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Erfolgreich Planen und Konstruieren

Dach- und Fassadenelemente aus Stahl

Den Porscheplatz im Rücken und hochkarätige Referenten im Blickfeld, so erlebten über 200 Teilnehmer im Februar 2009 die Vortragsveranstaltung „Dach- und Fassadenelemente aus Stahl – Erfolgreich Planen und Konstruieren“ in Stuttgart. Das vom Stahl-Informations-Zentrum mit Unterstützung des Industrieverbandes für Bausysteme im Metallleichtbau e. V. (IFBS) veranstaltete Praxis-Seminar fand großen Zuspruch. Hochkarätige Referenten sorgten für spannende Informationen, etwa zum Tragverhalten, dem Wärmeschutz oder konstruktiven Lösungen beim Einsatz von Dach- und Fassadenelementen aus Stahl. Der Veranstaltungsort, das eben erst eröffnete Porsche Museum in Stuttgart-Zuffenhausen, war ohne Zweifel ein zusätzlicher Besucher-Magnet. Eilig wurden noch ein paar Stühle herbeigeschafft, damit jeder Zuhörer – darunter Architekten, Ingenieure, Fassaden- und Metallbauer sowie Klempner – die Ausführungen entsprechend aufmerksam verfolgen konnte.

Der Geschäftsführer des Stahl-Informations-Zentrums, Dr. Reinhard Winkelgrund, eröffnete die Veranstaltung. Er berichtete von großem Interesse, welches dieser Vortragsreihe in den vergangenen zwei Jahren entgegengebracht wurde. So gastierte das Stahl-Informations-Zentrum mit diesem Praxis-Seminar bereits an sieben anderen Veranstaltungsorten, beispielsweise in Dortmund, Berlin, Leipzig oder München. Insgesamt besuchten über 2000 Teilnehmer die Veranstaltungsreihe. Auch der Stahl-Innovationspreis 2009 wurde erwähnt. Um dabei sein zu können, reichten mehr als 640 Bewerber, unter ihnen Ingenieure, Architekten, Designer und Erfinder, ihre Projekte ein. Der seit nunmehr 20 Jahren vom Stahl-Informations-Zentrum ausgelobte Wettbewerb hat sich zu einem der bedeutendsten seiner Art in Deutschland entwickelt. Die Preisverleihung findet am 30. Juni 2009 in Düsseldorf statt. Ausgezeichnet werden Projekte in den Kategorien „Produkte aus Stahl“, „Stahl in Forschung und Entwicklung“, „Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen“ und „Stahl-Design“. Außerdem wird ein Sonderpreis für die innovativste Entwicklung für den „Klimaschutz mit Stahl“ verliehen.

Spannende Referate

Das Praxis-Seminar wurde moderiert von IFBS-Geschäftsführer, Dr.-Ing. Ralf Podleschny, der zudem mit seinem Referat „Schallschutz im Stahlleichtbau“ interessante Informationen zu unterschiedlichsten schalltechnischen Eigenschaften oberflächenveredelter Stahlbauelemente weitergab. Prof. Dr.-Ing. Jörg Lange referierte über das Tragverhalten und die Bemessung von Stahl-Sandwichelementen und Stahl-Trapezprofilen und stellte entsprechende Belastungsversuche vor. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Wickel ergänzte die Informationen mit Wissenswertem zu den Auswahlkriterien und der richtigen Wahl des Korrosionsschutzes von Dach- und Wandbauteilen. Besonders interessant: Je nach Farbton ändert sich das Tragverhalten von Sandwichelementen und somit die zu wählende Stützweite. Das liegt vor allem an den Temperaturunterschieden zwischen Innen- und Außenschale, die bei dunklen Farben entsprechend höher sind. In der Folge entstehen, bedingt durch die unterschiedlichen Temperaturen zwischen Deck- und Innenschale Zwängungskräfte. Es empfiehlt sich also zwingend, den Farbton bereits vor der Planung festzulegen.

Dipl.-Ing. Markus Kuhnhenne referierte über den aktuellen Stand der Energieeinsparverordnung und den Wärmeschutz im Stahlleichtbau. Neben den Anforderungen an den Wärmeschutz bei Neubauten gab er interessante Informationen zur Interpretation thermografischer Bilder weiter. So sind beispielsweise Reflexionen, die von Glasfassaden auf metallbekleidete Flächen treffen, ein häufiger Grund, Metallfassaden voreilig negativ zu bewerten. Auch durch die Konstruktion geführte Stahlträger führen häufig zu Fehlinterpretationen. Dipl.-Ing. Hans Pöter stellte konstruktive Beispiele mit Stahlleichtbauelementen vor. Dabei zeigte er beispielhafte Konstruktionen zur Erfüllung der Tragsicherheit sowie Besonderheiten bei Stahlkassettenprofilen. Abschließend entführte Dipl.-Ing. Martin Josst, Architekt und Partner des Wiener Büro Delugan Meissl Associated Architects, die Zuhörer in die faszinierende Welt von Porsche. Vor allem die spannenden Hintergründe zu den statischen Herausforderungen, welche beim Bau des Porsche Museums zu lösen waren, faszinierten die Zuhörer. Auffallend: Als einzigen Handwerksbetrieb benannte Martin Josst den Spenglerfachbetrieb Lummel namentlich. Offensichtlich war er von der aus 15 000 Edelstahlrauten* bestehenden und über 6000 m² großen „Lummel-Decke“ unter dem Porsche Museum ebenso fasziniert wie die anwesenden Fachbesucher.

* Anmerk. d. Red.: Siehe auch S. 28

Fazit

Die Praxis-Seminare vom Stahl-Informations-Zentrum tragen ihren Namen zu Recht. Die erfahrenen Referenten werten die aus Fachpublikationen oder Verlegevorschriften bekannten Informationen durch viele praxisnahe Beispiele auf. Die Möglichkeit, in den Pausen mit Kollegen in Kontakt zu treten oder die begleitende Ausstellung zu besuchen, runden die Seminarangebote ab. Informationen zu aktuellen Veranstaltungen sowie Broschüren und Downloads zu den Seminar-Themen erhalten Sie beim Stahl-Informations-Zentrum sowie dem Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau e. V. ( http://www.ifbs.de ).

Nutzen Sie auch die Seminardatenbank bei https://www.baumetall.de/.

Allgemeine Hinweise

Die ausführliche Tagungsdokumentation (Dokumentation 588) steht zum Download bereit und kann auch als kostenfreie Broschüre angefordert werden bei:

Stahl-Informations-Zentrum

Sohnstraße 65

40237 Düsseldorf

https://www.wvstahl.de

siz@stahl-info.de

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