Architekt Paul van den Heuvel musste mehreren Herausforderungen entsprechen: Der Entwurf musste den natürlichen Bedingungen der Insel, den Stimmungen der Seenlandschaft genügen ohne gefühlten Kompromiß an die Moderne der Architektur. Der Bauherr wünschte maximal mögliche Nutzfläche trotz gegebener Limitierung der Grundfläche auf 75 m2. Die Lösung waren zwei identische, 90° zueinander stehende Spitzdacheinheiten ohne jegliche Unterbrechungen in den Dachflächen. Die optische, harmonische Anpassung an die Umgebung wird durch die ausgewählten Patina-Varianten der Kupferoberflächen erreicht.
Patina-Varianten
Vieles ist möglich bei Luvata, beispielsweise mit den lebenden Oberflächen „Nordic Green Plus“. Die werkseitig eingesetzte Vorpatinierungmethode eröffnet dem Architekt beispiellose Design-Alternativen – auch in Struktur und farblicher Intensität der Patina. Die Vorpatinierung erfolgt auf werkseitig voroxidiertem Kupfer unter dokumentiert kontrollierten Fertigungsabläufen. Eine Patinapaste, abgestimmt auf den gewünschten Farbton, wird aufgesprüht und unter Wärmeeinwirkung kommt es dann zu der gewünschten metallischen Reaktion. Über spezielle Sprühköpfe wird die Intensität der Patina beeinflusst, wobei die dunkle Oxidhaut mehr oder weniger stark wahrgenommen wird. Die Patina kann entweder lindgrün oder bläulich (seeklimabezogen) gefertigt werden.
Für das Bauvorhaben gab es keine technische Produktlimitierung. Die Planung konnte von allen Varianten der DIN EN 1172 (Basismaterial ist stets Kupferband) ausgehen. Neben marktgängigen Formaten sind auch Sonderbreiten möglich, wodurch es zu keiner Designbegrenzung kommt. Architekt und oder Handwerker bestimmen das einzusetzende Endprodukt. Zur Umsetzung vorpatinierter Kupferoberflächen an Dach oder Fassade sind Klein- oder Großcoil-Einheiten sowie Tafelmaterial einsetzbar.
Natürliche Patina-Oberflächen:
Die Oberflächenstruktur des hier gezeigten Bauvorhabens wurde durch die Intensität der Patina in drei Varianten „Standard, Traditional und Living“ sowie durch den Einsatz verschiedener Bandbreiten erreicht. Somit wirkt die Patina ausgesprochen lebendig und bildet eine Einheit mit dem im Hintergrund befindlichen Laubholz. Auch das angesetzte Treppenhaus ist von optischer Leichtigkeit und die umfassende Dekor-Verglasung harmoniert sehr mit den Luvata-Patina-Oberflächen und der Umgebung.
Die Patina-Oberflächen finden auch in den verwendeten Holzstrukturen einen harmonisch farblichen Kontrast. Da im Winter Überflutungen des Untergrunds möglich sind, steht das Gebäude auf einem Holzdeck, welches teils auch über die Wasseroberfläche des Sees reicht. Somit bildet das Gebäude eine gelungene Symbiose aus Wasser, Glas, Holz, Kupfer und dem natürlichen Umfeld.
Autor
Chris Hodson
MA, DipArch (Cantab) RIBA
Frei übersetzt von Günter Kittner, Luvata Sales OY, Neuss