Die Landesbauordnungen und teilweise auch örtliche Gemeindesatzungen können bei Dächern an Verkehrsflächen und über Eingängen Vorrichtungen zum Schutz gegen das Herabfallen von Eis und Schnee fordern. Diese Schneefänge müssen bemessen werden. Es muss also statisch nachgewiesen werden, dass der Schneefang die zu erwartende Schneelast auch tatsächlich tragen kann. Grundlage dafür ist die zum 1. Juli 2012 als technische Baubestimmung eingeführte DIN EN 1991 Eurocode 1-3 „Einwirkungen auf Tragwerke – Schneelasten“. Sie ersetzt die frühere DIN 1055-5 „Schnee- und Eislasten“. Die Belastung durch den Schnee lässt sich wie bisher nach den „Hinweisen zur Lastenermittlung“ des ZVDH ermitteln. Das Schneefangsystem selbst wird unter Berücksichtigung der systembezogenen Tragfähigkeiten nach den Angaben des Herstellers bemessen.
Serviceangebot
Und genau hier setzt ein neuer Service der Titanzink-Spezialisten von Rheinzink an. Ziel ist es, die Arbeit des Handwerkers zu vereinfachen, denn bei einem Blick in die „Hinweise zur Lastenermittlung“ wird schnell klar, dass schon die Feststellung der zu erwartenden Last einigen Rechenaufwand erfordert. Im Anschluss folgt der kaum weniger aufwendige statische Nachweis des gewählten Systems, für den die zulässigen Lasten der jeweiligen Bauteile und Befestigungsmittel bekannt sein müssen.
Diesen Arbeitsaufwand nimmt Rheinzink dem Verarbeiter mit einer statischen Vordimensionierung des hauseigenen Schneefangsystems S5 für Stehfalzdeckungen jetzt ab. Es müssen nur fünf objektbezogene Daten an die zuständige Vertriebsniederlassung oder den Außendienstmitarbeiter übermittelt werden, aus denen der Hersteller dann die erforderliche Anzahl der Schneefangreihen sowie die Menge der Festhafte und Klemmen je Falz errechnet.
Der schnelle Weg zum Angebot
Die Vordimensionierung im Rahmen des beschriebenen Services gilt für Stehfalzdeckungen von Rheinzink bei Verwendung von geschraubten Edelstahlhaften sowie Klemmen desselben Herstellers. Diese Klemmen sind Bestandteil des Schneefangsystems S5 und ermöglichen eine schnelle und einfache Montage ohne Dachdurchdringungen. Das System S5 überzeugt dadurch als Designvariante, die neben hoher Lastaufnahme eine ansprechende Optik ermöglicht. Denn die stabile Fangschiene ist in der gleichen Materialqualität wie das Dach bekleidet, das dadurch mit dem Schneefang eine ästhetische und funktionale Einheit bildet. Für die Vorbemessung des Systems müssen folgende Angaben zum Objekt mitgeteilt werden:
- Schneelastzone (1, 1a, 2, 2a oder 3)
- Höhe des Geländes über NN
- Dachneigung
- Sparrenlänge inklusive Dachüberstände
- Scharbreite bzw. Achsmaß
Innerhalb kurzer Zeit und ohne eigenen Rechenaufwand erhält der Handwerker übersichtlich auf einem einzigen DIN-A4-Blatt bzw. papierlos als PDF die Ergebnisse: wie viele Reihen des Schneefangsystems benötigt werden, ob die Schneefangschienen an jedem Falz oder an jedem zweiten Falz zu befestigen sind und wie viele Festhafte verwendet werden müssen. Auf Grundlage dieser Informationen können dann eine Kalkulation und ein Angebot für die Leistungspositionen Schneefang erstellt werden.
Dabei ist zu beachten, dass die Vorbemessung nur für einfache Sattel- und Pultdächer gilt, während Sonderfälle wie Sheddächer und Höhenversprünge gesondert zu betrachten sind. Die Berechnungen dienen außerdem allein der Vorbemessung und ersetzen nicht den statischen Nachweis im Einzelfall.
Fazit: Nicht immer einbauen, aber immer bemessen
Nach wie vor muss nicht überall ein Schneefang verwendet werden, sondern nur dort, wo die jeweiligen Landesbauordnungen es verlangen oder der Bauherr bzw. sein Planer es vorgeben. Wird jedoch ein Schneefang eingebaut, ist in jedem Fall die Tragfähigkeit des Systems für die zu erwartende Schneemenge nachzuweisen. Dies ist nur systembezogen und mit Herstellerangaben möglich, wofür es beim Rheinzink-Schneefangsystem S5 einen schnellen und unkomplizierten Service zur Vordimensionierung gibt, der die Kalkulation beim Handwerker erleichtert.
INFO
Online-Extra
Starke Schneefälle sind ebenso wie Starkregen keine Seltenheit. Schnell wird die Schneelast für das Dach zu viel und gerät ins Rutschen. Die Dachlawine kann Passanten und Fahrzeugen gefährlich werden. Ist das Dach obendrein noch mit Solar- oder Photovoltaikanlagen bestückt, erhöht sich das Risiko zusätzlich. Das kann für den Hausbesitzer schnell teuer werden! Das BAUMETALL-Online-Extra informiert über spezielle Schneefangsysteme der Eisen- und Metallwarenfabrik Gust. Overhoff GmbH & Co. KG aus Mettmann.