Wie hoch die Lebensdauer einer PV-Anlage insgesamt ist, hängt neben der Qualität der verwendeten Anlagenkomponenten auch von der Planung und der Qualität der Montage des ausführenden Solarbetriebes ab. Oftmals gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal. Dies umfasst nicht nur die solaren Komponenten, sondern auch den fachmännischen Einbau. Eine Solaranlage erbaut sich nicht im Vorbeigehen.
Um eine möglichst lange Nutzungsdauer zu gewährleisten, sollte diesbezüglich insbesondere auf eine dem Stand der technischen Regeln entsprechende Ausführung hinsichtlich Statik, Blitzschutz etc. geachtet werden. Eventuell sollte im Sinne der Qualitätssicherung ein externer Fachmann die Inbetriebnahme der Anlage begleiten. Daneben spielt der richtige Betrieb eine gewichtige Rolle. Für eine maximale Nutzungsdauer der Anlage sind dabei insbesondere eine regelmäßige Wartung und Anlagenüberwachung von besonderer Bedeutung. Laut VDE-Vorschriften für elektrische Installationen sollte die Anlage etwa alle zwei Jahre von einem Fachmann überprüft und gewartet werden. Während des Betriebs der Anlage kann ein Monitoringsystem helfen, Fehler umgehend zu erkennen. Dies verlängert nicht nur die Lebensdauer, sondern hilft auch, Schwachstellen aufzudecken und Mindererträge zu vermeiden.
Neben den reinen Anschaffungskosten, um die Photovoltaikanlage in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, müssen für die auf mehr als 30 Jahre angelegte Nutzungsdauer einer Photovoltaikanlage auch Betriebskosten, sogenannte laufende Kosten, einkalkuliert werden. Dies sind:
sicherzustellen
Diese laufenden Kosten einer Photovoltaikanlage müssen natürlich auch in eine Wirtschaftlichkeitsanalyse einfließen. Für eine grobe Schätzung kann – je nachdem, ob Versicherungs- und Steuerberatungskosten etc. anfallen – von Betriebskosten in Höhe von rund 1 % bis 2 % der Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage ausgegangen werden. Bei den aktuellen Kosten einer 10-kWp-Photovoltaikanlage müssen also rund 80 bis 200 Euro pro Jahr zusätzlich als variable Kosten einkalkuliert werden.
Was kostet die Reinigung einer Photovoltaikanlage?
Auf Photovoltaikanlagen lagern sich mit der Zeit Verschmutzungen ab, die nicht lediglich mit einem Gartenschlauch entfernt werden können und die die Leistung der Photovoltaikanlage reduzieren. Wenn die Photovoltaikanlage wie auf Flachdächern oder aus Dachfenstern heraus gut erreichbar ist, dann kann ihre Reinigung mit hierfür geeigneten Instrumenten durchaus vom Hausherrn selbst ausgeführt werden. Zu den Kosten für die Reinigung der Photovoltaikanlage sind dann die Anschaffungskosten der Reinigungsausrüstung wie z. B. eine Teleskopstange und die Kosten für die Reinigungsmittel zu zählen.
Gerade in ländlichen Gebieten und Neubaugebieten kann es aufgrund der hohen Staubbelastung zu Verunreinigungen oder Flechtenbildung kommen. Hier empfiehlt sich dann eine regelmäßige professionelle Reinigung der Photovoltaikanlage. Eine jährliche Reinigung durch ein qualifiziertes Fachunternehmen kann mit Reinigungskosten von rund 10 Euro pro Quadratmeter angesetzt werden. Hinzu kommen jedoch noch Anfahrtskosten und eventuell Kosten für einen Hubsteiger. Mit zunehmender Größe der Anlage sinken jedoch die Reinigungskosten pro Quadratmeter Photovoltaikanlage.
Nachhaltigkeit: Wie hoch ist die Energierücklaufzeit einer PV-Anlage?
Letztlich hat die Nutzungsdauer der Photovoltaikanlage nicht nur einen Einfluss auf die Berechnung der Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf die Umweltfreundlichkeit der Anlage. Diese wird in der Regel als energetische Amortisationszeit (engl. Energy Payback Time (EPBT)) angegeben und definiert den Zeitraum, in dem die PV-Anlage die zur Herstellung der Anlage wie auch zum Recycling aufzuwendende Energie erzeugt hat. Die Energierücklaufzeit für Solarzellen beträgt in Deutschland durchschnittlich etwa zwei Jahre. Bei einer Lebensdauer einer Solarzelle von mindestens 20 Jahren erzeugt diese dann zehnmal mehr Energie, als zu ihrer Herstellung und Entsorgung benötigt wurde und wird. Bezogen auf die ganze Anlage und ihre Lebens- und Nutzungsdauer geht man von einer Energierücklaufzeit von ca. drei Jahren aus. Der Ertrag (jährlich generierter Strom pro kWp) richtet sich nach der Jahressumme der Einstrahlung und ist im Wesentlichen standortspezifisch.
Können PV-Module recycelt werden?
Die WEEE-Richtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment) der Europäischen Union schreibt eine Recycling-Mindestquote von 80 % vor. Häufig können sogar bis zu 95 % der Bestandteile eines entsorgten Solarmoduls wiederverwertet werden. Das Recycling von PV-Anlagen ist in Deutschland gesetzlich festgelegt. Die Entsorgung fällt unter das „Gesetz zur Rücknahme alter Elektrogeräte“, was bedeutet, dass die Hersteller verpflichtet sind, die Module unentgeltlich wieder zurückzunehmen und fachgerecht zu entsorgen.
Verbraucher können die eigenen ausgedienten PV-Module aber auch selbst entsorgen. Die kommunalen Wertstoffhöfe nehmen maximal Mengen von 20 bis 50 Stück kostenfrei entgegen. Größere Mengen an PV-Modulen, beispielsweise bei gewerblichen Anlagen, werden in der Regel von den Betreibern in Kooperation mit externen Dienstleistern entsorgt. Zahlreiche Solarunternehmen haben sich dem branchenweiten Rücknahmesystem PV-Cycle angeschlossen, welches das Recycling von Modulen und Solarzellen organisiert.
Sowohl mono- als auch polykristalline Solarmodule können recycelt werden. Dabei werden entweder die noch funktionstüchtigen Module aufbereitet und wiederverwendet oder es werden die wertvollen Materialien, wie z. B. Glas und Aluminium, aus den defekten Solarmodulen verwertet. Somit werden wertvolle Ressourcen geschützt. Der konkrete Recyclingprozess bei den gängigen Modulen auf Siliziumbasis basiert auf folgender Reihenfolge: