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Schneefang ist wichtig

Mitte Januar kämpften Hausbesitzer und Helfer mit Schaufeln gegen die Katastrophe. Schneemassen drohten unkontrolliert von den Dächern zu rutschen und ganze Eindeckungen unter ihrer Last zu zerstören. In weiten Teilen Süddeutschlands und Österreichs sorgten die extremen Niederschläge für Rettungseinsätze und Straßensperrungen. Dieser Winter hätte kaum besser vor Augen führen können, welche Funktion Schneefangeinrichtungen übernehmen.

Korrosionsbeständige Werkstoffe

Durch ihre glatten Oberflächen bieten Metalldächer dem auftreffenden Schnee weniger Halt als andere Eindeckungen. Schneefangsysteme schützen daher nicht nur vor abgehenden Lawinen an der Traufe, sondern verteilen auch die Last gleichmäßig auf einer Dachfläche. Gut beraten sind Verarbeiter mit Fangeinrichtungen, die nach den Fachregeln des Klempnerhandwerks hergestellt werden. Seit 57 Jahren erfüllen die Systeme von Kling Dach zuverlässig ihre Aufgabe. Ebenso etabliert sind die Fangeinrichtungen der Marke SM Systeme. Einen guten Schutz bieten auch die Produkte von Rees. Als Werkstoffe kommen vor allem Aluminium, Kupfer und Edelstahl infrage, um einen rostfreien Halt für Jahrzehnte zu gewährleisten. Die Montage, die nach den Klempnerfachregeln erfolgen muss, ähnelt einem Baukastenprinzip. Die 2 bis 3 mm starken Fangrohre mit einem Durchmesser von 32 bis 33 mm bilden die eigentliche Barriere gegen den Schnee. Diese Rohre, die in der Länge zwischen 2,5 m und 6 m variieren können, werden von Laschen oder Klemmen gehalten. Wetterfeste Schrauben wiederum fixieren diese Laschen auf den Falzen, ohne dass die Schrauben die Eindeckung durchdringen. Noch besser schützen Doppelrohrsysteme, die mit Aufstockelementen oder Doppelklemmen auf den Falzen befestigt werden.

Normgerecht dimensioniert

Die Belastbarkeit eines Systems insgesamt sinkt, wenn einzelne Klemmen fehlen. Es lohnt sich also absolut nicht, Klemmen an einem Stehfalz „einzusparen“. Rundkopfprofile auf industriell profilierten Dächern, wie von Zambelli, Bemo oder Kalzip, erfordern spezielle Rundkopfklemmen. Auf Trapezprofil- und Leistendächern dagegen werden gesonderte Halterungen mit (selbstbohrenden) Schrauben in den Profilen verankert. Auch hier gilt: Pro Hochsicke sollte eine Halterung montiert werden. Schneestopper zwischen den Falzen oder in den Sicken der Trapez-dächer halten die weiße Pracht zurück, bevor diese ins Rutschen gerät. Die Einrichtung eines Schneefangs beginnt bereits vor der Montage mit einem Blick ins Gesetz. In welchen Regionen Fangeinrichtungen Pflicht sind, richtet sich nach der geografischen Lage. In Bayern und Baden-Württemberg wird die Montage durch die Landesbauordnung geregelt. Die Bemessung und Dimensionierung muss konform zur Norm DIN EN 1991-1-3 in der Fassung vom Dezember 2010 erfolgen (ÖNORM EN 1991-1-3). Zu berücksichtigen ist neben der Dachform und -neigung auch die Schneelastzone, in der ein Gebäude steht. Mit zunehmender Höhe über dem Meer steigt nämlich das Schneefallrisiko. Auf Dächern, die an den öffentlichen Raum grenzen, ist ab 45° Neigungswinkel ein System vorgeschrieben. Auf den Punkt gebracht bereitet der Winter mit der passenden Sicherheit mehr Vergnügen.

Drei Marken in der Übersicht

Kling Dach aus Oberstdorf meldete seine Schneefanglasche schon 1962 als Gebrauchsmuster an. Vorrichtungen an lawinengefährdeten Berghängen standen dabei Pate. Die Schneefanglaschen und Einfachrohre für Steh- und Winkelfalzdächer bestehen entweder aus Kupfer, Aluminium oder Edelstahl der Güte 1.4301. Eine Herstellung nach Klempnerfachregeln garantiert die Qualität. Doppelrohrsysteme lassen sich mit speziellen Laschen oder Aufstockelementen ausführen. Für Kehl- und Gratfalze gibt es extra Kehllaschen. In der Regel gilt: Eine Lasche pro Falz, wobei man das Achsmaß 80 cm nicht überschreiten darf (bei Trapezdächern 60 cm zwischen den Halterungen). Jede Lasche trägt eine Last von 120 kg ab. Kling Dach empfiehlt, die erste Reihe an der Traufe zu montieren und alle übrigen Reihen über die Dachfläche zu verteilen. Montagetipp: Die Schrauben der Laschen nicht fester ziehen als bis zum Drehmoment von 55 Nm, um die thermische Längenausdehnung der Bahnen zu gewährleisten.

www.kling-dach.de/produkte/schneefangsysteme

Rees, der Spezialist rund ums Metalldach, bietet Schneefangsysteme für alle gängigen Metalldeckungen an. Die Systeme für Stehfalzdächer werden mittels Einfach- oder Doppelrohrklemmen auf den Falzen befestigt. Zur nachträglichen Montage dienen Aufstockelemente. Als Werkstoffe stehen Kupfer, Aluminium und Edelstahl zur Wahl. Winkelfalzklemmen aus Aluminium sind für Winkelstehfalzdächer vorgesehen. Für Rundkopfprofile gibt es Spezialklemmen. Auf Trapez-, Sandwich- und Leistendächern sind sogar Halterungen mit Dreifachrohrsystemen ausführbar. Alle Fangeinrichtungen lassen sich mit Zubehör ergänzen, darunter Eishalter, Schneestopper und Kunststoffkappen zum Abdecken. Der Hersteller aus Oberstdorf bietet spezielle Klemmen und Rohre der Marke Zambelli für Rib-Roof-Dächer an. Alle Komponenten entsprechen den Klempnerfachregeln. Als Service erstellt Rees Schneefangberechnungen.

www.rees-oberstdorf.de

SM Systeme, der Hersteller aus Ludwigsburg, fertigt seine Schneefangeinrichtungen aus Aluminium, Kupfer und Edelstahl. Die patentierten Klemmfäuste mit vormontierten Edelstahlschrauben von SM Systeme eignen sich für alle Stehfalzdächer. Die Klemmfäuste für einfache, 2 mm starke Schneefangrohre mit dem Durchmesser von 33 mm werden auf den Falzen befestigt. Die Klemmfäuste mit der Patentfeder aus Aluminium sorgen für einen stabilen Halt von Doppelrohrsystemen. Zudem fertigt SM Systeme Eishalter aus 1,2 mm starkem Aluminium. Diese Halter sind auch aus Kupfer (1,0 mm) oder Edelstahl (0,8 mm) erhältlich.

www.sm-systeme.de

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