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Fassadenbau als exklusives Metallkleid

Ein Bambushain aus Titanzink


Handwerkliche Kompetenz und moderne Fertigungstechnik ermöglichen immer wieder, die Ideen der Planer und Gestalter attraktiv in Szene zu setzen. Der im Schweizer Kanton Aargau ansässige Spenglerfachbetrieb Schoop + Co. AG aus Baden-Dättwil konnte diese These kürzlich eindrucksvoll beweisen. Eine Fassadenerneuerung und die damit verbundene Neugestaltung der straßenseitig liegenden Westfassaden von Werk- und Geschäftsbauten lieferten dazu den besten Anlass.

Kennzeichen des Schoop-Areals war seit jeher die in den sechziger Jahren erbaute Sheddach-Halle mit vorgesetztem Schornstein. Die Halle dient auch heute noch zur industriellen Fertigung. Mit der Fassaden-Neugestaltung bot sich dem vielseitigen Fachbetrieb die Gelegenheit, seine Kompetenz, Innovationskraft und Leistungsfähigkeit an prominenter Lage zu präsentieren. Der mit der Gestaltung und Planung beauftragte Architekt Erwin Werder aus Baden äußerte sich dazu wie folgt: „Die anerkannte Kompetenz und Leistungsfähigkeit der Schoop + Co. AG liegt in den Bereichen Dach, Wand, Metall, Profil und Gartenbau. Mir war es wichtig, dieses Leistungsspektrum an der neuen Fassade in einem einheitlichen Bild zu reflektieren.“

Innovationen zeigen

Das an der Fassade verarbeitete Titanzink kann den Geschäftsbereich Gartenbau nur in übertragenem Sinne darstellen. Daher findet sich die Schoop-Gartenbauabteilung als Bambushain in stilisierter Form auf der Fassade wieder. Die geschickte und professionelle Umsetzung dieser Gestaltungsidee durch die betriebseigene Spengler-Fachabteilung zeigt heute das außergewöhnliche Resultat.

Die Fassade ist als hinterlüftete Konstruktion konzipiert. Die Fassadenbekleidung besteht aus Titanzink, wobei an der Sheddach-Halle walzblankes und am Schornstein schiefergrau vorbewittertes, 1 mm starkes Rheinzinkmaterial verwendet wurde. Das Fassadenkonzept besteht aus einem, auf das Hallenmauerwerk aufmontierten und in seinen Zwischenräumen ausisolierten Holzlattenrost, gefolgt von einer Winddichtung und einer Holz-Vertikal-Lattung, die als Unterkonstruktion für eine Brettschalung dient. Auf diese Schalung wurde abschließend die Fassadenbekleidung montiert. Die Hinterlüftung erfolgt im Luftzwischenraum hinter der Brettschalung.

Fassaden-Bambus

Zur Einkleidung eines Fassadenabschnitts in Shedbreite wurden insgesamt 90 Titanzink-Bauteile in 35 verschiedenen Viereck-Formen verwendet. Jeder der 6 Shed-Abschnitte besitzt die gleiche Fassadenstruktur. Im Bereich der Fenster wurden die Fassadenelemente entsprechend gekürzt. Die Viereckform der Bauteile ist durch jeweils vier unterschiedliche Seitenlängen vorgegeben. Dabei messen die Kantenlängen der kurzen Seite 20 bis 60 cm, die längeren Seiten 40 bis 260 cm. Das Stanzen der Titanzink-Tafeln erfolgte mit einer auf CAD-Basis programmierbaren Stanzmaschine. Das erforderliche Abkanten zur Falzbildung geschah ebenfalls maschinell. Vertikal verlaufen doppelte Winkel-Stehfalze, die, ähnlich einer Leistendeckung, mit einem Überschub-Profil überdeckt sind. Die Montage erfolgte mittels Hosenhafte in der Montagerichtung von unten nach oben, wobei die quer gesetzten Nähte als Einhangfalz ausgebildet sind.

Vielseitige Strukturen

Der mit Rechtecktafeln belegte Schornstein bildet einen ruhigen Kontrast zur asymmetrischen Fassadeneinteilung der Hauptfassade. Dort sind die einzelnen Schare stumpf gestoßen und als Steckfalzprofile geformt. Die symmetrische Einteilung lässt den Schornstein wie eine Säule erscheinen und bietet zudem einen optimalen Hintergrund für die Platzierung der Leuchtreklame.

Insgesamt wurden zur Gestaltung der Fassade 450 m² walzblankes Titanzink der Marke Rheinzink benötigt. Für die Bekleidung des Schornsteins wurden 280 m² Rheinzink mit der Oberflächenqualität vorbewittert-pro verarbeitet. Handwerkliche Kompetenz und moderne Fertigungstechnik ermöglichten die exakte Umsetzung der Planungsidee.

Das 1955 als Bauspenglerei gegründe-te und 1985 mit einer Gartenbauabteilung ergänzte Unternehmen Schoop + Co. AG beschäftigt heute rund 120 Mitarbeiter und ist als regional führender Betrieb in den Bereichen Metallbearbeitung, Dach und Wand sowie Gartenbau tätig. Durch die außergewöhnliche Fassadengestaltung, die in ihrer Art an einen Bambushain erinnert, ist es gelungen, den Geschäftsbereich Gartenbau auf die Fassade zu übertragen.

* Der Autor ist Dipl.-Spenglermeister und Bereichsleiter der Schoop + Co. AG aus dem schweizerischen Baden-Dättwil.

Stefan Aerni*

Weitere Informationen

Bautafel

Bauherr:

Schoop + Co. AG, Baden-Dättwil

Architektur:

Erwin Werder, Baden

Spenglerfachbetrieb:

Schoop + Co. AG

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