Wer die Vorher-nachher-Bilder der Kempf GmbH & Co. KG betrachtet, denkt unweigerlich an das Märchen vom hässlichen Entlein. Hans Christian Andersen beschreibt darin, wie sich ein unscheinbares „Entlein“ in einen stolzen Schwan verwandelt. Ganz ähnlich könnte die Entwicklungsgeschichte rund um den Schonacher Filialstandort des Fachbetriebs Kempf im Schwarzwald erzählt werden.
Die Brüder Sebastian und Tobias Kempf führen den 1875 von Gustav Obergfell gegründeten Fachbetrieb Kempf in der fünften Generation. Unterstützt werden sie dabei von Prokurist Ruben Kaltenbach und ihrem fast 50-köpfigen, hochmotivierten Team. Das Hornberger Traditionsunternehmen setzt sich aus zwei erfolgreichen Unternehmensbereichen zusammen: der Kempf GmbH & Co. KG – Sanitär, Heizung, Solar, Klempnertechnik und der Kempf Rohrleitungsbau GmbH. Entsprechend umfangreich ist die Leistungspalette des Fachbetriebs. Sie umfasst u. a. die Sparten Heizungsbau und Solartechnik, sämtliche Sanitärarbeiten mit Badsanierungen sowie Klempnerarbeiten an Metalldächern und Fassaden. Aber auch Flachdacharbeiten werden von den „Kempfern“, wie sich das Team selbst nennt, perfekt ausgeführt.
Repräsentative Dauerbrenner
Mit Übernahme des Fachbetriebs Schachtmann im Jahr 2007 etablierte Kempf in Schonach einen zweiten Standort und sicherte damit einen für die Region wichtigen Versorgungssektor. Die Sanierung der damals ebenfalls übernommenen und in die Jahre gekommenen Firmenhalle erfolgte im Jahr 2018 und liegt folglich schon etwas zurück. Dennoch hat es die umfangreiche Umbaumaßnahme verdient, ausführlich vorgestellt zu werden. Die damit verbundene Modernisierung samt dazugehörender Ausbauleistung setzt ebenso wie die Klempnerarbeiten an der Gebäudehülle oder das Meisterstück von Sebastian Kempf ein Ausrufezeichen für die Branche. Und genau darum geht es den Kempfern bei ihrer täglichen Arbeit. „Wir sind hochgradig darum bemüht, unseren Kunden ununterbrochen zu zeigen, wozu unser Handwerk fähig ist“, sagt Sebastian Kempf. Aus diesem Grund gewann Sebastian Kempf vermutlich auch als erster und bislang einziger Klempnermeister den BAUMETALL-Leserwettbewerb „Meisterstück des Jahres“ gleich zweimal: einmal mit dem besten Meisterstück der Kategorie Klassiker und das zweite Mal mit der besten Schulnote des Jahrgangs an der Stuttgarter Robert-Mayer-Schule. Und was der Blick auf Sebastian Kempfs Meisterstück bereits erahnen lässt, bestätigt der Besuch der Kempf-Filiale in Schonach: Flaschner von Kempf haben es drauf!
Gekauft wie gesehen und Probe gefahren
Das Bestandsgebäude hatte bereits bei der Übernahme im Jahr 2007 ein unattraktives Erscheinungsbild. Im Urzustand der neuen Kempf-Filialhalle in Schonach gehörten z. B. zahlreiche Undichtigkeiten. Sie zeigten sich etwa in Form unschöner Wasserspuren an den Holzdecken des Dachgeschosses oder als Wasserränder auf verschiedenen Fußböden. Um die Undichtigkeiten dauerhaft und effektiv zu eliminieren und das Gebäude an die neuen Betriebsstrukturen anzupassen, war eine grundlegende Sanierung unausweichlich. Ziele der Sanierung waren folglich:
Frisch ans Werk
Der gesamte Umbau erfolgte während des laufenden Geschäftsbetriebs. Die lange Liste zuvor genau analysierter Sanierungsmaßnahmen liest sich noch heute wie ein Abenteuerroman: Beispielsweise mussten alle Sandwichelemente an Fassade und Dach entfernt und die Unterkonstruktionen optimiert bzw. von Grund auf neu aufgebaut werden. Zur Sanierung gehörte unter anderem eine neue Doppelstehfalzdacheindeckung aus vorbewittertem Titanzink der Marke Quartz-Zinc von VMZinc. Das Material zeichnet sich durch seine mattgraue Oberfläche aus, die der natürlichen Patina von walzblankem Zink sehr nahe kommt und sich im Verlauf der Zeit nur noch sehr wenig verändert. Der neue Dachaufbau einschließlich neuer Oberlichtkonstruktion erfolgte in klassischer Holzbauweise. Zur Auflage der teilweise sehr langen Doppelstehfalzscharen wurde eine solide Vollholzschalung befestigt. Um eine moderne und geradlinige Architektur zu erreichen, wurden die Dachvorsprünge des Gebäudes komplett zurückgebaut und an den Traufen integrierte 2-mm-Kastenrinnen aus Aluminium montiert. Alle Stutzen, Nähte und Rinnenböden der Einbaurinne wurden im WIG-Schweißverfahren ausgeführt. In Zuge der Sanierung wurde das Dach mit direkt auf den Stehfalzen aufgeklemmten Photovoltaikmodulen ausgestattet. Eine weitere Sanierungsmaßnahme betraf die Abdichtungen kleinerer Flachdachbereiche des Gebäudes.
Fassade als Visitenkarte
Um den Leistungsbereich Metallfassadenbau angemessen zu repräsentieren, lag das Hauptaugenmerk der Sanierung auf dem Fassadendesign. Realisiert wurde eine Kombination teilweise in Klebetechnik befestigter Verbundplatten und vorgehängter, hinterlüfteter Metallfassaden-Paneele. Nachdem die Materialwahl getroffen war, wurden einige Musterflächen moniert. Die Idee, VMZinc-Steckfalzpaneele in den Oberflächen Anthra- und Quartz-Zinc im wilden Verband zu kombinieren und schräge Querfugen anzuordnen, wurde wieder verworfen. Stattdessen entschieden sich die Fachleute dafür, die Paneele im wilden Verbund mit senkrechten Querfugen zu versehen. Als Nächstes wurden Fertigungs- und Montagepläne angefertigt und Steckfalzpaneele in den Breiten 150, 200 und 300 mm hergestellt. Eine exakte Nummerierung der entsprechenden Montagepositionen durfte dabei ebenso wenig fehlen wie die Planung der aus Z-Profilen bestehenden Unterkonstruktion. Die Produktion und Montage von Fensterzargen sowie Tür-, Tor- und Anschlussprofilen aus Titanzink vervollständigte die repräsentativen Klempnerarbeiten.
Blick nach innen
Natürlich wurde das Gebäude auch hinsichtlich der Energieversorgung und der damit zusammenhängenden Installation auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung gehörte ebenso zum Sanierungskonzept wie die Installation moderner Heizungs- und Sanitäranlagen. Weitere Highlights der Innenraumsanierung sind die neue Bodenbeschichtung im Lager und in der Werkstatt. Zum Einsatz kam dabei das extrem strapazierfähige Enke-Beschichtungssystem Betoncoat. Das attraktive Treppenhaus wurde entlang einer Seitenwand mit selbst hergestellten Fassadenelementen aus hochglanzpolierten Edelstahlrauten bekleidet.
Mein lieber Schwan
Die Verwandlung ist nicht nur optisch geglückt. Heute, vier Jahre nach der Sanierung, hat sich das Umbaukonzept mehr als bewährt. Der Energieverbrauch ist angemessen. Die Optik zeitlos, modern und ansprechend. Das Firmengebäude überaus repräsentativ. Seit der Übernahme des Fachbetriebs Schachtmann mit damals zwei produktiven Mitarbeitern und einem Meister beschäftigt Kempf am Standort Schonach inzwischen 20 produktive Fachkräfte und zehn Mitarbeiter im Büro. „Die Belegschaft fühlt sich hier ausgesprochen wohl“, weiß Sebastian Kempf zu berichten. Kein Wunder, denn vom hässlichen Entlein ist weit und breit nichts mehr zu sehen, oder anders formuliert: Das Auge isst mit und ein attraktives Arbeitsumfeld ist zugleich auch ein Garant für ein produktives Miteinander. Genau das zeichnet den Fachbetrieb Kempf und seine Kempfer aus, die täglich dafür antreten, Kunden mit einem bleibenden Wow-Effekt von ihrem Leistungsspektrum zu überzeugen.