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Fassade in Wabenkonstruktion

Fleißig wie die Bienen

Eine riesige Aluminiumfassade macht´s möglich. Shopping im Retro-Look mit Dimensionen, Geometrien und Designs, die ihres Gleichen suchen. Das neue Shopping Center Centrum Galerie beeindruckt mit einer Fassade aus bandeloxiertem Aluminium J73A von Novelis. Der holländische Investor Multi Development sieht in dem Bauvorhaben einen wesentlichen Aspekt zur innerstädtischen Entwicklung: „Ab September 2009 hat die Dresdner Innenstadt einen weiteren touristischen Magneten: Mit ihrer stadtbildprägenden, sehr modernen Architektur und dem gehobenen internationalen Handelsangebot wird die Centrum Galerie helfen, die Prager Straße zu einem der besten Einkaufsboulevards Deutschlands zu machen.““

Mit 120 Geschäften und Restaurants beherbergt die Centrum Galerie im Herzen Dresdens heute neben hochwertigem Einzelhandel eine vielseitige Gastronomie, diverse Dienstleistungs- und Freizeitangebote und sogar eine eigene Kindertagesstätte.

Starke Allianz

Entwickelt wurde das Konzept für das Mammutprojekt vom holländischen Architekturbüro T+T Design in Kooperation mit dem Dresdner Architekten Peter Kulka und dem Büro De Architekten Cie. Amsterdam. Dabei sah die Planung vor, die ursprüngliche wabenförmige Außenhaut des alten Centrum von 1978 als einmaliges Zeitzeugnis der Architektur jener Zeit auf jeden Fall zu erhalten. Weil jedoch die Integration der ursprünglichen charakteristischen Wabenfassade als Retro-Design zu aufwendig gewesen wäre, wurden 4500 Waben aus etwa 100 t des bandeloxierten Aluminium-Halbzeugs J73A von Novelis Deutschland GmbH neu produziert. Damit fiel die Entscheidung auf ein bewährtes Fassadenmaterial: Aluminium J73A ist UV-, korrosions- und witterungsbeständig und damit hervorragend geeignet für hohe Ansprüche und vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Architektur für Innen- und Außenanwendungen.

Für die Centrum Galerie wurden Aluminiumelemente mit einer Eloxalschicht von 20 μm in einer Dicke von 2 mm zu Waben, bestehend aus sechs Einzelteilen in Form von allseitig gekanteten Kassetten, gefertigt. Das signifikante Merkmal des Gebäudes – die plastische Gestaltung der Fassaden – wurde somit erhalten, die Gitterstruktur der rhomboiden Leichtbauelemente verleiht dem Kubus ebenfalls wieder sein markant-kristallines Gepräge.

Ostmoderne Formensprache

Kulkas Entwurf sieht die Verwendung der Aluminium-Fassadenelemente nicht als Zäsur sondern Kontinuität darin, dass „ostmoderne“ Formensprache nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt, sondern respektvoll-kreativ in eine neue Architektur integriert wird. Multi Development legte mit der Durchführung von zahlreichen umweltfreundlichen Maßnahmen sehr viel Wert auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt aus diesem Grund erhielt die Centrum Galerie mit dem Prädikat „Excellent“ den höchsten Zertifizierungsgrad des renommierten britischen Umweltzertifizierungssystems BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method). Die Centrum Galerie ist darüber hinaus für den deutsch-niederländischen Wirtschaftspreis nominiert.

INFO

Hintergrund

Das Kaufhaus wurde von 1973 bis 1978 von ­Ferenc Simon und Ivan Fokvari erbaut. Auf die Gestaltung der expressiv kristallinen Aluminium-Fassade wurde besonders viel Wert gelegt. So wurden die drei Obergeschosse mit einer aus eloxierten Aluminiumelementen montierten ­Fassade behangen. Silberfarbene Waben bildeten eine „ornamentale Textur“ und verkleideten den Kubus. Kaufhäuser in dieser Silbermode gab es auch in Frankfurt am Main und Leipzig (die ­sogenannte Blechbüchse am Brühl).

Begleitet wurden die Fassadenarbeiten von der Versteigerung der letzten original Centrum-Waren­haus-Waben für die Aktion „Lichtblick – Menschen helfen Menschen in Not“. Sieben ­Waben wurden anlässlich des Schulwettbewerbs gestaltet, den die Multi Development Germany GmbH zum Spatenstich für die Centrum Galerie im Juli 2007 ausschrieb. Insgesamt nahmen 14 Dresdner Schulen an dem Wettbewerb zur freien Gestaltung einer original Centrum-Warnhaus Wabe teil. Das Ergebnis – die sehr originell ­gestalteten Waben der Schulen – war 18 Monate lang in Vitrinen entlang des Bauzauns an der ­Prager Straße zu besichtigen.

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