Der japanische Wasserforscher, Masaru Emoto, untersucht seit Anfang der 1990er Jahre die Eigenschaften von Wasser. Er behauptet, nachweisen zu können, dass Wasser lebe und die Fähigkeit habe, Gefühle und Informationen aufzunehmen sowie zu speichern. Dass Wasser im Umkehrschluss unterschiedlichste Gefühle hervorrufen kann, erfuhren indes auch die Klempnermeisterschüler der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart. Anlässlich des Rotebühl-Festivals „Wasser“, fertigten die sieben Meisterschüler in nur vier Tagen einen einzigartigen Wasserlauf. Montiert auf einer Tragkonstruktion aus Gewinderohren und Hilti-Montageschienen, erstreckt sich der Wasserlauf entlang einer Treppenanlage. In echter Klempnermanier verformten die Meisterschüler 0,8 mm starke, blaugrau vorbewitterte und einseitig folierte Rheinzink-Wellprofile vom Typ W 27/111-778 x 5000. Aufkantungen wurden hergestellt, Profilseiten geplättet und mit Umschlägen versehen. Aus einem 700 l fassenden Wasserbehälter wird heute das blau gefärbte Nass durch 26er Mepla-Rohre auf eine Höhe von 15 m gepumpt. Von dort ergießen sich die Wassermassen in einen 150-Liter-Behälter aus 1,5 mm starkem Titanzink, um über die „Wellen“ der Profile zurück in Richtung Haupteingang zu gelangen. Beim Betrachter ruft dieses Schauspiel, durch Wassergeräusche und den erfrischenden Anblick, ein Gefühl von Naturverbundenheit hervor – und das mitten in Stuttgart.
Abbau oder Dauereinrichtung?
In einem öffentlichen Gebäude, wie dem Treffpunkt Rotebühlplatz, müssen neben unterschiedlichsten Sicherheitsaspekten auch technische Bedingungen erfüllt werden. Für das Projekt Wasserlauf bedeutete dies unter anderem, dass ein späterer Rückbau der Anlage keine Spuren hinterlässt. Auch mussten Bauteile wie Zeitschaltuhr, Pumpe, Zuleitung und Traversen so angebracht werden, dass keine Verletzungsgefahr für Besucher entsteht. Alles in allem eine sehr umfassende Aufgabe, die nicht zuletzt durch ihren experimentellen Charakter forderte. Schließlich wusste anfangs keiner der am Bau Beteiligten, wie sich das Wasser auf seinem Weg verhalten würde.
Heute sind neben den stolzen Meisterschülern auch die Mitarbeiter und Besucher des Treffpunkts begeistert. Binnen einer Woche verdunsten ungefähr 30 l, was eine deutliche Verbesserung des Raumklimas und ein entsprechendes „Wohlgefühl“ am Arbeitsplatz mit sich bringt. Erste Stimmen fordern bereits, vom geplanten Abbau des Wasserlaufes abzusehen. Vielleicht könnte sich aus dieser Projektidee sogar ein neues Klempner-Betätigungsfeld entwickeln.
Übrigens, wer sich selbst ein Bild vom Wasserlauf der RMS-Meisterschüler machen möchte, kann dies mit einem Besuch der sogenannten „Blechmasters“ verbinden. Noch bis einschließlich 10. Februar 2008 können die Meisterstücke der RMS-Jungmeister im Stuttgarter Treffpunkt Rotebühlplatz besichtigt werden.
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