„Ein großer Vorteil der SPB ist die Up-And-Down-Biegewange in Verbindung mit dem Anschlagtisch mit Freiraum. So kann ein Mann die Maschine von hinten bedienen und braucht auch bei großen Blechen keine Hilfe, da das Blech für Gegenkantungen nicht gewendet werden muss“, so Rudolf Brunner. „650 Millimeter Hub und 300 Millimeter hohe Werkzeugsegmente geben viel Freiraum, beispielsweise bei der Herstellung von Kassetten.“ Was der Spenglermeister ebenfalls besonders schätzt, ist die drehbare Oberwange, durch die im Handumdrehen zwischen den segmentierten Geißfußwerkzeugen und der Spenglerschiene gewechselt werden kann.
Als langjähriger Kunde des Handelshauses Kaufmann Ulm Spenglereibedarf GmbH hat die Spenglerei Brunner schon mehrere Maschinen der Schröder Group angeschafft. So zum Beispiel die an allen Wangen segmentierte Handabkantbank ASK 3 oder die Tafelschere PDC, die besonders wegen ihres drei Meter langen Anschlags mit Digitalanzeige geschätzt wird. Nachdem man bereits einmal gute Erfahrung mit einer Schwenkbiegemaschine von Schröder gemacht hatte, ging Rudolf Brunner im Jahr 2020 dann in die Vollen: Seither arbeitet das siebenköpfige Team mit der industriellen Schwenkbiegemaschine SPB Evolution UD. Auf dieser Maschine werden neben den Teilen für eigene Renovierungs- und Neubauprojekte auch Produkte für andere Firmen gefertigt. Etwa 20 Prozent des Geschäfts machen Serienaufträge wie Aluminiumprofile zum Beispiel für Fenster und Rollladenbauer aus.
Dass die Firma Schröder gerade eine ihre Standardmaschine neu aufgelegt hatte, war ein Glücksfall, als sich Brunner 2023 entschloss, eine weitere, etwas einfacherer Schwenkbiegemaschine anzuschaffen. „Ich wollte eine Maschine, auf die wir die Programme der SPB übertragen können, auf der wir Standardprofile einfach abändern können und an der keiner neu eingelernt werden muss“, zählt Brunner einige seiner Anforderungen auf. „Außerdem wollten wie auch bei der neuen Maschine nicht auf die Vorteile einer drehbaren Oberwange verzichten.“
Präzise Biegearbeit
Die neue Power Bend Multi (PBM) erwies sich als genau die richtige Schwenkbiegemaschine für Blechstärken bis 2,5 mm. Die Schröder Group löste damit die MPB ab, die seit rund 20 Jahren die schnelle präzise Serienfertigung in Spenglerbetrieben ermöglicht. Der Maschinebauer hatte hier nicht nur einige Verbesserung und Erweiterungen wie die Zentralbombierung vorgenommen, sondern auch das konische Biegen eingeführt. Dank des zweiachsigen Hinteranschlags können perfekt ineinander steckbare Profile schnell, einfach und mit einer Präzision im Zehntelmillimeterbereich hergestellt werden. Attika- oder Mauerabdeckungen, Dachrandabschlüsse, Ortgangbleche sowie Verkleidungen, die ein Gefälle aufweisen, sind Beispiele für Anwendungen, in denen Kanten gefragt sind, die nicht parallel verlaufen. „Vorher mussten wir Bleche anschneiden, während wir jetzt mit dem konischen Biegen längere Profile sehr einfach aus mehren, ineinanderpassenden Stücken zusammensetzen – die eingesparte Zeit summiert sich“, berichtet Brunner.
Zusätzliche Flexibilität
Viele der Standardteile wie Einlaufbleche, Kaminbleche, aber auch Fassadenteile und deren Unterkonstruktionen, werden auf der PBM gefertigt. Eine zweite Schwenkbiegemaschine zur Verfügung zu haben, erhöhte natürlich die Flexibilität in der Werkstatt, doch auch der Umstand, Maschinen zweier Leistungsklassen zu haben, erwies sich diesbezüglich als Vorteil. „Die 300 mm hohen Werkzeug der SPB sind sehr nützlich, aber auch sehr schwer. Die 140 mm hohen Segmente der PBM wiegen statt 16 nur fünf Kilogramm und dank der Hydraulikklemmung sind Werkzeugwechsel hier schnell erledigt“, so Brunner weiter. Viele Werkstücke sind sehr individuell, wie etwa Edelstahlkaminabdeckungen, und nicht möglich ohne Segmente. Was überdies an der PBM sehr geschätzt wird, sind die Freiräume nach hinten und an der Biegeschiene – letztere eignet sich für kleine Gegenkantungen.
In der Spenglerei Brunner kennt man die jeweiligen Vorteile der beiden Schwenkbiegemaschinen und weiß, was man lieber auf welcher abkantet. Dank der bekannten und leicht zu bedienenden Steuerung, für die die Schröder Group übrigens eine eigene Softwareentwicklungsabteilung hat, ist aber auch der Wechsel auf die andere Maschine nie ein Problem.
„Wir arbeiten sowohl mit Kaufmann als auch mit Schröder sehr gut zusammen“, lobt Brunner. Wie gut das Verhältnis ist, sieht man daran, dass die Spenglerei Brunner für die Schröder Group ein Referenzkunde ist. So war der Maschinenbauer erst kürzlich mit einer 14-köpfigen Gruppe eines Händlers mit potenziellen Kunden aus den USA bei Brunner zu Besuch.