In regelmäßigen Abständen tagen die Mitglieder des BAUMETALL-Treffs im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt. Das diesjährige Herbsttreffen stand unter dem Motto „BAUMETALL-Treff intensiv“ – die Teilnehmer beschäftigten sich mit den Geschäftsfeldern Designbleche und Designbodenbeläge. Dazu referierten Aluminium-Profi Grischa Lier (Prefa) und Bautenschutzspezialist Klaus Stern (Enke). Um es vorwegzunehmen: Die ausgewählten Themen ergänzen sich hervorragend, denn sowohl der Einsatz strukturierter Aluminiumbleche als auch die Möglichkeit, attraktive Bodenbeläge anzubieten, eröffnen neue Geschäftsfelder für Klempnerfachbetriebe. Es kam also, wie es kommen musste: Der Materialvorstellung folgte eine konstruktive und überaus lebhafte Diskussion. Interessant: Die Fachleute beschäftigten sich nicht nur mit neuen, für Klempner ungewöhnlichen Bereichen, sondern auch mit längst bekannten und inzwischen in Vergessenheit geratenen Themen.
Aluminium-Design
Design steht für bewusstes Gestalten. Mit dieser Definition begann Grischa Lier seine Ausführungen und stellte zahlreiche Aluminiumtafeln aus der neuen Prefa-Design-Kollektion vor. Ergänzend zu den seit geraumer Zeit bei Prefa erhältlichen, stuccodesinierten Aluminiumbändern und Dachplatten stehen innovativen Anwendern inzwischen 24 unterschiedliche Designs zur Verfügung. Neben der klassischen Hammerschlag-Struktur vertreiben die Aluminiumprofis mittlerweile Aluminiumtafeln mit rauten-, wellen-, oder linienförmiger Oberfläche. Die Tafeln sind maximal 1,5mm stark und durch ihre Struktur außerordentlich steif. Eingesetzt werden sie beispielsweise im Fahrstuhl- und Wohnwagenbau, an Kassentischen und Tresen, für Leuchtenreflektoren oder zur Herstellung unterschiedlichster Gehäuse. Doch auch Klempnerfachbetriebe profitieren von unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Sie verwenden die Designbleche zum Beispiel an Fassaden, Balkongeländern, Türbekleidungen, Werbeschildern oder im Messe- und Innenausbau. Außerdem werden die Produkte im privaten Bereich, etwa im Bad, der Küche oder zur Verzierung von Möbeln eingesetzt. Darüber hinaus können die Aluminiumtafeln auf Böden, Wänden oder sogar Treppenstufen angebracht werden. Übrigens: Inzwischen können auch farbbeschichtete Aluminiumtafeln von Prefa strukturiert werden.
Nachdem Grischa Lier darauf aufmerksam gemacht hatte, dass diverse Strukturbleche in Baumärkten zu stark überhöhten Preisen angeboten würden, berichteten die Tagungsteilnehmer von ihren Erfahrungen. Beispielsweise überziehen sie Fliesen und Sockelleisten mit Metall oder sie bekleiden komplette Fassaden mit strukturierten Großrauten. Mirko Siegler berichtete von einem besonders attraktiven Geschäft, das er als Partnermodell mit einem experimentierfreudigen Landschaftsgestalter betreibt. Gewerkübergreifend setzt dieser immer wieder auf hochwertige Designelemente aus Metall – auch solche aus geprägtem Aluminium. Mirko Siegler verfolgt generell die Taktik, Bauherren und Architekten besondere Materialien anzubieten. Erfahrungsgemäß schätzen diese das Ausgefallene, wodurch sich sein Fachbetrieb von der breiten Masse absetzen könne...
Enke „Hilite floors“
Welche Möglichkeiten eröffnet ein hochwertiges Nischenprodukt im Bodenbeschichtungsbereich für Klempnerfachbetriebe? Schafft es eventuell neue Anwendungsmöglichkeiten, vielleicht auch bei schlechter Witterung oder im Winter? Klempner, die Enke-Produkte verarbeiten, haben jetzt die Möglichkeit, neue Produkte anzubieten. Dabei handelt es sich um ein absolutes Novum – Schulungen inklusive. Klaus Stern vom Enke-Werk brachte es vor den gespannt zuhörenden BAUMETALL-Treff-Teilnehmern mit einem Satz auf den Punkt: „Unter jedem Dach ist auch eine Wand und ein Fußboden! Doch warum sollte ein Klempnerfachbetrieb unseren Bodenbelag Hilite floor verarbeiten?“ „Weil er‘s kann“, antwortete Mirko Siegler. Und weil zusätzliche Arbeitsbereiche erschlossen werden können. Über diese Tatsache waren sich die Tagungsteilnehmer einig, denn bekannterweise ist es dank exklusiver Produkte möglich, sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Und das erst recht, wenn die neuen Produkte ähnlich verarbeitet werden wie bereits erfolgreich eingesetzte Materialien. Für die Tagungsteilnehmer stand fest: Für Klempnerfachbetriebe, die sich ohnehin mit hochwertigen Klempnerarbeiten für anspruchsvolle Kunden beschäftigen, bieten die exklusiven Hilite floors neue Betätigungsfelder im hochpreisigen Segment. Umfassende Schulungen sind dafür jedoch die Grundvoraussetzung.
Klempner – die Spezialisten für Bau-Design
Fachkompetenz und Kreativität öffnen, gepaart mit einer Fülle neuartiger Metalle und Materialien, bislang ungeahnte Perspektiven. Mit der Kombination verschiedener Metalle, Verbindungs- und Verarbeitungstechniken sowie unterschiedlicher Materialien können Klempner ihr Portfolio erheblich erweitern. Wichtig ist dabei, dass sie ihre Kunden über die neuen Produkte und ihre Einsatzmöglichkeiten informieren. Für die Mitglieder des BAUMETALL-Treffs ist klar: Klempner sind uneingeschränkte Spezialisten für Gebäudehüllen aus Metall. Dank neuer Produkte ist es heute auch möglich, in neue Betätigungsbereiche vorzustoßen. Im Rahmen der Schulungen können sie unter sachkundiger Führung die Verarbeitung innovativer Produkte perfektionieren. Dann können Beschäftigungsfelder wie Innenausbau, Ladenbau oder Messestandgestaltung für kreative Handwerker lukrative Märkte von morgen sein.
INFO
Der BAUMETALL-Treff tagt in regelmäßigen Abständen im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt.