Prof. Max Schürer entdeckte 1957 eine Supernova in der Galaxie NGC 2841. Seither ist zumindest in Insiderkreisen bekannt, dass die technische Ausstattung der Schweizer Sternwarte Zimmerwald besonders gut zur Himmelsüberwachung geeignet ist. Und auch die internationale Spenglerszene kennt das kleine Observatorium bei Bern. Der Grund: Seit der Preisverleihung der „Goldenen Spenglerarbeit“ durch den Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) werden herausragende Spenglerarbeiten nicht nur in der Schweiz, sondern auch im benachbarten Ausland zur Kenntnis genommen. Berechtigterweise wurde die Aluminiumfassade der Sternwarte für den Wettbewerb nominiert. Ihre aus wabenförmigen Schindeln bestehende Hülle lässt jedoch nicht nur Spenglerherzen höher schlagen…
Die aus sechseckigen Aluminium-Schindeln gefertigte Falzonal-Bekleidung schützt den kubischen Anbau des Gebäudes auf elegante Art vor Witterungseinflüssen und trägt maßgeblich dazu bei, Temperaturschwankungen im Gebäudeinnern auf ein Minimum einzuschränken. Kenner staunen vor allem über die maßgefertigte Verdunklungsvorrichtung der Fensterflächen. Der Clou: In geschlossenem Zustand werden die ebenfalls mit Aluminium-Schindeln bekleideten Schiebeläden absolut passgenau positioniert. Dann erscheint die Gebäudehülle als durchgehende Haut. Bei der Ausbildung der Fensteranschlüsse wurden die handgefertigten Aluminium-Schindeln waagrecht auf die eigentlichen Edelstahl-Fensterbänken aufgeklebt. Speziell daran: Die geringe Neigung und die Gefahr von eindringendem Wasser führte zum Einbau einer verdeckt montierten Fensterbank mit angekanteter Entwässerungsrinne. Für diese und weitere Spitzenleistungen zeigt sich der Fachbetrieb Guggisberg Dachtechnik AG aus Wabern maßgeblich verantwortlich…
Präzisionsarbeit
In enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro WB-Architekten realisierte die Guggisberg Dachtechnik AG Planung und Umsetzung der Gebäudehülle. Beauftragt wurde die Erstellung des Flachdachs, der hinterlüfteten Aluminiumfassade mit integrierter Verdunklungsanlage sowie dazu erforderliche Zimmerarbeiten. Die Wabenstruktur der Fassade erstreckt sich über alle Gebäudeteile – weder an Ecken noch an Tür- oder Fensterdetails kommt es zu Unterbrechungen des Fassadenmusters. Apropos Muster: Bereits vor Baubeginn wurden verschiedene Schindeltypen sowie eine Probefläche bemustert. Ein ebenfalls beachtenswerter Detailpunkt ist der Anschluss der Wabenfassade an das Flachdach. Dort wurde die Fassadenentlüftung raffiniert in die zur Flachdachentwässerung angeordnete Einlegerinne integriert. Selbstredend entstand auch an diesem Anschluss keine strukturelle Unterbrechung.
Dauerhaftes Glanzlicht
Im Gegensatz zur Supernova, deren Aufleuchten durch eine Explosion das Ende eines Sterns bedeutet, wird die Fassade der Sternwarte Zimmerwald noch auf Jahrzehnte hinaus leuchten. Dem Fachbetrieb Guggisberg Dachtechnik AG aus Wabern in der Schweiz und seinem Team um den eidgenössischen diplomierten Spenglermeister Markus Zaugg gelang die perfekte Umsetzung einer einzigartigen Fassade, die durchaus als Glanzlicht bezeichnet werden darf. Die langlebige Fassade aus farbbeschichtetem Aluminium der Marke Falzonal repräsentiert nicht zuletzt dank professioneller Zusammenarbeit mit dem Architekten eine Einzigartigkeit, wie sie nur von Spenglern und in Form maßgeschneiderter Gebäudehüllen realisiert werden kann. Die mit kleinformatigen Aluminiumschindeln bekleidete Gebäudehülle erzeugt je nach Lichteinfall wechselnde optische Erscheinungen, verbunden mit einer absolut verblüffenden Strahlkraft.
BAUTAFEL
Bauherr: Amt für Grundstücke und Gebäude, Bern, CH
Architektur: WB-Architekten, Bern, CH
Fachbetrieb: Guggisberg Dachtechnik AG, Wabern, CH
Fassade: Sechseckige Schindeln aus 0,7-mm-Aluminium der Marke Novelis
Flachdachaufbau
1. Vollflächige Holzschalung, 27 mm
2. Hinterlüftung: Keilgezinkte Lattung Vertikal 30/80 mm
3. Dämmung: Mineralwolle 2-lagig 1 x 100 mm/1 x 120 mm
4. Unterkonstruktion: System Gasser Economica
5. Einlegerinne: Edelstahl auf Gefällebrett
6. Fassadenabschluss aus Edelstahl
7. Bituminöse Abdichtung auf Rippenstahlbeton
8. Trenn und Gleitlage
9 .Glasfaserverstärkter Ortbeton