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Keine Skulptur, sondern tatsächlich ein Haus

Bewohnbares Kunstobjekt

In Achern, einer Kleinstadt im westlichen Baden-Württemberg, wurde vor nicht allzu langer Zeit ein Bauvorhaben abgeschlossen, das für unsere Breiten zumindest in der Privatarchitektur noch recht ungewöhnlich ist. Es handelt sich um ein Wohn- und Geschäftshaus, welches sich ein ortsansässiger Unternehmer gewissermaßen als „Altersversorgung“ gebaut hat, um zukünftig entsprechende Wohn- und Geschäftsräume zu vermieten. Das zwickelförmige Grundstück zwischen der umliegenden Bebauung wusste Architekt Albert Ellerbroek aus Achern auf pfiffige Weise zu nutzen. Er entwarf einen Baukörper mit fünfeckigem Aufbau. Über dem Erdgeschoss kragen die oberen Stockwerke auf ganzer Fläche deutlich vor, womit der Architekt formal so hart an die Bebauungsgrenze gegangen ist, dass für ein ausladendes Dach samt Dachtraufe gar kein Platz mehr war. So wirkt der Baukörper durchaus mächtig, doch die geschickte Anordnung verschiedener Fensterformen, Loggien und Nischen über zwei Stockwerke lockern die Kubatur wohlwollend auf. Raffiniert sind auch die integrierten Balkone sowie der Dachrand, der auf die fünfte Ecke des Grundrisses hinweist. Die leicht ansteigende Schräge verschafft dem Bau eine dynamische Anmutung.

Markante Aluminiumbekleidung

Auffallend ist auch, dass der Bau komplett mit einer Haut aus Aluminiumschindeln der für solche Spezialitäten bekannten Firma Haushaut in Düren bei Köln bekleidet ist. Die Gebäudehülle aus Aluminium überzieht auch das eben gar nicht mehr als solches erkennbare recht steile Satteldach. In die Planung (und vor allem auch die handwerkliche Ausführung im Inneren) war der Klempnermeister und Haushaut-Vertriebsmitarbeiter der Region Martin Rombach intensiv einbezogen. Die Dachentwässerungsanlage wurde komplett nach innen als nicht sichtbares System ausgeführt – auf das Aluminiumdach wurden Photo­voltaikpaneele aufgesetzt. Der moderne Baukörper wirkt dadurch sehr kompakt. Die Fassade wurde mit farbbeschichteten Schindeln aus Aluminium bekleidet. Konkret handelt es sich dabei um die Haushaut-Quadratschindel. Zur Eindeckung eines Quadratmeters werden 3,84 Schindeln mit den Maßen 510 x 510 mm benötigt. Die Schindeln sind in der Farbe Silber-Pearls beschichtet. Insgesamt wurde eine Fläche von 680 m² damit bekleidet – das Dach allein beanspruchte eine Fläche von etwa 160 m². Eine weitere Besonderheit weist das Haus an einer der Langseiten auf: Aus Brandschutzgründen wurde wegen der Nähe zur Nachbarbebauung an der schmalen Gasse eine Wand direkt auf den Beton mit einem Blechtragprofil als Schalung, also als Unterkonstruktion für die Aluminium-Schindeln, versehen. Das Ergebnis ist eine ­gewissermaßen doppelt abgesicherte Brandschutzwand. Die entsprechende Unterkonstruktion stammt übrigens ebenfalls aus dem Hause Haushaut/Pohl DWS.

Mit großer Umsicht und Professionalität wurden alle Metallarbeiten durch den Fachbetrieb von Karel Rejsek (Junior und Senior) aus dem benachbarten Renchen ausgeführt. Der Architekt ist voll des Lobes über die Arbeit der Rejseks und ihres Teams. Insgesamt dauerten die Blechner­arbeiten etwa 10 Wochen (mit Unterbrechungen wegen zu schlechter Witterung). Übrigens äußern sich alle Beteiligten äußerst positiv über die professionelle, aber darüber hinaus auch sehr erfreuliche Art der Zusammenarbeit. 

Bild: Dennis Steven Müller, March

Das Haus mit der ansprechenden Aluminiumfassade fällt auch im Dunkeln auf
Der sehr geschlossene, aus dieser Perspektive gar nicht so ungewöhnliche Baukörper beherrscht das Bild des Platzes gegenüber

Bild: Dennis Steven Müller, March

Der sehr geschlossene, aus dieser Perspektive gar nicht so ungewöhnliche Baukörper beherrscht das Bild des Platzes gegenüber
Durch die Schräge der Dachtraufe wirkt auch der First schräg, obwohl er streng horizontal ausgerichtet ist

Bild: Dennis Steven Müller, March

Durch die Schräge der Dachtraufe wirkt auch der First schräg, obwohl er streng horizontal ausgerichtet ist
Bauelemente aus Metall bestimmen auch das Design im Innenbereich des modernen Wohn- und Geschäftshauses

Bild: Architekt Albert Ellerbroek

Bauelemente aus Metall bestimmen auch das Design im Innenbereich des modernen Wohn- und Geschäftshauses

Bautafel

Projekt: Wohn- und Geschäftshaus, Achern

Architektur: Albert Ellerbroek, Achern, www.ellerbroek.de

Fachbetrieb: Karel Rejsek, Renchen, www.rejsek.com

Dach und Fassade: Aluminium der Marke Haushaut,
www.haushaut.com