Bereits in BAUMETALL-Ausgabe 2/2011 informierte Spenglermeister Max Keim aus Ortenburg über ein auf den Snap-Falz abgestimmtes Befestigungssystem für Schneefang-, Solar- oder Photovoltaikanlagen. Ein spezieller Schiebehaft aus Edelstahl garantiert dabei die Ausdehnung des Snap-Falz-Daches und ermöglicht sogar die nachträgliche Dachflächennutzung. Was geschieht jedoch, wenn auf herkömmlichen Stehfalzbedachungen ungeeignete Klemmverbinder zum Einsatz kommen? Im vorliegenden Fall hatte die unsachgemäße Montage einer großflächigen Photovoltaikanlage verheerende Folgen. Nicht nur, dass vor Beginn der Dachflächensanierung die gesamte Solaranlage demontiert werden musste, sondern auch, dass während der Sanierungsdauer kein Strom geerntet werden konnte, war dramatisch. Was war geschehen?
Ungeeignete Klemmhalter
Die Photovoltaikanlage war auf der gesamten Stehfalzfläche mit ungeeigneten Klemmhaltern befestigt worden. Zu lange Anpressschenkel der Klemmverbinder ragten dabei bis auf die Wasserlaufebene der Dachfläche. Dort bauten sie im Bereich der Schiebehafte einen extremen Klemmdruck auf und behinderten in der Folge die Längenausdehnung der Scharen. Erschwerend kam hinzu, dass die ohnehin untauglichen Klemmen durch die Querdehnung der daran befestigten Montageprofile einem hohen Kippmoment ausgesetzt waren. Die so entstandene, ständige Kippbewegung erzeugte im Laufe der Zeit Risse und Scheuerschäden an den entsprechenden Stehfalzbereichen – Dehnungsschäden, Wassereinbruch und beginnende Korrosion waren die Folge.
Nach umfangreichen Reparaturarbeiten an der Dachfläche konnte die Photovoltaikanlage dank der Montage gleitfähiger Schneefangrohre und entsprechender System-Klemmhalter wieder montiert werden. Im Gegensatz zu den zuvor eingesetzten Montageprofilen ermöglichen jetzt Schneefangrohre eine optimale Querdehnung. Durch die mittig in der Schar angebrachten Befestigungspunkte der im Winkel von 90° zu den Schneefangrohren verlaufenden Modul-Montageprofile verteilt sich die Kraft auf jeweils zwei Falze. Entsprechend viele Hafte sorgen für eine ausreichende Sturmsicherheit. Die in sich gleitfähige Konstruktion ist somit nicht nur sehr stabil, sondern zudem verwindungssteif.
Fazit
Selbst die funktionierende und fachtechnisch korrekt ausgeführte Quernaht des Metalldaches konnte die durch ungeeignete Klemmverbinder entstandenen Schäden nicht verhindern. In der Folge kam es zu Aufwölbungen am Querfalz sowie im weiteren Scharverlauf. Außerdem erzeugte die starre Montagekonstruktion der Photovoltaikanlage mit teilweise zu langen Befestigungsprofilen eine beachtliche und parallel zur Traufe auftretende Querbewegung. Dadurch bewegten sich die Falze besonders an den Klemmverbindern bis zur Materialermüdung und Rissbildung.
Autor
Max Keim
ist Inhaber des gleichnamigen Fachbetriebes im bayerischen Ortenburg