Mit der Ausgabe 1/2011 startete BAUMETALL einen groß angelegten Lesertest. Interessierte Leser wurden aufgerufen, 300 rotierende Stahlbürsten auf Herz und Nieren zu testen. Bereits wenige Tage nach Erscheinen der Fachzeitschrift waren die Testsets auf dem Weg an 100 Testbetriebe – die Robin Roth AG aus Nänikon in der Schweiz war einer davon. Schon kurz darauf meldete sich der erstaunte Firmeninhaber Robin Roth per E -Mail in der Redaktion und berichtete, dass sich die Testbürsten bereits in vollem Einsatz befänden. „Meine Mitarbeiter“, so schrieb der begeisterte Spengler, „diskutieren darüber, wer die Bürste bei sich in der Werkzeugkiste haben darf“. Detailliert schilderte Robin Roth wie und wo sein Unternehmen die Bürsten einsetzt. „Um Flachdach-Lichtkuppelaufsätze aus Polyester für das spätere Auftragen von Flüssigkunststoff vorzubereiten, hat sich das kleine Hilfsmittel bestens bewährt“, schwärmt er. Laut Roth wird der Kunststoffkranz beim Bürsten perfekt aufgeraut, ohne dass sich Borsten des Schleifmittels mit dem Kunststoff verkleben. Die somit erreichte Oberflächenvergrösserung verbessert die Haftung des Flüssigkunststoffes optimal. Doch die erfreuliche Meldung aus der Schweiz war nicht die Einzige...
Positive Rückmeldungen
Das BAUMETALL-Fax kam tagelang nicht zur Ruhe. Kurz vor Redaktionsschluss stellten die Testbetriebe fast stündlich ihre ausgefüllten Fragebögen zu. Erstaunlich dabei war, wie vielseitig die Bürsten im Test eingesetzt wurden. Die klassische Einsatzsituation war offensichtlich die, oxidierte Metalloberflächen zu reinigen, um ältere Bauteile anschließend durch Weichlöten miteinander verbinden zu können. Das Bürsten erzeugt dabei eine raue und metallisch reine Oberfläche, welche das verflüssigte Lot förmlich in die Oberflächenvertiefungen zieht. Die Testbürsten kamen aber auch zum Einsatz, um Stahlbauteile zu entrosten oder Metallelemente an gewissen Bereichen zu entlacken. Sogar Holzbauteile wurden bearbeitet und ein im künstlerischen Bereich tätiger Tester freute sich über die sandstrahlähnliche Oberfläche.
Obwohl die Anwendungsbeispiele derart unterschiedlich waren, gab es ein Testergebnis, das sich wie ein roter Faden auf allen Faxantworten wiederfand: die enorme Zeitersparnis. Wo bislang Schleifpapier, Handschaber, Reinigungsflies oder Schruppscheiben eingesetzt wurden, überzeugten die Testbürsten mit guten und schnellen Reinigungseigenschaften. Die von den XXL-Testern angegebenen Werte erreichten Arbeitszeitverkürzungen bis zu 70%.
Verbesserungsvorschläge und Gebote
Klempner wären keine Klempner, wenn es ihnen nicht gelänge, Schwachstellen an Werkzeugen und Systemen zu erkennen und entsprechende Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Auf den Rücklauf-Zetteln fand sich folglich mehrmals der Wunsch nach reduzierten Bürstendurchmessern, etwa um Eckbereiche noch besser bearbeiten zu können. Ferner wünschen sich einige Tester eine breitere Arbeitsfläche – dies kann durch den Einsatz mehrerer nebeneinander auf einem Gewindedorn angeordneten Bürsten erreicht werden.
Da die rotierenden und gehärteten Drahtspitzen nicht wie bei den mesiten herkömmlichen Rundbürsten über das Werkstück streichen, sondern durch die Borstenabbiegung frontal und gegen die Arbeitsrichtung auf die zu bearbeitende Fläche treffen, entsteht eine raue Oberfläche. Konstruktionsbedingt ist es daher wichtig, niemals gegen Kanten oder Falzerhöhungen zu arbeiten. Bei Drehzahlen von circa 800 U/min entspricht die Rautiefe einem Schleifpapier mit 120er Körnung, bei 3000 U/min einer 60er Körnung. Dadurch ist es auch möglich, kleine Unebenheiten wie Lochfraß rostfrei und sauber zu machen. Gleichzeitig wird durch die Schlagwirkung der Zähne die Materialoberfläche verdichtet und verfestigt. Die Abbiegung der Borsten ist besonders bei zu entfernenden weichen Materialien von Metalloberflächen vorteilhaft.
Durch die neuartige, wesentlich offenere Konstruktion als bei herkömmlichen Bürsten entsteht ein hoher Kühleffekt, der die Temperatur am Werkstück und an der Bürste erheblich reduziert. Gleichermaßen wirkt diese geringere Borstendichte gegen das Verschmieren und Zusetzen der Bürste – abgebürstete Partikel werden nicht zwischen den Borsten festgeklemmt, sondern sofort weggeschleudert. Die gehärteten Metallborsten lassen sich sehr einfach und ohne Spezialwerkzeug mehrmals nachschärfen.
Fazit
Für viele kam der Lesertest gerade recht. In einem Fall mussten Metallflächen dringend von Bitumenverunreinigungen befreit werden, in einem anderen galt es unschöne Roststellen am Lieferwagen zu entfernen. Unabhängig von den jeweiligen Einsatzbedingungen und dem entsprechenden Anwendungsfall waren die Ergebnisse stets zufriedenstellend, was auch dadurch zum Ausdruck kam, dass sich die Tester bei unterschiedlichen Handelshäusern, etwa bei Spengler Direct, Kaufmann oder Barth nach der Verfügbarkeit der Bürsten erkundigten. Die Baumetall-Leser erkannten, wie praxistauglich das neue Produkt ist. Ferner zeigen die Ergebnisse des XXL-Lesertests zukünftigen Anwendern das Potential der rotierenden Drahtbürsten auf und geben dem Hersteller wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung des innovativen Produktes.
BAUMETALL sagt Danke
Ich möchte mich bei allen Testern bedanken. Schließlich lebt eine Fachzeitschrift von ihren Lesern und ganz ehrlich: Für mich als Klempnermeister und Redakteur gibt es nichts Schöneres, als Ihre Reaktionen und Beiträge. Dass die Bürsten einen positiven Eindruck hinterließen, zeigte sich auch auf der Hausmesse des Handelshauses Kaufmann in Neu-Ulm (siehe Seite 53 in vorliegender Ausgabe). Dort stellte der Hersteller die Rundbürsten erstmalig einem großen Fachpublikum vor und gab den Messebesuchern praktische Anwendungstipps, die Sie auch im Internet wiederfinden:
Übrigens: Der nächste BAUMETALL-Lesertest wird bereits vorbereitet – lassen Sie sich überraschen!
Info
Eindeutige Vorteile dank innovativer Fertigungstechnik
- Äußerst geringe Erwärmung
- Kein Verschmieren und Zusetzen des Werkzeugs
- Hohe Bürsten-Standzeit
- Problemlos nachschärfbar
- Deutlich schnelleres Arbeiten
Einsatzgebiete
- Für alle regelbaren Winkelschleifer, biegsame Wellen und Bohrmaschinen geeignet
- Werkzeugaufnahme M14
- Ideale Drehzahl für Sandstrahleffekt circa 1600 bis 3000 rpm – Der Sandstrahleffekt sorgt für guten Haftgrund beim Verzinnen, Verspachteln oder Beschichten
- Entfernen von weichen Stoffen wie Dichtmassen oder Bitumenresten mit circa 800 bis 1000 rpm
Info
98 zufriedene Tester
Von 100 BAUMETALL-Testern waren die Anwender bis auf zwei Ausnahmen hoch zufrieden.
In einem Fall wurde bemängelt, dass die Bürsten aufgrund der Gegenläufigkeit nicht gegen Übergänge gerichtet werden können. In einem zweiten Fall wurden die Bürsten bei zu hoher Drehzahl mit zu viel Kraft gegen scharfe Kanten geführt, was zur Beschädigung der Testbürsten führte.
98 Testergebnisse sind durchweg positiv. Besonders die Zeiteinsparung steht im Vordergrund. Die Angaben erreichen bis zu 70%. Die Rückfaxe wurden mit Bemerkungen wie „tolles Produkt“, „super“ oder „vielen Dank für die prima Aktion“ ergänzt.