Bereits im Mai 2007 trafen sich 72 Spenglermeisterinnen und Spenglermeister zur 44. Generalversammlung des Vereins diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) in Montreux. Vorstandsmitglied und Lokalgastgeber Bernhard Schnider führte die Gäste durch das Programm und der neue Präsident Christoph Aeberhard begrüßte die Teilnehmer aus der Region in fast akzentfreiem französisch.
In einem Jahresrückblick präsentierte der Verein seinen Einfluss im Bildungs-bereich, wo er mit Vertretern der neuen Bildungsverordnung die Inhalte der dreijährigen Spenglerlehre neu definierte. Aber auch bei der neu geschaffenen Attestausbildung, welche die bisherige Anlehre ersetzt, setzte sich der VDSS für eine solide Handwerksausbildung ein. Die Attestausbildung ist eine neue, zweijährige Grundausbildung für handwerklich begabte Jugendliche, die nicht in der Lage sind, die dreijährige Ausbildung zu absolvieren.
Ein besonderer Höhepunkt war die Vorstellung des VDSS-Zehnder-Preises. Alex Zehnder, Gründungsmitglied, ehemaliger Präsident und Spenglermeister aus Berufung, unterstützt zukünftig gemeinsam mit seiner Frau Jeannette das Spenglerhandwerk. Dazu rief er den VDSS-Zehnder-Preis ins Leben. Dieser Preis honoriert den Sieger der goldenen Spenglerarbeit 2008 sowie künftiger Wettbewerbe mit 10 000 Schweizer Franken.
VDSS Aktiv
Der seit 1963 bestehende rund 500 Mitglieder zählende VDSS blickt außerdem auf eine Vielzahl von Vereinsaktivitäten zurück. Dazu gehören unter anderem die VDSS-Sommerausflüge. So wurde am Bergrestaurant Niesen Kulm die goldene Spenglerarbeit von 2005 (siehe auch BAUMETALL 5/2005, Seite 36ff.) besichtigt. Im August 2007 führten Karl-Heinz Langer von KME, Thomas Hänseroth von Rheinzink sowie BAUMETALL-Treff-Teilnehmer Matthias Weber die Kollegen aus der Schweiz durch Berlin. Gemeinsam bewunderten sie Klempnerschönheiten, die es in der Bundeshauptstadt reichlich zu sehen gibt. Und selbstverständlich stand auch schon mehrfach der Besuch des Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museums in Karlstadt auf der Tagesordnung.
Info
Die Goldene Spenglerarbeit und der neue VDSS-Zehnder-Preis
Seit 1998 werden im Dreijahres-Rhythmus ansprechende und einzigartige Spenglerarbeiten im Rahmen der „goldenen Spenglerarbeit“ von einer Jury bewertet und das Siegerobjekt mit einer gravierten Platte versehen. Dieser über die Landesgrenzen hinaus bekannte Wettbewerb wird auch für 2007/2008 wieder ausgelobt. Dabei werden handwerklich oder industriell-handwerklich ausgezeichnete Spenglerarbeiten, Dachdeckungen, Fassadenbekleidungen und Entwässerungen aus Kupfer, Titanzink, Aluminium oder nicht rostendem Stahl prämiert. Das Siegerobjekt und herausragende Arbeiten werden der Tages- und Fachpresse vorgestellt, wodurch der Bekanntheitsgrad hochwertiger Spenglerleistungen gefördert wird.
Erstmals wird die „goldene Spenglerarbeit“ zusammen mit dem VDSS-Zehnder-Preis vergeben, der mit 10 000 Franken dotiert ist. Im Rahmen dieses Preises besitzt die Jury die Freiheit, außer dem Hauptpreis, weitere Spitzenleistungen mit Preisen zwischen 1000 und 3000 Franken zu honorieren. Darüber hinaus werden auch Spenglerlehrlinge, die eine Medaille an der jährlichen schweizer Meisterschaft oder an der Weltmeisterschaft erreichen, künftig mit einem VDSS-Zehnder-Preis belohnt.
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder des VDSS, die ihre Unterlagen vollständig und bis spätestens 30. September 2007 einreichen. Die Prämierung findet anlässlich der Generalversammlung 2008 statt.