „Verdienstkreuzes für das Spenglerhandwerk“, welches er anlässlich der 50. GV vom damaligen VDSS-Präsidenten Christoph Aerberhard erhielt. Die Zeremonie endete mit tosendem Applaus und Standing Ovations der ca. 150 anwesenden Spengler und deren Partner.
Die Ehrennadel der eidgenössischen Spengler wurde vom Luzerner Goldschmied Stutz in Zusammenarbeit mit Christoph Aeberhard entworfen. Das Signet symbolisiert charakteristische Merkmale des Spenglerhandwerks:
- Ein Winkelprofil in Kupfer gibt das VDSS-Signet wieder.
- Rote, feine Umrandungen erinnern an das Schweizer Kreuz.
- Der goldene Schweifhammer steht für die Kraft des Verformens und Veränderns; der Schlichthammer für die Prozesse des Glättens und Schlichtens.
Auch in Zukunft sollen Personen, die Außerordentliches für die VDSS oder den Spenglerberuf geleistet haben, entsprechend ausgezeichnet werden.
Mit Herzblut und der richtigen Nase
„In allen Bereichen gibt es Leute, die etwas besser oder schneller können als andere. Leute, die erfolgreicher sind, und Leute, die die richtige Nase haben, um weiterzukommen. Unter diesen Erfolgreichen gibt es solche, die neben ihrem eigenen Erfolg auch zur Stütze der ganzen Gesellschaft werden. Leute, die sich uneigennützig für das einsetzen, woran sie glauben und wo ihr ganzes Herzblut fließt.“ Mit diesen Worten würdigten René Fasler und seine Vorstandskollegen Ehrenpräsident Alex Zehnder. Der Vereinsgründer erhielt das „Verdienstkreuz für das Spenglerhandwerk“ für sein außerordentliches Engagement.
Als Spross einer Spenglerfamilie in der vierten Generation startete er seine berufliche Laufbahn vor 65 Jahren. Nach der Meisterprüfung baute er nicht nur seine eigene Firma auf, sondern förderte auch als Mit-Initiator und Gründungsmitglied des VDSS den Austausch unter Kollegen. Von Anfang an half er im Vorstand mit, den VDSS aufzubauen. Von 1972 bis 1982 hatte er das Amt des Präsidenten inne. Am Ende seiner Amtszeit verteilte er Hüte mit der Aufschrift „Zum Glück gibt’s den Spengler“. Damals erhielt er die Ehrenmitgliedschaft. Für den Wettbewerb „Goldene Spenglerarbeit“ spendeten er und seine Frau Jeannette ein Preisgeld für den jeweiligen Sieger. Auf diese Weise hat er die Branche geprägt, die Spenglermeister der Schweiz zusammengebracht und ein beeindruckendes Beispiel für Berufsstolz gegeben.
Sekretärin Bea Feusi und die VDSS-Vorstands-mitglieder: Peter Gisler, Tobias Sprecher, Stephan Fankhauser und Präsident René Fasler
Claudio Cristina (r.) beglückwünscht Alex Zehnder zum Verdienstkreuz
