Das Schweifen ist ein Umformprozess. Er dient zum Strecken und Verlängern eines Metalls und zum Herstellen von Borden. Schweifen kann man mit der Hilfe von Handwerkzeugen oder mit der Sickenmaschine. Dabei wird das Material fester, härter und dünner. Unsachgemäßes Vorgehen kann zu Rissen oder Verwerfungen im Material führen. Diesen Problemen kann man durch Verzinnen oder Erwärmung des Materials vorbeugen. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sollte in jedem Fall auf die richtige Schlagtechnik bzw. Maschineneinstellung geachtet werden.
Das Schweifen von Hand
Benötigte Werkzeuge sind: Schweifhammer, Schweifstock, Richtplatte oder Rohrstange. Der eigentliche Schweifvorgang funktioniert folgendermaßen:
1. Man beginnt mit gleichmäßigen Hammerschlägen. Dabei sollte der Schweifhammer nur den äußeren Rand des Materials treffen. Die Finne muss zum Mittelpunkt gerichtet sein.
2. Das Strecken erfolgt mit gezielten gleichmäßigen Schlägen in mehreren Durchgängen. Dabei sollte das Werkstück immer auf einer harten Unterlage aufliegen.
3. Mit der Hilfe eines Schlichthammers sollte das Werkstück zusätzlich geschlichtet werden. Das sorgt für eine glattere Optik.
Wie funktioniert das?
Durch die Hammerschläge wird das Material an der Stelle gestreckt. Dabei kippt man den Hammer so, dass das Material außen mehr gestreckt wird als innen.
Das Schweifen mit Maschinen
Bei besonderen Blechdicken oder großen Mengen lohnt sich der Einsatz von Maschinen. Hierfür eignen sich im Klempnerhandwerk besonders Sickenmaschinen. Geschweift wird mit speziellen Schweifwalzen. Diese werden auf den gegenläufigen Wellen festgesteckt. Mit dem Anschlag kann man die Randbreite einstellen. Der Schweifrand entsteht, indem man das Werkstück beim Drehen langsam anhebt. Für besonders starke Bleche kann auch ein Kraftformer verwendet werden.
Wo wird das Schweifen angewendet?
Schweifränder werden häufig in der Dach-, Lüftungs- und Fassadentechnik verwendet. Zum Beispiel bei Rohrstutzen für Rinnen. Aber auch bei rund geformten Scharen in der Stehfalztechnik wird damit gearbeitet. Wir bedanken uns herzlich beim Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museum für die Bereitstellung des Bildmaterials.