Mit Musik geht alles besser und in Down Under sowieso. Zudem, so sagt man, sei es am anderen Ende der Welt absolut uncool, sich Sorgen zu machen. „No worries, mate!“ ist der ultimative Satz in Australien und der besagt, frei übersetzt: Es wird schon! Ob diese Lebensphilosophie auch auf die Klempnermeister Mathew C. Sterland und Alex Suhr zutrifft? Vermutlich. Zumindest vermitteln die beiden Metalldachspezialisten beim BAUMETALL-Interview einen durchaus entschleunigten Eindruck. Dass bei unserem Treffen im Hintergrund ausgerechnet der im Herbst 1981 erschienene Welthit der australischen Rockband Men at Work zu hören ist, kann unmöglich Zufall sein. Bei Espresso und Orangensaft schildern die beiden ausführlich, wie sie ihren Dome mit Titanzink der Marke VM-Zinc bekleidet haben.
Aufstockung in Sydney
„Unsere Kuppel in Sydney (Australien) ist die größte ihrer Art in diesem Teil der Welt“, sagt Mathew stolz. Dann tippt der „Metalroofer“ auf seinem Smartphone und zeigt einige Fotos des imposanten Titzanzinkdaches. Die ungewöhnliche Dachgeometrie entspricht weder einer klassischen kreisrunden Kuppel noch einem zylindrischen Bogendach. Vielmehr erinnert die Dachform an eine halbierte, plattgedrückte Röhre mit abgerundeten Endkappen. Extravagant sind auch die zahlreich vorhandenen, bogenförmigen Dacheinschnitte mit dahinter liegenden Freiflächen sowie die darüber liegenden Fledermausgauben. Der nächste Handy-Klick öffnet ein Video*, welches den „Dome under Construction“ zeigt. Es macht Spaß, die Handwerker unter der australischen Sonne zu beobachten. Wer genauer hinschaut, erkennt sogar die Schichtholzplatten-Unterkonstruktion der Stehfalzbedachung. „Früher wurde das dreistöckige Gebäude als Schlachthaus, dann als Lagerhalle genutzt“, berichtet Mathew und Alex fügt an: „Inzwischen wurde das alte Satteldach entfernt und durch unsere Kuppel ersetzt. Unter dem neuen Dach befinden sich gleich zwei Etagen die zusätzlichen Platz für Büros und Wohnen bieten.“ Dann berichtet Mathew, wie populär der „double standing seam“ in Down Under ist. Er zeigt weitere Fotos auf seinem Telefon und Alex, der ursprünglich aus Franken stammt, übersetzt: „Doppelstehfalz aus Europa“. Im Laufe des Gespräches werden die Übersetzungen immer knapper. Stattdessen berichtet Mathew von immer mehr Details zur Baustelle: 1100 m² groß sei die Dachfläche. Die bis zu 4 m langen Scharen bestünden alle aus 0,7-mm-Titanzink und zum Einsatz kam ausschließlich rückseitig beschichtetes, walzblankes Titanzink der Marke VM-Zinc-Plus. Dies sei wichtig, da die hohe Luftfeuchtigkeit entsprechende Kondensat-Konzentrationen mit sich brächte. Die Befestigung der einzelnen Schare erfolgte klassisch mit Edelstahlschrauben und Edelstahlhaften.
Nicht weniger Interessant ist die Unterkonstruktion des Daches. Sie besteht größtenteils aus Schichtholzplatten, wobei die aus verzinkten U-Profilen hergestellte Unterkonstruktion der Fledermausgauben besonders sehenswert ist. Die stückweise an Ort und Stelle angefertigten Gauben krönen die Dachfläche und verleihen dem Gebäude das sprichwörtliche Extra.
Fernweh?
Aus dem Interview ist ein längst ein Fachgespräch geworden, denn auch Mathew C. Sterland von Sterland Roofing and Cladding stellt zahlreiche Fragen. Dann berichtet er von seiner Arbeit im australischen Verband MRCAA und davon, dass er jungen Kollegen immer mit Rat und Tat zur Seite stünde: „Wer Lust auf Australien hat, um dort eventuell ein Work-and-travel-Jahr zu verbringen, kann sich selbstverständlich direkt an mich oder Alex wenden. Aber auch mein Team ist überaus hilfsbereit und reiselustigen Klempnergesellen geben wir gerne Tipps zu Land und Leuten weiter.“
Bautafel
Dachumbau: 1100 m² Titanzink,VM-Zinc
Fachbetrieb: Sterland Roofing & Cladding
Wellen, Bögen und jede Menge Titanzink
