Wer etwas über die Geschichte der Klempner und Kupferschmiede erfahren möchte, sollte das Museum in Karlstadt besuchen. Historische Werkzeuge und Maschinen können dort ebenso bestaunt werden wie Dokumente und Werkstücke aus längst vergangenen Klempnertagen. Doch das Museum ist mehr als ein Parkplatz für alte Lötlampen, Sickenmaschinen oder aus Holz gefertigte Schwenkbiegemaschinen (die gab es früher tatsächlich). Längst ist das moderne Museumsgebäude Begegnungsstätte, Treffpunkt und Tagungsort. In dem fast ausschließlich aus Metall errichteten Bauwerk finden Fachgruppentagungen, der BAUMETALL-Treff, Betriebsausflüge oder spezielle Feierlichkeiten statt.
Lektion in Bauphysik
In jüngster Vergangenheit kam es vor allem bei tiefen Außentemperaturen und der gleichzeitigen Ansammlung größerer Menschenmengen zur Bildung von Wassertropfen an der Museumsdecke. Erwartungsgemäß war das darüberliegende rollnahtgeschweißte Edelstahlflachdach in einwandfreiem Zustand. Die Ursache lag vielmehr in einem bauphysikalischen Problem begründet und die Fehlersuche war überaus schwierig. Das Phänomen der Tropfenbildung trat nur dann auf, wenn hohe Temperaturunterschiede (außen –15°C, innen +25°C) herrschten und sich über 50 Personen im Museum befanden. Der entsprechende Feuchtigkeitsausstoß von ca. 0,2 l/h und Person reicherte die Luft im Raum mit Wasserdampf an. Durch Konvektion entstand ein Luftstrom, der über die Trapezprofil-Sicken nach außen geführt wurde, an der Unterseite der Attikaabdeckungen als Kondensat ausfiel und dort sofort gefror. Dazu BAUMETALL-Treff-Mitglied Georg Lummel: „Das ist eigentlich ein sehr interessantes Thema, welches uns immer wieder zu schaffen macht. Moderne Gebäudehüllen werden immer dichter, aber die Übergänge/Schnittstellen bleiben dabei unberücksichtigt.“ Abhilfe schafften die Kollegen des BAUMETALL-Treffs gemeinsam mit weiteren ehrenamtlich tätigen Helfern, indem sie die Wellprofil-Deckenbekleidung entfernten, die Trapezprofil-Sicken mit Wärmedämmung ausfüllten und die dampfdichte Ebene darunter anordneten. Anschließend wurden die Wellprofil-Platten erneut montiert.
Herzlichen Dank
Im Namen des Museums bedankt sich BAUMETALL bei allen Helfern für den vorbildlichen Einsatz, allen voran den Fachbetrieben Sperber (Langenschade), Messerschmidt (Fambach), Thiele (Falkenberg) und Webers Blechwerkstatt (Potsdam).
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