Flaschner gibt es nur im Großraum Stuttgart und Flaschnermeister auch. Unzählige von ihnen kommen aus der Stuttgarter Robert-Mayer-Schule und viele kennen die Stuttgarter Meistermacher sogar persönlich. Die Rede ist von den beiden Koryphäen Gert Brenner und Hans-Peter Rösch. Natürlich sind beide Herren nicht nur für die Ausbildung der Flaschner zuständig, sondern auch für die der Klempner. Und selbstverständlich bildet die renommierte Robert-Mayer-Schule inzwischen mehr Klempnermeister als Flaschnermeister aus …
Halt – Bevor es zu kompliziert wird: Haarspaltereien wie diese sind absolut unnötig, denn die ewigen Querelen um die Namensbezeichnung der Metall verarbeitenden Spitzenkräfte haben sich längst überholt. Inzwischen ist die Branche übereinstimmend der Meinung, dass regional unterschiedliche und tief verankerte Berufsbezeichnungen durchaus ihre Berechtigung haben. Und somit sind auch Gert Brenner und Hans-Peter Rösch darum bemüht, neben Flaschnern und Klempnern auch Spengler und Blechner auszubilden. Noch wichtiger ist den Stuttgarter Ausbildern, das Leistungsspektrum der Metallprofis öffentlich publik zu machen und das geht zum Beispiel so:
Der Kranich fliegt!
Bei frühlingshaften Temperaturen mitten im Dezember trafen sich zahlreiche „Fluglehrer“ in der Klempnerwerkstatt der RMS. An zwei kurz aufeinander folgenden Terminen erlernten ca. 30 Interessierte von RMS-Ausbilder Gert Brenner die hohe Kunst des Kranichfaltens. Unterstützt wurden sie dabei von Kupfer-Fachmann Berthold Zürn (Technischer Außendienstberater bei KME und Ansprechpartner für Tecu-Partner). Gert Brenner brachte den Teilnehmern innerhalb kurzer Zeit bei, wie der Origami-Kranich zunächst aus Papier und anschließend aus Metall gefaltet wird. Mit wenigen Werkzeugen, dafür aber umso mehr speziellen Kniffen und Griffen falteten die wissbegierigen Kranichbauer hochwertige Vögel. Beeindruckend ist vor allem die Qualität der Origami-Figuren, die letztendlich aufgrund der von Trumpf zur Verfügung gestellten Prägematritze, speziellen und besonders dünnen Metallplatten sowie dem handwerklichen Geschick der „Fluglehrer“ entsteht. Weitere Informationen zum Projekt „1000 Kraniche für Fukushima“ sind auf https://www.baumetall.de/ abrufbar. Dort stehen entsprechende Berichte aus zurückliegender Ausgabe 7/2011 sowie der BAUMETALL-Sonderausgabe zum Download bereit. Übrigens zeigen einige der frisch gebackenen Kranichbauer auf der Dach und Holz in Stuttgart, wie es funktioniert. Auf Seite 62 in vorliegender Ausgabe befinden sich weitere Informationen dazu, doch die RMS leistet noch mehr …
Josefsdach – achtfach gut bedacht
Um ein weiteres RMS-Projekt erfolgreich abzuschließen, bedarf es folgender Zutaten: Man nehme drei mattgrau farbbeschichtete 75-kg-Rollen Prefa-Falzonal-Aluminium, zwei mit Werkzeugen und baustellentauglichen Maschinen beladene Kleinbusse, einen mit angehenden Klempnermeistern besetzten Pkw und mache sich auf den Weg. Das Ziel: die rumänische Ortschaft Oradeas. Die Aufgabe: Ein echtes, aber baufälliges Schmuckstück soll durch Stuttgarter Meisterpower eine neue Metallbedachung erhalten. Der Zeitraum: die Sommerferien der aktuellen RMS-Klempnermeisterklasse. Sieben angehende Klempnermeister und ihr Ausbilder Hans-Peter Rösch nahmen die Herausforderung an. Unentgeltlich und für einen guten Zweck renovierten sie unterschiedliche Dachflächen und erledigten Metallarbeiten an verschiedenen Gebäuden. Wie sie dabei vorgingen und welche zum Teil ungewöhnlichen Aufgaben sie dabei zu lösen hatten, schildert das begleitende BAUMETALL-Online-Extra. Bereits in der Vergangenheit engagierten sich die Schüler der RMS an zahlreichen gemeinnützigen Projekten und wurden für ihren vorbildlichen Einsatz mit Preisen wie dem Beo ausgezeichnet – Respekt!
Online-Extra
1000 Kraniche für Fukushima
Im Internet stehen Faltvorlagen sowie zahlreiche Hintergrundinformationen und weitere Fotos über das ehrgeizige Projekt zum Download bereit
Achtfach gut bedacht
Außerdem ist der Reisebericht über das überaus vorbildliche RMS-Projekt der Renovierung maroder Dachflächen an gemeinnützigen Gebäuden in Rumänien ab sofort abrufbereit auf