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Titanzinkfassade erfüllt Hang zum Besonderen

Hangobjekt mit Rauten


Ein Haus am Hang steht als Synonym für die Verwendung von Metall als konstruktives und gestaltendes Element der Gegenwartsarchitektur. Bekleidet mit einer Rautendeckung aus blaugrau vorbewittertem Titanzink, findet das Gebäude bei Bauherren und Architekten großes Interesse und zeigt: Zunehmend werden die herausragenden Eigenschaften von Metall auch für anspruchsvolle Ein- und Mehrfamilienhäuser berücksichtigt. Der architektonische Wurf stammt von Froelich & Hsu Architekten ETH/BSA/SIA AG aus Zürich. Dass der Bauherr beruflich ­Inhaber des Einrichtungshauses für gehobenes und designorientiertes Wohnen „Zingg-Lamprecht“ ist, zeigt auf, wo der Wunsch nach einer besonderen Architektur seine Wurzel hat. Die wunderbare Umsetzung der Idee in eine ansprechende, langlebige Dachdeckung mit Rheinzink-Rauten, sicherte der Spenglerfachbetrieb Carl Meier Sohn aus Zürich.

Das Grundstück liegt an einem steilen Hang und ist von der im Südwesten gelegenen Quartierstrasse erschlossen. Durch die extreme Hanglage verfügt es über eine unverbaubare Aussicht ins Tal.

Situation und architektonischer Entwurf

Ein Panorama, das von einem körperhaften Dach umwickelt wird, ist das zentrale Thema des Hauses.

Für das Dach über dem eingeschossigen Grundriss wurde eine Eindeckungsart gesucht, die dem Volumen einen geschlossenen Eindruck verleiht. Das Dachdeckungsmaterial sollte nicht nur möglichst richtungsneutral strukturiert sein, es musste sich gleichermaßen für Wand, Dach und Leibungsbekleidungen eignen. Mit der vom Spenglerfachbetrieb Carl Meier Sohn vorgeschlagenen ­rautenförmigen Titanzink-Bekleidung, waren die Voraussetzungen in idealer Weise ­gegeben. Die gemeinsame Ent­wicklung der Details erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Architekt, Spenglerfachbetrieb und Hersteller. Besonderes Augenmerk wurde auf einen unmittelbaren Übergang zwischen Wand und Dach sowie eine entsprechend ­präzise Ausführung gelegt. Ein Spalt in der Untersichtsbekleidung erlaubt den Lufteintritt in das hinterlüftete Rautendach. Lamellenförmige Öffnungen im Firstbereich ermöglichen den Luftaustritt.

Die Fassaden- und Dachkonstruktion ist wärmegedämmt und belüftet, mit Lufteintritten an der Rinne und den Fassadenbekleidungen. Die Luftaustrittsöffnungen liegen am First des Pultdaches.

Konstruktive Details

Der Architekt legte von Anfang an großen Wert darauf, die Bekleidung flach und ohne vorstehende Falze zu detaillieren. Sie sollte fein wirken und ohne Vorsprünge wie ein Tuch aus Metall, das sich dem Untergrund anschmiegt, über die Kanten fließen. Im Vorfeld erarbeitete die Carl Meier Sohn ein Rautenmodell, das überzeugte und den Weg für die Rautendeckung ebnete. Die Querverbindungen am Hang sind naturgemäß wind- und regenexponiert. Ungleichschenklige Umschläge an den Rauten verhindern kapillarbedingte Wassereintritte. Die Strukturmatte sorgt mit einem zusätzlichen Luftfilm für schnelles Austrocknen eventuell entstehender Feuchtigkeit an der Dachdeckungsunterseite. Aufgrund des Architektenwunsches nach klarer Linienführung, sind die Rinnen hinter der Traufkante des Daches unsichtbar eingelegt. Die Dachanschlüsse zwischen Ortgang und Fassadenbekleidung sind gleitend und regendicht, aber ohne vorstehende Tropfkante ausgeführt. Die funktionsbedingte Firstentlüftung wurde gebäuderückseitig angebracht. Geschlitzte Titanzink-Profile unter der Abdeckung bestimmen dort das ordentliche Fassadenende und sorgen für eine klare Firstlinie.

Wie innen so außen

Im Inneren des Gebäudes wird der steile Hang durch die raumbildenden Treppen, die wie eine gewundene Kaskade durch das Haus führen, spielerisch überwunden. Der Zugang zum Gebäude erfolgt vom Garagenvorplatz durch einen unterirdischen Treppengang ins Untergeschoss, wo sich die Garderobe befindet. Der zweite Treppenlauf führt mit einer leichten Drehung nach links ins Erdgeschoss. Hier wird der fließende Wohn-/ Essbereich durch den Treppenkörper in weitläufige Zonen unterteilt. Im Obergeschoss werden die Schlaf- und Nebenräume zweckmässig direkt von der zentralen Halle erschlossen. Der Neubau in Dättlikon nutzt die Steilheit des Geländes für eine unkonventionelle räumliche Lösung und eine unübliche, moderne Dachbekleidung. Der untere Gebäudeteil aus Beton, die durchgehende Verglasung und die Bekleidung in Titanzink verschmelzen miteinander und bilden ein harmonisches Ganzes. Das Volumen und die äußere Gestaltung des Hauses verstärken dessen Verzahnung mit der Umgebung. Das Dach ist als markantes, körperhaftes Element ausgebildet, das sich über das Gebäude stülpt. Die feingliedrige Bekleidung aus grauen Titanzink-Rauten kontrastiert den Sichtbeton der Fassaden und erinnert entfernt an eine Schieferformation. Weil sich die Dachneigung dem Hangverlauf anpasst, entsteht der Eindruck, als sei das Haus selbst aus dem Terrain herausgewachsen.

Der Bau ist auch aus der Sicht der Ökologie und Nachhaltigkeit sehr gelungen und zeitgemäß. Die herausragende ökologische Bilanz von Rheinzink ist in der Produktdeklaration nach ISO Norm 14025 durch die Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Produkt AUB lückenlos dokumentiert.

* Bernard Trächsel ist dipl. Spenglermeister und Gebietsleiter für die Ost- und Westschweiz der Rheinzink (Schweiz) AG ** Froelich & Hsu Architekten, Zürich Bilder und Skizzen: Froelich & Hsu, Beat Bühler, Carl Meier Sohn

Bernard Trächsel* und Froelich & Hsu Architekten**

Bautafel

Bauherr:

Yves und Mariann von Ballmoos, Dättlikon, Schweiz

Architektur:

Froelich & Hsu Architekten ETH/BSA/SIA AG, Zürich

Spenglerfachbetrieb:

Carl Meier Sohn, Zürich

Inhaber: Roger Meier, Projektleiter:

Andreas Hofmann und Gian-Marco Guler, Vorarbeiter: Markus Meister

Dachaufbau

- Tragkonstruktion / Holzgebälk

- Dampfbremse

- Wärmedämmung / 200 mm Isofloc

- diffusionsoffenes Unterdach

- Konterlattungen und Hinterlüftung

- Offene Schalung, Fichte/Tanne, 27 mm - Strukturvlies

- Rheinzink-Rauten, vorbewittert pro, blaugrau

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